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Matt Mullenweg: So stellt sich der Mitgründer die Zukunft von WordPress vor

Einmal im Jahr berichtet WordPress-Mitgründer Matt Mullenweg über die Fortschritte des Open-Source-Projekts. Die diesjährige Keynote dazu wurde am vergangenen Wochenende mit Spannung erwartet. Der Grund: der neue Block-Editor mit dem Code-Namen Gutenberg.

Von Birgit Olzem
4 Min. Lesezeit
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Titelbild der „State of the Word 2018“-Keynote-Slides. (Screenshot: WordPress)

WordPress ist keine physische Sache, sondern eine Idee.“

WordPress-Mitgründer Matt Mullenweg ergreift seit elf Jahren die Gelegenheit, über den Stand des Open-Source-Projekts zu sprechen, Erfolge zu teilen und Zukunftsvisionen zu verkünden. „Es gab eine Menge zu tun, also will ich WordPress die Möglichkeit geben, sich wieder neu zu positionieren“, eröffnete Mullenweg die Keynote. Er betonte dabei, dass „WordPress keine physische Sache oder Code, sondern eine Idee“ sei. Darüber hinaus unterstütze ein „robustes kommerzielles Ökosystem“ WordPress, das es laut Schätzungen ermögliche, jährlich etwa zehn Milliarden US-Dollar zu generieren.

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In der letztjährigen „State of the Word“ hatte Matt angekündigt, den neuen Block-Editor mit dem Code-Namen „Gutenberg“ in der WordPress-Version 5.0 in den Core integrieren zu wollen. Viel hat sich im vergangenen Jahr getan um das Feature-Plugin. Es gab kontroverse Diskussionen zum Projektmanagement und zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Major-Version. Es klaffte eine große Lücke zwischen den Ansichten des Core-Entwickler-Teams und vielen aktiven Mitgliedern der WordPress-Community, ob die Code-Basis des Block-Editor schon reif für ein Integration in den Core von WordPress ist. Dabei ging es insbesondere um die Tatsache, dass die Bedienung und Navigation mit Screenreadern oder Sprachsteuerung in WordPress 5.0 sehr mühsam ist.

Ein Jahr voller Kontroversen

Ein Jahr ist vergangen, seit Mullenweg auf der State of the Word 2017 angekündigt hatte, dass der Block-Editor Einzug in das Core-System halten soll. Beobachter des Entwicklungs-Prozesses sahen das als Hinweis darauf, dass spätestens vor dem Wordcamp US 2018 die neue Version von WordPress erscheint. Der Beigeschmack einer übereilten Veröffentlichung bleibt. Dementsprechend wurde die diesjährige Keynote mit Spannung erwartet.

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Zu Beginn der Keynote wies Matt Mullenweg auf die vier Freiheiten des WordPress-Projekts hin. Gefolgt von der gemeinsamen Mission – der Demokratisierung des Publizierens und seiner Bedeutung. Im weiteren Verlauf der Keynote zeigte Mullenweg einige Video-Aufnahmen, die den Unterschied zwischen dem bisherigen visuellen Editor und dem neuen Block-Editor aufzeigen sollten. Über ein Jahrzehnt war der WYSIWYG-Editor Tiny-MCE in WordPress die Standard-Funktion zum Erfassen von Inhalten. Allerdings ließen sich nicht alle Funktionen umsetzen, die man aus rudimentärer Textverarbeitungssoftware kennt. Das sei für Mullenweg die Inspiration gewesen, das Erfassen von Inhalten in WordPress neu zu überdenken.

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Damit leitete er über zu seiner langjährigen Vision eines blockbasierten Editors. In einer kurzen Videosequenz erhielten die Zuschauer einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit des Gutenberg-Interface. Die Grundkonfiguration des neuen Block-Editors bringt 70 native Blöcke mit sich. Zusätzlich existieren im WordPress-Ökosystem derzeit rund 100 Drittanbieter-Blöcke mit über 1.000 Konfigurationsmöglichkeiten rund um den Block-Editor.

Mullenweg beließ es allerdings nicht beim Status quo, sondern gab auch einen Ausblick auf die Phasen 2, 3 und 4.

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Phase 1

Hier geht es darum, grundlegende Blöcke zum Schreiben und Bearbeiten im Backend-Editor zu schaffen. Diese Phase soll mit der Veröffentlichung von WordPress 5.0 abgeschlossen sein, obwohl Mullenweg später sagte, die Arbeit am Editor würde fortgesetzt.

