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Das 9-Euro-Ticket kommt! Bundestag und Bundesrat stimmen zu

Die Verkehrsbranche steht in den Startlöchern. Das geplante Sommer-Billigticket für Busse und Bahnen in der ganzen Republik bekommt jetzt endgültig grünes Licht.

Quelle: dpa
2 Min.
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Ab dem 1. Juni ist der ÖPNV vorübergehend günstiger geworden. (Foto: Electric Egg / Shutterstock.com)

Reisen durch Deutschland werden im Sommer preiswerter: Zwei Bundestags-Beschlüsse vom späten Donnerstagabend sowie der Bundesrats-Beschluss vom Freitag verbilligen nicht nur das Tanken und damit das Autofahren für einen Zeitraum von drei Monate, sondern auch Fahrten mit Bussen und Bahnen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betonte, diese Maßnahmen kämen den Bürgerinnen und Bürgern zugute – „direkt, schnell und zielgerichtet“.

Regierung winkt 9-Euro-Ticket durch

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Nach den Plänen von SPD, Grünen und FDP gibt es im Juni, Juli und August Monatskarten zum Preis von 9 Euro, mit denen die Menschen deutschlandweit alle Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr nutzen können. Die Einnahmeausfälle sollen durch den Bund ausgeglichen werden.

Für denselben dreimonatigen Zeitraum beschloss der Bundestag, die Energiesteuer auf Kraftstoffe auf das in der EU erlaubte Mindestmaß zu reduzieren. Bei Benzin sinkt die Steuerlast damit vorübergehend um 29,55 Cent pro Liter – einschließlich Mehrwertsteuer sogar um knapp 35,2 Cent. Bei Diesel gibt es ein Minus von gut 14 Cent pro Liter beziehungsweise 16,7 Cent mit Mehrwertsteuer.

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Mit diesen Maßnahmen reagiert die Koalition auf die in den vergangenen Monaten stark gestiegenen Energiepreise. Darüber hinaus sei das 9-Euro-Ticket eine „Riesenchance“ für klimafreundliche Mobilität, erklärte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bei der abschließenden Plenardebatte. Aus seiner Sicht sei das Vorhaben schon jetzt ein Erfolg: „Ganz Deutschland spricht vom öffentlichen Personennahverkehr.“

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Über die Jelbi-App des Berliner Verkehrsverbunds ist das Ticket bereits erhältlich. (Screenshot: t3n)

Opposition kritisiert „teures Experiment“

Die Opposition blieb hingegen bei ihrer Kritik: Der CDU-Abgeordnete Michael Donth sprach von einem „teuren Experiment“. Er forderte eine „Nachschussverpflichtung“, um die explodierenden Kosten von Bus- und Bahnunternehmen zu kompensieren. Wolfgang Wiehle von der AfD warnte vor einer „verunglückten Party“, an deren Ende die Pleite vieler Mittelständler drohe. Die Linke stimmte zwar für das 9-Euro-Ticket, doch ihrem langjährigen Parteichef Bernd Riexinger geht das Vorhaben eigentlich nicht weit genug: „Drei Monate sind einfach zu wenig.“

Wegen der nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs gestiegenen Spritpreise sinken darüber hinaus von Juni bis August die Steuern auf Benzin und Diesel. „Damit senken wir die Spritpreise auf das Vorkrisenniveau“, versicherte der SPD-Abgeordnete Carlos Kasper. Till Mansmann von der FDP erklärte, auf Mobilität angewiesene Menschen würden monatlich um mehr als eine Milliarde Euro entlastet. Die Maßnahme ist allerdings umstritten: Die Preise an den Tankstellen explodierten zwar nach dem russischen Angriff auf die Ukraine regelrecht, sind aber inzwischen wieder spürbar gesunken.

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Trotzdem passierte das Gesetz den Bundestag ohne Gegenstimmen, die Oppositionsfraktionen enthielten sich. Der CDU-Abgeordnete Johannes Steiniger sagte, das Instrument sei richtig, der Zeitraum von drei Monaten allerdings zu kurz. Auch Ende August, wenn die Maßnahme ausläuft, gebe es voraussichtlich weiterhin die Ukraine-Krise und damit auch hohe Benzinpreise.

Kanzler Scholz beklagte einen „von Russland verschuldeten Preisanstieg“. Vor allem Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen spürten tagtäglich, „dass durch den Krieg nicht nur der Sprit an der Zapfsäule teurer geworden ist, sondern auch Lebensmittel – vom Brot bis zum Speiseöl“.

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