Boxee Box in Deutschland gestartet
Im Prinzip ist die Boxee Box dabei eine passende Hardware zur bereits länger bekannten Boxee-Software. Ursprünglich ist Boxee aus dem XBMC Media-Center-Projekt hervorgegangen und steht teilweise unter der GNU GPL.
Interessant ist, wie Boxee dem Nutzer Arbeit abzunehmen versucht. So werden beispielsweise die im lokalen Netzwerk gefundenen Video-Dateien nach Möglichkeiten automatisch in „Filme“ und „Serien“ unterteilt. Zusatzinfos zu den Videos kommen aus dem Internet.
Benutzeroberfläche der Boxee Box

Navigation in der Boxee Box: Die Benutzeroberfläche macht einen aufgeräumten Eindruck. Wie gut sie sich bewährt, werden wir erst nach einem längeren Praxistest beurteilen können. Es gibt übrigens derzeit keine lokalisierte Fassung.
Alles in allem macht die Benutzeroberfläche einen guten Eindruck. Wie gut sie wirklich ist, wird demnächst ein Praxistest zeigen. Natürlich kann auch sie nicht verbergen, dass es keinen gemeinsamen Standard beispielsweise für Mediatheken von Fernsehsendern gibt. Meine persönliche Traumvorstellung wäre es, unter einem Punkt „Filme“ eben alle Filme zu finden – egal, ob sie lokal im Netz verfügbar sind, auf einer Online-Plattform liegen, in einem Store zu kaufen sind, aus einer Mediathek eines Senders stammen… Aber das ist zum heutigen Zeitpunkt wohl leider nicht mehr als ein Traum.
Eigene Apps entwickeln und anbieten
Dafür besticht Boxee dadurch, dass man eigene Apps dafür entwickeln kann. Einiges ist schon zum Start vorhanden, so beispielsweise Apps für YouTube und Flickr. Denn zwar ist in Boxee auch ein Browser integriert, der die Gecko-Engine des Firefox nutzt, aber eine angepasste App ist am Ende doch komfortabler. Programmiert ist Boxee in C++ und Python. Eine App kann man entweder bei D-Link und Boxee einreichen, damit sie in der offiziellen Oberfläche erscheint. Oder man stellt sie online zur Verfügung und kann den entsprechenden Link dann weitergeben.
Schicke Hardware mit vielen Anschlüssen

Kompaktes Design der Boxee Box: Der angeschnittene Würfel ist ein Hingucker und viel kleiner, als man von den Bildern her denken könnte. Die Fernbedienung hat auf der einen Seite eine Tastatur und auf der anderen ein Steuerkreuz und einige wenige weitere Knöpfe.
Aber kommen wir zur Hardware. Das Outfit des angeschnittenen Würfel geht auf Astro Studio aus San Francisco zurück, die unter anderem auch Microsofts Zune und die XBox 360 entworfen haben. Im Innern arbeitet ein Intel Atom-Prozessor (CE4110, 1,2 GHZ). Schnittstellen: 10/100 Mbit/s Ethernet, WLAN 802.11 n/g/b, 2x USB 2.0, HDMI 1.3, Audioausgänge optisch und analog. Unterstützte Auflösungen: 720p/1080p bei 30 fps, 720i/1080i bei 60 fps. Außerdem gibt es einen SD(HC)-Steckplatz für Karten mit bis zu 32GB.
Die Fernbedienung ist auf der einen Seite auf das Steuerkreuz und wenige Knöpfe reduziert und bietet auf der anderen Seite eine Tastatur, um beispielsweise eine Suche zu starten oder eine URL einzugeben.
Was man auf den Fotos meistens nicht erkennt: Die Boxee Box ist klein. Da sie ein stationäres Gerät ist, ist das nicht so entscheidend. Aber alles in allem ist sie schon ein Hingucker. Abmessungen (L x B x H): 115 x 115 x 115,5 mm.
Nachteile und Konkurrenten
Was Boxee nicht kann: TV aufnehmen und speichern. Das wird einigen Nutzern doch fehlen. Insofern erinnert das Konzept ans Apple TV, das ja inzwischen auch nur noch ein kleines, schwarzes Kästchen ist – allerdings nicht von Haus aus die Möglichkeit für freie Apps bietet und sich bekanntlich auf bestimmte Dateiformate bspw. für Videos beschränkt. Würde Apple hier auf das App-Modell von iPhone und iPad setzen, könnten der VLC-Mediaplayer oder die geniale iOS-App AirVideo entsprechend portiert werden und das Problem sehr schnell lösen. So allerdings hat die Boxee Box hier klar einen Vorteil. Ein weiterer Konkurrent ist die Google TV Plattform. Sollte die bei vielen Herstellern schon von Haus aus in neuen Fernsehern landen, wird der Markt für Boxee schrumpfen.
Fazit zur Boxee Box
Alles in allem ist die Boxee Box ein interessantes Angebot, bei dem es jetzt vor allem darauf ankommt, ob sich Entwickler dafür begeistern können und viele weitere Apps für die Plattform entwickeln. Dann könnte sich das Produkt einen festen Platz in seinem Bereich erobern. Mit 229 Euro ist die Box jetzt kein Schnäppchen, aber auch nicht zu teuer, wenn man bequem Inhalte aus dem lokalen Netz oder dem Internet auf dem Flachbild-TV haben möchte. Die Boxee Box ist ab Ende November zunächst nur online bei einigen Händlern erhältlich, ab Anfang 2011 dann auch im Fachhandel.
Video-Interview zur Boxee Box
Mike Lange von der D-Link GmbH hat mir einige Fragen zu den Features und Möglichkeiten der Boxee Box beantwortet und wir zeigen das Gerät mit seinen Anschlüssen.
Sobald wir ein Testgerät bekommen und ausprobiert haben, gibt es dann noch einen Praxistest von uns.