Bluesky plant Abomodell: Was sich hinter der Bezahlschranke verbergen könnte

Das soziale Netzwerk Bluesky arbeitet offenbar an einem Abomodell. Laut einem Bericht von Techcrunch wurden diese Pläne erstmals im Oktober bekannt, kurz nachdem das Unternehmen eine Finanzierungsrunde in Höhe von 15 Millionen US-Dollar erfolgreich abgeschlossen hatte. Ziel des Startups ist es offenbar, neue Einnahmequellen zu erschließen.
Bluesky gilt derzeit als einer der stärksten Herausforderer von X, das nach der Übernahme durch Elon Musk eine beträchtliche Zahl von Nutzer:innen verloren hat. Auf der Github-Seite von Bluesky sind jetzt erste Entwürfe des geplanten Abomodells aufgetaucht, die auch eine Liste potenzieller Funktionen enthalten.
Mockups geben einen ersten Einblick in Bluesky Plus
Als Bluesky im vergangenen Herbst in einem Blogbeitrag die Pläne für das Bezahlmodell ankündigte, wurde gleichzeitig erklärt, dass Premiumfunktionen wie das Hochladen von Videos in höherer Qualität oder die farbliche Anpassung des Profils Teil des Angebots sein könnten. Beide Funktionen sind jetzt auch auf den Mockups zu finden, die die Benutzeroberfläche des kostenpflichtigen Modells darstellen sollen.
Darüber hinaus deutet der Platzhaltertext in den Mockups darauf hin, dass weitere Features in Bluesky Plus denkbar sind. Dazu gehören unter anderem eigene App-Icons, Profilabzeichen, Übersetzungen und Beitragsanalysen. Mit diesem Funktionsumfang könnte Bluesky gegenüber X noch einmal entscheidend aufholen. Besonders interessant ist, dass auch eine Verifizierung als Teil des Abonnements diskutiert wird – ein Feature, das bei X für besonders viel Aufregung sorgte.
Auf Github betont Bluesky jedoch, dass es sich bei den gezeigten Funktionen und dem Design lediglich um Entwürfe handelt und Änderungen vor der Markteinführung möglich sind. Dennoch deutet einiges darauf hin, dass zumindest einige dieser Funktionen im Premium-Modell enthalten sein werden. Das Mockup zeigt auch einen Preis von acht US-Dollar pro Monat beziehungsweise 72 US-Dollar pro Jahr für Bluesky Plus. Allerdings sind auch diese Angaben noch nicht verbindlich, die tatsächlichen Kosten könnten also auch noch höher angesetzt werden.
Bluesky sucht nach Wegen zur Monetarisierung
In den vergangenen Monaten ist Bluesky stark gewachsen: Im Oktober überschritt die Plattform erstmals die Marke von 12 Millionen Nutzer:innen. Laut Unternehmensangaben wechselten damals innerhalb von nur zwei Tagen rund 1,2 Millionen User:innen von X zu Bluesky. Als Hauptgrund wurde eine Änderung der Nutzungsbedingungen bei X genannt, die viele zum Wechsel bewegt habe. Inzwischen verzeichnet die Plattform laut eigenen Angaben knapp 25 Millionen Nutzer:innen weltweit.
Bluesky ist dezentral organisiert und legt großen Wert auf Transparenz. Ursprünglich war das Projekt als Teil von Twitter geplant und wurde lange Zeit von Jack Dorsey, dem Mitgründer und ehemaligen CEO von Twitter, finanziell unterstützt. Im Frühjahr 2022 löste sich Bluesky jedoch vollständig von Twitter. Seitdem operiert das noch junge soziale Netzwerk eigenständig – und soll jetzt offenbar auch eigenes Geld verdienen.
Neben Abonnements prüft die Plattform auch andere Finanzierungsmodelle. Jay Graber, CEO von Bluesky, nannte kürzlich weitere Ansätze, darunter den Verkauf von Domainnamen, die Einrichtung eines Marktplatzes für Algorithmen und sogar den möglichen Verkauf von Werbeanzeigen. Diese Optionen könnten zusätzliche Einnahmequellen für Bluesky schaffen.
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