Auf Plattformen wie X und Youtube kursieren derzeit mehrere Videos des Ingenieurs „STS 3D“. Der Grund: Er hat ein automatisiertes Geschütz gebaut, das durch ChatGPT angetrieben wird. Im Video ist zu sehen, wie das Geschütz, das mit einem Dummy-Gewehr ausgestattet ist, automatisch Ziele verfolgen kann, aber auch auf die Spracheingaben des Ingenieurs hört und daraufhin eigenständig Plastikpatronen abfeuert.
ChatGPT-Geschütz sorgt für Rausschmiss von OpenAI
Um das KI-Geschütz zu erstellen, nutzte STS 3D die Realtime-API von ChatGPT. Im Video weist STS 3D ChatGPT an, dass er von vorne links und vorne rechts unter Beschuss wäre. Die KI soll mit dem Gewehr entsprechend reagieren. Nur wenige Augenblicke später feuert das Gewehr in die entsprechenden Richtungen – und bietet danach weitere Hilfe an, sollte sie gewünscht sein. Im Anschluss lässt der Ingenieur das Gewehr in einem breiten Winkel vor sich feuern. ChatGPT soll dabei im Abstand von jeweils fünf Grad einen Schuss abgeben, aber dabei die Höhe eigenständig variieren. Auch diesem Befehl folgt die KI.
In anderen Clips zeigt der Ingenieur, wie er ChatGPT dazu programmiert hat, auf eine bestimmte Farbe zu zielen. Als Beispiel nimmt STS 3D einen gelben Ballon. Das KI-Geschütz ist über eine einfache Webcam in der Lage, den Ballon ohne Verzögerung zu verfolgen und nach entsprechendem Befehl abzuschießen. Der Ingenieur sagt dazu im Video: „Das ist offensichtlich nicht die praktikabelste Art des Objekt-Trackings, aber sie ist simpel und zuverlässig.“
Unter den Videos sammeln sich viele Kommentare, die von einer dystopischen Zukunft sprechen, wenn diese Technik von anderen nachgeahmt und mit echten Waffen zum Einsatz kommen sollte. Das sieht wohl auch OpenAI so. Gegenüber Futurism bestätigte das KI-Unternehmen, dass dem Ingenieur mit sofortiger Wirkung der Zugang zu ChatGPT entzogen wurde.
Als Grund nannte OpenAI, dass die Richtlinien von ChatGPT User:innen verbieten, mit der KI Waffen zu entwickeln oder Systeme zu automatisieren, die anderen Personen Schaden zufügen könnten. Der Ingenieur selbst meldete sich bisher nicht zu den Geschehnissen zu Wort. OpenAI hatte 2024 die hauseigenen Regeln für militärische KI-Nutzung angepasst. Mittlerweile kann OpenAI dadurch mit dem US-Militär zusammenarbeiten.