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Wilder Börsen-Montag: Wie ein falscher Post auf X extreme Marktschwankungen ausgelöst hat

An den Börsen ging es am Montag so turbulent wie lange nicht mehr zu. Auslöser dafür war nicht nur Trumps Zoll-Politik, sondern auch ein falscher Post auf X. Die Chronologie eines wilden Börsentages.

Von Christian Bernhard
2 Min.
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An den Börsen ging es am Montag heftig auf und ab. (Foto: BEST-BACKGROUNDS / Shutterstock)

Der Wochenanfang an den weltweiten Börsen hatte es aufgrund der scharfen Zoll-Politik von US-Präsident Donald Trump in sich. Am Montag war die Rede vom panic monday.

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Dieser startete für den DAX mit mehr als zehn Prozent Verlust, der bis zum Ende des Börsentages auf etwas mehr als vier Prozent zurückging. „Das 21. Jahrhundert hat nun auch seinen ‚Schwarzen Montag’“, sagte Jens Klatt, Analyst beim Broker XTB, der ARD. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets betonte: „Die Nerven der Investoren liegen blank.“

Falsche Schlagzeile zieht heftige Konsequenzen an den Börsen nach sich

Der Börsen-Montag war von gewaltigen Schwankungen charakterisiert. Der DAX war trotz des katastrophalen Starts kurz sogar ins Positive gedreht, ehe er wieder deutlich verlor. Erfahrene Börsen-Manager:innen sprachen davon, dass sie so etwas innerhalb eines Börsentages noch nie erlebt hatten.

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Besonders wild wurde es hierzulande am Nachmittag – und der Auslöser dafür war ein falscher Post auf X. Gegen 14.30 Uhr unserer Zeit wurde Kevin Hassett vom National Economic Council, welches den US-Präsidenten berät, in einem Live-Interview von Fox News gefragt, ob Trump eine 90-tägige Aussetzung der teils heftigen Zölle in Erwägung ziehen würde, die er letzte Woche gegen viele Länder verhängt hatte. Hassett antwortete: „Ich denke, der Präsident wird entscheiden, was der Präsident entscheiden wird.“ Bei X entstand daraus die Schlagzeile, wonach Trump eine 90-tägige Aussetzung der Zölle für alle Länder außer China erwäge. Eine falsche Schlagzeile, die heftige Konsequenzen an den Börsen nach sich zog.

Erst Jubel an den Börsen, dann kommt das Dementi des Weißen Hauses

Wie es dazu kommen konnte? Offenbar war der X-Account „Hammer Capital“ der erste, der diese Falschmeldung am Montag gegen 16.11 Uhr verbreitete. Der Account hat etwas mehr als 1.100 Follower und verfügt über ein blaues Häkchen auf X. Von da an entwickelte die falsche Schlagzeile laut dem US-Radiosender NPR ein Eigenleben. Dutzende anderer X-Accounts mit blauem Häkchen teilten sie weiter, auch renommierte Nachrichtenorganisationen wie Reuters und CNBC griffen die Meldung auf und im Live-Fernsehen wurde darüber diskutiert. Gegen 16.12 Uhr brach laut CNN Jubel auf dem New Yorker Börsenparkett aus, als der Markt aufgrund der falschen Annahme, das Weiße Haus erwäge eine Aussetzung der Zölle, in die Höhe schoss.

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Als das Weiße Haus die Gerüchte dementierte und sowohl Nachrichtenagenturen als auch TV-Sender zurückruderten, ging es an den Börsen wieder deutlich nach unten. Laut Dow Jones Market Data schwankten die Aktienmärkte alleine zwischen 16.08 und 16.18 Uhr unserer Zeit um rund 2,4 Billionen Dollar.

Podcast-Tipps: Finanz- und Geldanlage

Podcast-Tipps: Finanz- und Geldanlage Quelle: SFIO CRACHO / Shutterstock

Forscherin verweist auf die Gefahren sozialer Medien

Reuters schob die Schuld für die Falschmeldung auf eine auf CNBC veröffentlichte Schlagzeile. CNBC erklärte, man habe „unbestätigte Informationen in einem Banner veröffentlicht“, die man „schnell“ korrigiert habe.

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Für Desinformationsforscher:innen wie Kate Starbird von der University of Washington unterstreicht das durch Posts auf X ausgelöste Marktchaos die Gefahren sozialer Medien. „Unsere Social-Media-Systeme – und insbesondere X – sind so konzipiert, dass sich Gerüchte extrem schnell verbreiten, während Korrekturen lange auf sich warten lassen“, sagte Starbird. Änderungen an der Kontoverifizierung bei X, die nach Musks Übernahme von Twitter eingeführt wurden, würden es den Menschen noch schwieriger machen herauszufinden, „welchen Konten und Informationen wir vertrauen können.“

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