Bottlerocket: Amazon veröffentlicht eigenes Container-OS für AWS
Bottlerocket ist ein neues Betriebssystem auf Linux-Basis, das von AWS unter den Open-Source-Lizenzen Apache 2.0 und MIT entwickelt wurde und zunächst in der eigenen Elastic Cloud zum Einsatz kommen soll. Dort steht es bereits als Amazon Machine Image zum Testen bereit. Der produktive Einsatz soll im Laufe des Jahres starten.
Reduziertes OS für das Container-Hosting
Bottlerocket ist im Grunde nur eine sehr reduzierte Linux-Version, die optimal auf das Hosten von Containern zugeschnitten sein soll. Dazu unterstützt es das verbreitete Docker-Format, aber auch alle Images, die auf dem Format der Open Container Initiative (OCI) basieren. Über Amazons EKS soll sich das System auch mit Kubernetes nutzen lassen.
Laut Amazon verfügt Bottlerocket konsequent ausschließlich über Software, die für den Betrieb von Containern notwendig ist. Das soll vor allem eine höhere Sicherheit gewährleisten. Ebenfalls unter diesem Aspekt haben die Entwickler alle eigenen Anwendungen und API-Dienste in Tust geschrieben.
Um die mit Bottlerocket laufenden Systeme einem schnellen Update unterziehen zu können, setzt das OS nicht den üblichen Package-basierten Prozess ein. Vielmehr verwendet es einen Image-orientierten Prozess auf der Basis des Open-Source-Projekts The Update Framework.
Auf AWS zugeschnitten, aber quelloffen
Auch wenn die aktuelle Version von Bottlerocket sehr auf AWS zugeschnitten ist, lässt das Hosting des Projekts auf GitHub doch die Hoffnung zu, dass es Kontributoren geben wird, die die Ausrichtung auf andere Cloud-Plattformen erweitern können. Immerhin basiert Bottlerocket unter der Haube auf Linux 5.4 und der Runtime containerd.
Jedenfalls schwächt sich der Trend weg von virtuellen Maschinen hin zu Containern bislang nicht ab. Zu groß sind die Vorteile der deutlich einfacheren Virtualisierungstechnologie. Amazon legt sich da allerdings auch nicht fest.
Mit dem breiter aufgestellten Amazon Linux, das inzwischen in Version 2 vorliegt, hat der Anbieter ein weiteres Eisen im Feuer. Nutzer müssen sich nicht vorab für eines der beiden Systeme entscheiden. Sie können ihre Container direkt zwischen den beiden Systemen verschieben.
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