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BMW: Absatz und Gewinne deutlich unter Vorjahresniveau erwartet

Autowerke und Autohäuser waren monatelang geschlossen – auch BMW ist nun in die roten Zahlen gerutscht. Der Konzern spart und wappnet sich für verschiedene Szenarien. Aber langsam geht es wieder aufwärts. Im Juli gibt es schon mal „einen klaren Lichtblick“.

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BMW. (Bild: BMW Group)

Zum ersten Mal seit elf Jahren schreibt BMW wieder rote Zahlen. „Wie erwartet, haben die weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im zweiten Quartal voll auf unser Geschäft durchgeschlagen“, sagte Vorstandschef Oliver Zipse am Mittwoch in München. Unter dem Strich stand ein Quartalsverlust von 212 Millionen Euro. Trotz des schwachen zweiten Quartals sei im ersten Halbjahr noch ein Gewinn erwirtschaftet worden, betonte Zipse – und zeigte sich für das zweite Halbjahr „durchaus zuversichtlich“.

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„Einen klaren Lichtblick signalisiert der Monat Juli: Unser Absatz Automobile auf Group-Ebene lag hier deutlich über Vorjahr“, sagte Zipse. „In China verläuft die Marktentwicklung positiver als erwartet“, ergänzte Finanzvorstand Nicolas Peter. „Auch in anderen wichtigen Märkten wie Deutschland oder den USA ist inzwischen eine leichte Erholung spürbar. Wie geplant, sind wir somit auf Kurs, unsere Jahresziele zu erreichen.“ Allerdings bleibt die Unsicherheit laut Peter groß: Eine mögliche zweite Infektionswelle klammern die Münchner in ihren Prognosen weiter aus.

Gewinne deutlich unter Vorjahr erwartet

Für das Gesamtjahr erwartet BMW sowohl den Autoabsatz als auch den Vorsteuergewinn deutlich unter Vorjahresniveau. Mit 21,7 Milliarden Euro Liquidität sei der Konzern aber sehr gut aufgestellt und habe genügend Reserven, sagte der Finanzchef.

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Im zweiten Quartal verkaufte BMW ein Viertel weniger Autos als vor einem Jahr. Die Werke und die Autohäuser in Europa und in den USA waren lange geschlossen. In China dagegen lagen die Verkäufe bereits wieder deutlich über Vorjahresniveau.

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Weltweit fiel der Umsatz im zweiten Quartal um 22 Prozent auf knapp 20 Milliarden Euro. BMW schloss auch entsprechend weniger Kredit- und Leasingverträge ab und verdiente mit Finanzdiensten nur noch einen Bruchteil des Vorjahresergebnisses. Vor einem Jahr hatte BMW unterm Strich noch 1,5 Milliarden Euro Gewinn gemacht – und nun eben 212 Millionen Verlust.

Mit den Rückschlägen steht BMW nicht allein da: Auch VW, Audi und Mercedes-Benz schrieben zwischen April und Ende Juni rote Zahlen, weil Nachfrage und Produktion in der Pandemie über Wochen fast komplett zum Erliegen kamen. Aufs erste Halbjahr gesehen stand BMW allerdings insgesamt etwas besser da: Während den Bayern noch 362 Millionen Euro Gewinn blieben, verzeichneten der Volkswagen-Konzern eine Milliarde und der Daimler-Konzern 1,9 Milliarden Euro Verlust. Sowohl Daimler als auch VW haben im Gegensatz zu BMW noch schwere Nutzfahrzeuge im Angebot, die es in der Krise besonders traf.

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Die BMW-Stammaktie gab nach Vorlage der Zahlen als einer der schwächsten Dax-Werte deutlich nach. Einige Analysten und Anleger hatten sich ein etwas besseres Abschneiden erhofft.

Einsparungen bei Investitionen und Personal geplant

Seit Ende Juni laufen alle BMW-Werke wieder im regulären Schichtbetrieb. „Wir richten unsere Produktion weiterhin an der Nachfrage aus und wappnen uns für verschiedene Szenarien“, sagte Zipse. So laufe das amerikanische SUV-Werk in Spartanburg – das größte Werk des Konzerns – sozusagen „unter Volldampf“. Der Anteil Chinas am weltweiten Absatz sei im ersten Halbjahr stark gestiegen, dürfte sich aber im Jahresverlauf wieder reduzieren.

Sparen will BMW bei den Investitionen und beim Personal. Bis Ende nächsten Jahres soll die Zahl der Mitarbeiter um 6.000 auf 120.000 sinken, vor allem durch altersbedingte und freiwillige Abgänge mit Abfindungen. In Deutschland beschäftigt BMW derzeit etwa 90.000 Mitarbeiter. Viele Projekte würden verschoben oder stünden auf dem Prüfstand, sagte Finanzchef Peter. Die Investitionen in Sachanlagen würden dieses Jahr um ein Drittel auf unter vier Milliarden Euro gekürzt.

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Dagegen stiegen die Forschungs- und Entwicklungsleistungen im zweiten Quartal sogar leicht auf 1,5 Milliarden Euro, hier will BMW mit Blick auf die Zukunft auch nur mit Bedacht den Rotstift ansetzen. In zwei Jahren will BMW 25 Elektro- und Hybridmodelle auf der Straße haben. Zuletzt präsentierte der Konzern mit dem iX3 den ersten vollelektrischen SUV, der aber in China produziert und auch dort zuerst verkauft wird.

„Bei der Elektrifizierung kommen wir bestens voran“, sagte Zipse. Im Juli seien 50 Prozent mehr Hybrid- und E-Autos verkauft worden, der Auftragseingang sei sehr hoch, die „Förderprogramme helfen enorm.“ Auch die Mehrwertsteuersenkung in Deutschland wirke. dpa

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