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Analyse

Blockchain: Das sind die Chancen für den Umweltschutz

Die Blockchain wird häufig als Klimasünder dargestellt. Dabei kann sie auch eine Schlüsseltechnologie auf dem langen Weg der Energiewende sein.

Von BTC ECHO
5 Min.
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(Foto: 24Novembers / shutterstock)

Wie jede Technologie kann die Blockchain für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden. Prinzipiell kann die Blockchain-Technologie durch die sichere und permanente Aufzeichnung von ständig abrufbaren Daten zum Beispiel den Papierverbrauch enorm senken. Darüber hinaus ist es auffällig, dass es viele Geschäftsmodelle gibt, die soziale und ökologische Probleme mit SDG (Sustainable-Development-Goals) direkt angehen.

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Durch ihre Eigenschaft, Daten unveränderlich aufzuzeichnen, hat die Blockchain für den Umweltschutz ein besonders großes Potenzial. Aktuell wird sie bereits genutzt, um Daten über die natürliche Umwelt aufzuzeichnen und Veränderungen in Ökosystemen zu erfassen und die Nachhaltigkeit zu steigern. Im Handel gibt es unter anderem Anwendungen, die verantwortungsvoll gefangenen Fisch nachverfolgbar machen und Öko-Zertifizierungen nachweisen.

Klimasünder oder Beitrag zur Nachhaltigkeit?

Blockchain wird oft als Klimasünder bezeichnet, da die Technologie derzeit große Mengen an Energie verbraucht. Das stimmt auch, aber es gibt bereits verschiedene Lösungsansätze für dieses Problem.

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Andererseits kann Blockchain aber auch einen erheblichen Beitrag zur Energiewende leisten. So hat zum Beispiel der Automobilhersteller Daimler ein Pilotprojekt gestartet, das umweltfreundliches Fahrverhalten auf einer Blockchain aufzeichnet und durch eine Kryptowährung belohnt.

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Außerdem lassen sich zum Beispiel Energiezertifikate auf der Blockchain speichern, sodass Konsumenten jederzeit die Stromquellen nachvollziehen können. Langfristig ist sogar ein dezentraler Peer-to-Peer-Energiemarkt vorstellbar, auf dem private Stromerzeuger Ökostrom direkt an den Verbraucher weiterleiten könnten, ohne dafür den Umweg über Energiekonzerne gehen zu müssen.

Die Blockchain hat ungeahntes Umweltschutz-Potenzial

Viele Blockchain-Unternehmen haben ihrer Vision einen wirkungsvollen Ansatz hinzugefügt. Dabei haben sie den Blockchain-Prozess mit einem positiven Anreiz kombiniert, die Welt um uns herum zu verbessern. Mit diesem Ansatz können sich diese Blockchain-Unternehmen eher auf Umweltauswirkungen als auf einen rein monetären Schwerpunkt konzentrieren.

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Einige Unternehmen verwenden beispielsweise Blockchain und Kryptowährung, um dynamisch auf die Umwelt einzuwirken. Ein Modell für diesen dynamischen Einfluss ist die Poseidon Foundation. Selbige bekämpft den Klimawandel durch die Einbeziehung sogenannter Emissionsgutschriften. Dies alles wird durch die Blockchain-Plattform Reduce implementiert. Reduce analysiert den CO2-Fußabdruck eines Produkts und gibt ihm einen relativen CO2-Kreditwert.

Die Endkosten des Produkts beinhalten dann diesen CO2-Kreditwert. Diese höheren Kosten tragen dazu bei, Kunden vom Kauf von Produkten mit höheren Umweltkosten abzuhalten. Die Poseidon Foundation behauptet, dass Blockchain in diesem Prozess von entscheidender Bedeutung war, da sie es ihnen ermöglicht hat, effizient öffentliche, unveränderliche Aufzeichnungen über jeden CO2-Kredit zu erstellen und gleichzeitig die Implementierung in Einzelhandelssystemen auf der ganzen Welt zu vereinfachen.

Bitseeds weist den Weg

Ein weiteres umweltbewusstes Blockchain-Unternehmen ist Bitseeds. Bitseeds ist eine Blockchain-Lösung zur Bekämpfung der Entwaldung, worüber jede Kryptowährung frei ausgegeben werden kann. Bitseeds wirkt sich jedoch auf die Umwelt aus, indem es verspricht, für jedes auf seiner Plattform erstellte Bitseed einen Baum zu pflanzen. Mit diesem Versprechen verpflichtet sich Bitseeds, über eine Milliarde Bäume zu pflanzen, um die Hälfte aller Regenwälder zu erhalten und wieder aufzubauen. Bitseeds hofft, mit dieser Initiative umweltorientierte Menschen zu ermutigen, ihre Plattform zu nutzen und sich ihrem Kampf gegen die Entwaldung anzuschließen.

