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ChatGPT gegen Verschwörungstheorien: So kann die KI dabei helfen, Menschen von Fakten zu überzeugen

Künstliche Intelligenz könnte ein entscheidender Faktor sein, um Verschwörungstheoretiker:innen von ihren Theorien abzubringen. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie. Denn offenbar hat die KI einen ganz klaren Vorteil gegenüber Menschen.

3 Min.
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Können Verschwörungstheoretiker:innen von ChatGPT überzeugt werden? (Bild: Shutterstock/TSViPhoto)

Verschwörungstheorien sind in vielen Ländern ein großes Problem. Oftmals halten Menschen diese Theorien für glaubhafter als echte Nachrichten mit belegbaren Fakten. Das zeigt unter anderem eine Grafik von Statista. In den USA glauben nur etwa 32 Prozent, dass die Medien vertrauenswürdig sind. In Deutschland sind es 43 Prozent.

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Doch wie können Verschwörungstheoretiker:innen von der Wahrheit und Fakten überzeugt werden? Dieser Frage sind Forscher:innen des MIT und der Cornell University nachgegangen. In ihrer Studie haben sie versucht, eine künstliche Intelligenz einzusetzen, um Verschwörungstheoretiker:innen Fakten näherzubringen.

So wurde die KI-Studie durchgeführt

Mehr als 2.100 Teilnehmer:innen wurden für die Studie herangezogen. Sie alle glauben an mindestens eine Verschwörungstheorie. Um den Einfluss von KI zu messen, wurden den Teilnehmer:innen zunächst Fragen zu 15 „beliebten“ Verschwörungstheorien gestellt. Danach wurden sie gefragt, ob sie eine Theorie haben, der sie besonders viel Glauben schenken. Diese musste dabei nicht der Liste der 15 Verschwörungstheorien entspringen.

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Die Antworten wurden im Hintergrund von einer KI gesammelt und analysiert. Dafür wurde ChatGPT mit GPT-4 Turbo genutzt. Die KI hat anschließend eine Zusammenfassung der Verschwörungstheorie erschaffen und die Teilnehmer:innen mussten angeben, wie sehr sie dieser Aussage zustimmen. So könnte ein:e Teilnehmer:in etwa sagen, dass die Terroranschläge am 11. September 2001 von den USA selbst inszeniert wurden, um einen Angriff auf Afghanistan zu rechtfertigen und dieser Aussage zu 100 Prozent zustimmen.

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Anschließend wurden die Teilnehmer:innen in zwei Gruppen unterteilt. Eine Kontrollgruppe, die mit der KI über ein anderes Thema sprach und eine Gruppe, die mit der KI weiter über ihre am stärksten vertretene Verschwörungstheorie schreiben sollte. ChatGPT bekam für die Unterhaltung die Aussagen der Teilnehmer:innen aus dem Vorgespräch und sollte diese mit einfacher Sprache und einem verständnisvollen Ton widerlegen.

So hat ChatGPT beispielsweise bei Teilnehmer:innen, die die Verschwörungstheorie zum 11. September vertreten, Fakten herausgesucht, die dagegensprechen. So schreibt ChatGPT etwa, dass „es aufgrund der Größe und Tragweite des Anschlags auf den ersten Blick jede Menge Fragen und Zweifel geben kann“. Allerdings gab es ausführliche Untersuchungen, die klare Belege dafür liefern, dass es sich wirklich um einen Terroranschlag gehandelt hat.

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Die Konversation erstreckte sich dabei über mehrere Runden. Teilnehmer:innen konnten auch Nachfragen an ChatGPT stellen und neue Argumente für die Verschwörungstheorie vorweisen. Auch diese widerlegte ChatGPT mit einer verständnisvollen Antwort und Beweisen und versuchte, eine Beziehung zu den Teilnehmer:innen aufzubauen. Alle Antworten wurden dabei von Expert:innen gegengecheckt. 99.2 Prozent der Fakten waren richtig, nur 0,8 Prozent waren missverständlich. Die KI lieferte zu keinem Zeitpunkt falsche Beweise oder Halluzinationen.