Phase 1. (Screenshot: WordPress)

Phase 2

Das Anpassen außerhalb des Seiten- beziehungsweise Postinhalts wird der nächste Schwerpunkt sein. Es kann Widgets, Menüs und verschiedene Inhalte umfassen. Mullenweg merkte an, dass Menüs „etwas mehr Experimente erfordern“. Geplant für 2019.

Phase 2. (Screenshot: WordPress)

Phase 3

Phase 3 soll Verbesserungen in der Zusammenarbeit, Mehrbenutzerbearbeitung und für Workflows in Gutenberg bringen. Das Ziel für den Abschluss dieser Phase ist 2020 oder später.

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Phase 3. (Screenshot: WordPress)

Phase 4

„Einen offiziellen Weg“ für WordPress zur Unterstützung mehrsprachiger Websites soll Phase 4 bringen. Vorgesehen ist die Umsetzung ebenfalls für 2020 oder später.

Phase 4. (Screenshot: WordPress)

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Content-Bereich der Seitenleiste soll mit Gutenberg verwaltet werden können, um so das neue Inline-Editing-Erlebnis auf die Anpassung der gesamten Website zu übertragen. Widgets und Elemente werden genauso in Blöcke umgewandelt wie alles, was man in Menüs tun kann, um sie in einen Block einfügen zu können. Die Phasen 3 und 4 bringen dann Multi-User-Bearbeitung und Workflows, die Collaboration-Funktionen, wie wir sie aus Google Docs kennen, in WordPress integrieren.

Retrospektive und Zugeständnisse

Am Ende der Keynote teilte Mullenweg mit dem Publikum, was er im letzten Jahr gelernt hat: Obwohl die Entwicklung des neuen Block-Editors überwiegend öffentlich stattgefunden hat, wurden zu viele Entscheidungen in Silos getroffen und nicht klar kommuniziert. Das, so der 34-Jährige, könne und werde für 5.1 und darüber hinaus verbessert werden. Noch interessanter ist die Tatsache, dass Änderungen auf dem Weg seien, die bedeuten könnten, dass wir in Zukunft vielleicht nicht mehr mehrere zehntausend Themes benötigen.

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Ein Vorstoß in Sachen Verschlüsselung

Bemerkenswert ist auch, dass dank Letsencrypt, WordPress und kooperativen Hostern über 57 Prozent der WordPress-Websites verschlüsselt unter HTTPS zugänglich sind. Bis zu den 100 Prozent sei es allerdings noch ein weiter Weg.

Lang ersehnte Änderung der Mindestanforderung für PHP-Versionen

Die Begeisterung des Publikums vor Ort hielt sich bei den Ausführungen rund um den neuen Block-Editor in Grenzen. Wohlwollend aufgenommen wurde dagegen die Aussage, dass WordPress spätestens im Dezember 2019 mindestens PHP in Version 7.0 oder höher voraussetzen soll. Das ist ein wichtiger Schritt, um die veralteten Code-Elemente auf den neuesten Stand und damit die Rückwärts-Kompatibilität auf einen modernen Standard zu bringen.

Des Weiteren werde darüber nachgedacht, in Zukunft auch eine automatische Update-Funktion für Major-Updates anzubieten. Bisher können nur Minor-Updates des Core automatisch ausgeführt werden.

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Die WordPress-Community in Zahlen

Wordcamps:

Im Jahr 2018 wurden 145 Wordcamps in 48 Ländern organisiert und insgesamt über 45,000 Tickets verkauft. Über 1.300 Organisatoren (33 Prozent Wachstum!), 2.651 Speaker und 1.175 Sponsoren haben die Wordcamps überhaupt möglich gemacht.

Meetups:

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Die über 687 Meetup-Gruppen und 5.400 Meetup-Termine verzeichneten ein Wachstum von etwa 50 Prozent bezogen auf die Anzahl der Teilnehmer.

Traditionell endete Mullenwegs Vortrag mit einer Q&A-Sitzung.

Video-Aufzeichnung der Live-Übertragung:

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Slides:

Wie seht ihr die Entwicklungen rund um die neue WordPress-Version?

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Dein t3n-Team

Paul

Wieso kopieren eigentlich alle den Text von Frau Olzem? Der ist auf mindestens 5 Portalen zu finden.
Ist diese jetzt das Sprachrohr von WP?

PS: Und dann fehlen da leider wichtige Aussagen, aber egal.

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