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Ein weiteres gutes Beispiel ist Oxyn. Oxyn hilft Umweltorganisationen, indem es über seine Plattform Mittel bereitstellt. Für jede Transaktion, die stattfindet, gibt Oxyn 0,5 Prozent an Umweltorganisationen, die sie als Green Fighters bezeichnen. Oxyn zielt darauf ab, Umweltprojekte mit großen potenziellen Auswirkungen in unserer Welt zu unterstützen.

Dezentrales und nachhaltiges Ressourcenmanagement

Blockchain kann den Übergang zu dezentralen, sauberen und ressourcenschonenden Energie- und Wassersystemen in großem Maßstab unterstützen. Plattformen könnten verteilte Daten zu diesen Ressourcen sammeln – zum Beispiel Wasser- und Energiedaten auf Haushaltsebene, die mit intelligenten Sensoren erfasst wurden.

Dies ist ein Grundpfeiler, da Entscheidungsträger in den Systemen, sowohl zentralisierte Behörden als auch Benutzer auf Einzelhandelsebene, häufig Entscheidungen basierend auf wenigen Informationen treffen. Blockchain-basierte Plattformen könnten dies überwinden und fundiertere und sogar dezentrale Entscheidungen über die Verwaltung dieser Ressourcen ermöglichen. Das könnte die Rückverfolgbarkeit und Überprüfung erneuerbarer Energiequellen, den Peer-to-Peer-Handel, dynamische Preise und ein besseres Gleichgewicht auf der Nachfrageseite umfassen.

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Blockchain und die Lieferketten

Ein großes Potenzial für den Umweltschutz haben Blockchain-Anwendungen, die die Nachvollziehbarkeit von Lieferketten verbessern: Woher kommt mein Fisch, wurde mein Holz unter nachhaltigen Kriterien produziert, stammt mein Obst wirklich aus regionalem Anbau? Ein wichtiger Grund für die Umweltkrisen liegt auch im fehlenden Vertrauen zwischen den Akteuren einer globalisierten Welt, in der Konsumenten und Erzeuger eine immer größer werdende Distanz voneinander haben. Diese Distanz fördert Betrugsrisiken und Intransparenz. Und je mehr Zwischenstationen ein Konsumgut durchläuft, desto größer werden die Risiken. Die Blockchain kann hier einen enormen Beitrag leisten, in dem sie verloren gegangenes Vertrauen wiederherstellt. In der Blockchain sorgt der Algorithmus dafür, dass alle Transaktionen verifiziert werden und im Nachhinein nicht mehr verändert werden können.

Das internationale Waldzertifizierungssystem PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes), das nach eigenen Angaben weltweit 265 Millionen Hektar Wald zertifiziert, hat in einem Pilotprojekt die Blockchain als Alternative untersucht, um den Weg des Holzes vom Rohstoff bis zum gebrauchsfertigen Endprodukt verfolgen zu können.

Vom Fangnetz auf den Teller

In einer weiteren Pilotanwendung wird die Blockchain genutzt, um den Weg vom Thunfisch, seinen Fanggebieten vor Indonesien bis zum heimischen Verbraucher genau zu dokumentieren. Dazu senden registrierte Fischer eine einfache SMS, um ihren Fang zu registrieren und gleichzeitig einen digitalen Wert in der Blockchain zu erzeugen. Jede Transaktion in der Lieferkette von einem Akteur zum nächsten erzeugt einen unveränderbaren Eintrag in der Blockchain, wodurch sich der Weg vom Fischer bis zum Endkunden später zweifelsfrei zurückverfolgen lässt.

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Die Überwachung der Lieferkette ermöglicht es, minderwertige Produkte früher zu identifizieren. Das Ausmaß der Neuproduktion und Rückrufe lässt sich so reduzieren. Das hat einen positiven Effekt auf die CO2-Bilanz und andere Ressourcen.

Fälschungsschutz mit einer ökologischen und ethischen Komponente

Ein weiteres wichtiges Thema ist Fälschungsschutz. Produktfälschungen sind oft sehr stark schadstoffbelastet und stellen deshalb eine Gefahr für die Umwelt dar. Der Fälschungsschutz und die Nachverfolgung der Produktion hat neben der ökologischen auch eine ethische Komponente. Vom Verbraucherschutz einmal abgesehen, kann die Blockchain die Produktionsbedingungen von Waren sicherstellen. Nicht nur im Fair-Trade-Warensegment etablieren sich diese Lösungen nach und nach und gewährleisten menschenrechtskonforme und faire Arbeitsbedingungen.

Autor des Artikels ist Reiner Schmidt.

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