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Böses Erwachen: Ist der Hype um die Matratzen-Startups zu Ende?

Erst ist Eve aus Deutschland verschwunden, jetzt ist Muun insolvent. War’s das mit dem Hype um die Matratzen-Startups oder ist das nur die Konsolidierung auf einem hart umkämpften Markt?

2 Min. Lesezeit
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Rund ein Dutzend Matratzen-Start-ups bewegt sich derzeit im noch jungen Markt. (Foto: Casper)

Kürzlich zog sich das britische Matratzen-Startup Eve vom deutschen Markt zurück, jetzt ist nach Informationen von Deutsche Startups der
nächste Matratzen-Newcomer insolvent: Muun hat es getroffen. In der Vergangenheit investierten Business Angels wie Dirk Graber (Mister Spex), Björn Kolbmülller (Flaconi) Malte Siewert und Peter Vinnemeier (trivago) in das Startup – all das hat offenbar nichts daran geändert, dass das 2014 entstandene Unternehmen sich schwer tat, wirtschaftlich erfolgreich zu werden.

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Die offizielle Erklärung von Gründer Vincent Brass liest sich ähnlich: „Im Zuge der intensiven Wettbewerbslage auf dem deutschen Matratzenmarkt hat das Unternehmen eine strategische Neuausrichtung forciert. Diese sollte gemeinsam mit einem strategischen Partner aus der Industrie umgesetzt werden. Nach mehrmonatigen Verhandlungen sind die Verhandlungen kurz vor Unterschrift eingestellt worden. Dies hat die Geschäftsführung dazu gezwungen, vorläufige Insolvenz anzumelden.“ Gespräche mit anderen Investoren laufen allerdings weiter, wobei nun auch der Insolvenzverwalter mit im Boot sitzt: „Wir sind zuversichtlich, zu einem positiven Ergebnis zu gelangen, um das nachhaltige Weiterbestehen des Unternehmens zu sichern”.

Matratzen-Startups: Das Geschäft mit dem Underdog-Image

Also das Ende oder der erfolgreiche Neustart? Das wird die Zukunft zeigen. Klar ist aber, dass die große Zahl an Matratzen-Startups nicht erfolgreich sein konnte und es zu einem Konsolidierungsprozess kommen musste. Dieser ist jetzt in vollem Gange und es wird sich zeigen, wer daraus gestärkt hervorgehen und Marktanteile gewinnen kann. Schon in den vergangenen Monaten war zu beobachten, mit welch harten Bandagen im Markt gekämpft wurde: Die Einsteigermatratze von Emma zu einem Kampfpreis von unter 300 Euro war nur eines der Beispiele hierfür.

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Einige der Anbieter positionieren sich bewusst als Underdogs, so wie beispielsweise Bett1, die mit einer Anti-Kartell-Matratze einfach die richtige Story für den Markt hatten und haben. Dass die Bodyguard-Matratze dann auch noch ein hervorragendes Testurteil der Stiftung Warentest abstauben konnte, gleicht einer Lizenz zum Geld drucken. Auch wenn die Firma für die Nutzung des Siegels tief in die Tasche greifen muss. Inzwischen macht Bett1 einen Umsatz von 120 Millionen Euro, ist damit der Größte unter den vermeintlich Kleinen und mahnt laut Medienberichten andere Matratzenanbieter ab, die mit fadenscheinigen Testlogos mithalten wollen.

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Die Internethändler sind in der Tat attraktiv bei jüngeren Zielgruppen, die ohnehin viel im Netz kaufen und dank der oft mehr als großzügigen Rückgabe- und Probeschlafregelungen ein geringes Risiko eingehen. Denn gerade für jüngere Zielgruppen sind die angestaubten Matratzenläden an den Straßenecken, die gefühlt dauernd Schlussverkauf und Sonderangebote haben, nicht der Ort der Wahl. Außerdem sind viele Möbelhäuser deutlich weniger freigiebig in Sachen Testschlafen als die Matratzen-Startups.

Matratzen-Startups: Der Traum geht weiter

Übrig bleiben könnte neben Bett1 auch Casper, der Platzhirsch aus den USA. Das Unternehmen experimentiert gerade mit einem Laden und könnte, wenn das Beispiel auch in Deutschland Schule macht, die alt eingesessenen Matratzenläden noch auf ihrem eigenen Terrain angreifen (wenn auch dann mit denselben Kostenblöcken, die Matratzen-Concord, das Dänische Bettenlager und all die anderen Etablierten haben). Den Griff nach den Etablierten hat auch Bettzeit bereits vollzogen: Das Startup übernahm den Traditionshersteller Dunlopillo und krempelte das Portfolio um. Für die traditionellen Hersteller und Handelsketten im Matratzenmarkt ist der Kampf also noch lange nicht beendet.

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cHaOsStyle

Ich hab ja nie verstanden warum man so eine Matratze kauft, die teuerste IKEA-Matratze ist immer noch günstiger als die genannten …

Antworten
Karlson vom Dach

„Auch wenn die Firma für die Nutzung des Siegels tief in die Tasche greifen muss.“

Sehe ich das richtig 30.000 € für zwei Jahre Nutzung? Haha, das ist ja tief. Eher ein schlechter Deal für die Stiftung Warentest :D

Antworten
Dominik

Also ich hab seit über einem Jahr eine muun und bin hochzufrieden! Die beste Matraze und immer gut geschlafen. Nichts knarzt oder wackelt. Schade dass es die getroffen hat. Kundenservice war auch top!

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