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Hidden Portraits Quelle:

Warum helfen KI-Dialoge bei Verschwörungstheorien?

Anschließend sollten die Teilnehmer:innen noch einmal einschätzen, wie stark sie ihre Theorie vertreten. Das Ergebnis: Das Vertrauen in die Verschwörungstheorie sank nach dem Dialog mit der KI im Schnitt um 20 Prozent. Die Kontrollgruppe blieb unverändert. Ebenfalls beeindruckend ist, dass die Konversation zu einer bestimmten Verschwörungstheorie dafür gesorgt hat, dass die Teilnehmer:innen weniger an andere Theorien glaubten. Und dieser Effekt hielt auch noch zwei Monate nach dem Gespräch mit ChatGPT an.

In einer weiterführenden Studie haben die Forscher:innen auch getestet, ob ChatGPT weiterhin so erfolgreich ist, wenn die KI nur die Fakten präsentiert. Auch hier zeigten sich enorme Erfolge. Wenn die KI allerdings keine Fakten präsentiert, sondern nur versucht, die Teilnehmer:innen nur über eine persönliche Ebene zu überreden, bleiben Erfolge aus.

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Co-Autor David Rand vom MIT erklärt diese Ergebnisse gegenüber ArsTechnica so: „Es deutet darauf hin, dass es wirklich Fakten und Beweise sind, die hier einen Unterschied ausmachen. Das Problem ist zudem, dass andere Menschen oftmals nicht mit Verschwörungstheoretikern über ihre Theorien reden wollen“. Allerdings würden diese nur allzu gern über ihre Theorien reden – und lassen sich offenbar auch mit genügend Beweisen vom Gegenteil überzeugen.

Die Forscher:innen schlagen deshalb vor, Suchmaschinen mit solchen KI-Zusammenfassungen von Fakten auszustatten, wenn Verschwörungstheorien gesucht werden. Zudem könnten Chatbots bei Social-Media-Nutzer:innen aktiv werden, die Verschwörungstheorien posten und versuchen, sie so von der Wahrheit zu überzeugen.

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Kommentare (1)

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Predrag Gasic

Ach ja, ChatGPT als Anti-Verschwörungstheorie-Wunderwaffe. Endlich haben wir die Lösung, auf die wir alle gewartet haben – Fakten! Denn das hat ja schon immer wunderbar funktioniert, oder? Als ob jemand, der sich tief in die Echsenmenschen-Theorie eingegraben hat, plötzlich aufwacht und sagt: „Oh, die KI hat mir gerade ganz sachlich erklärt, warum das Unsinn ist – ich glaube ab jetzt nur noch an wissenschaftlich belegte Fakten!“

Aber klar, warum sollten Menschen auch auf Menschen hören? Zwischen emotional aufgeladenen Diskussionen und dem sturen Beharren auf der eigenen Meinung ist die logische Lösung natürlich eine Maschine, die nüchtern Belege präsentiert. Schließlich wissen wir alle, dass Überzeugung nichts mit Emotionen zu tun hat und jeder Verschwörungsgläubige heimlich nur auf den Moment wartet, in dem ihm jemand höflich widerspricht.

Es ist schon fast süß, wie optimistisch die Forschung ist: „Hey, wir reden hier nur über Fakten, und plötzlich sind die Verschwörungen weg!“ Als ob das nicht genau das wäre, was seit Jahren mit eher mäßigem Erfolg probiert wird. Vielleicht sollte die KI auch gleich noch die Fähigkeit bekommen, mit einem Zynismus-Detektor ausgestattet zu sein – denn mal ehrlich, wie lange dauert es wohl, bis die Verschwörungstheoretiker meinen, ChatGPT selbst sei Teil der großen Vertuschung?

Aber hey, wenigstens haben wir einen Versuch gestartet. Und wer weiß? Vielleicht ist ChatGPT wirklich das geheime Rezept, um die Welt endlich zu einem vernünftigen Ort zu machen – einen Fakt nach dem anderen.

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