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Dein Chef hat keine Ahnung? So kannst du ihn führen

Unfähigkeit im Job ist immer ein Problem. Insbesondere dann, wenn es darum geht, Menschen zu führen. Was du tun kannst, wenn deine Führungskraft versagt.

Von Alexandra Vollmer
4 Min. Lesezeit
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Wenn die Führungskraft versagt, zählt vor allem Besonnenheit und Loyalität. (Foto: GaudiaLab/Shutterstock)

Wenn alles gut läuft, hast du einen Vorgesetzten, von dem du lernen kannst und der dich in deiner persönlichen und fachlichen Entwicklung unterstützt. Der dir Freiheit schenkt und dennoch Orientierung gibt. Doch es kann auch ganz anders laufen. Versagt dein Chef als Führungskraft, kommt es vor allem auf dich an. Jetzt musst du den Spieß umdrehen – und deinen Chef führen. Dabei geht es nicht darum, die Situation zu deinem Vorteil zu manipulieren. Maßgeblich ist immer die Sache, der Erfolg des Projektes oder die Erreichung unternehmerischer Ziele.

Jetzt zählt Vertrauen

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Führung ohne Weisungsbefugnis – wie soll das gehen? Geschäftsführer-Coach Bernd Geropp sieht im gegenseitigen Vertrauen die entscheidende Basis. „Du musst daran arbeiten, dass dein Chef Vertrauen zu dir aufbaut“, ist Geropp überzeugt. „Nur dann kannst du ihn führen.“ Vertrauen entstünde vor allem dadurch, dass man Ratschläge des anderen befolgt – und gut damit fährt. Immer wieder. Es sei wie im privaten Umfeld. Wenn man das Gefühl habe, der andere meint es ehrlich und hat das Beste im Sinn, dann werde man ihm mit der Zeit immer mehr vertrauen und seinen Ratschlägen folgen. Dieselbe Mechanik gelte im Verhältnis zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem. „Du musst beweisen, dass dein Chef dir vertrauen kann“, so Geropp. „Dieses Vertrauen entwickelt sich, wenn du ihm durch Worte, aber vor allem durch Taten beweist, dass du ihn verstehst und dich ihm gegenüber auch in kritischen Situationen loyal verhältst.“

Emotionen steuern

Ernsthaft loyal zu bleiben, ist insbesondere dann eine große Herausforderung, wenn du anderer Meinung bist als dein Chef. „Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass man zwar die Aktionen des anderen nicht kontrollieren kann“, so Geropp. Was man aber sehr wohl könne, ist, die eigene Reaktion darauf zu steuern. „Wähle klug, welche Schlachten du kämpfst“, rät der Coach. Man müsse nicht auf jede Ungerechtigkeit reagieren. „Überlege dir gut, wann es sich lohnt, aufzubegehren und wann nicht.“ Es versteht sich von selbst, dass du ein in deinen Augen unangebrachtes Verhalten immer unter vier Augen besprichst. Es sei denn, ein Mitarbeiter wird unfair behandelt. „In einem solchen Fall musst du direkt reagieren und Position beziehen“, so Geropp.

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6 Tipps, wie du deinen Vorgesetzten erfolgreich führen kannst

  1. Agiere auf Augenhöhe. Akzeptiere die hierarchische Rolle deines Vorgesetzten – aber ohne vorauseilende Jasager-Mentalität. Wenn du von deinem Chef geschätzt werden willst, dann verhalte dich ihm gegenüber respektvoll, aber nicht unterwürfig.
  2. Versetze dich in die Lage deines Chefs. Versuche, zu verstehen, worauf es deinem Chef ankommt. Kläre, welche Ziele er verfolgt, welche Befürchtungen er hat und was ihm wichtig ist. Indem du seine Sichtweise und mögliche Probleme verstehst, fällt es dir leichter, ein aus deiner Sicht vielleicht unangebrachtes Verhalten nachzuvollziehen.
  3. Schütze deinen Chef. Obwohl es möglicherweise genügend Situationen gibt, in denen du deinen Chef vorführen könntest, tu es nicht. Es ist deine Aufgabe, deinen Vorgesetzten zu schützen. Hast du einen Wissensvorsprung und erkennst Gefahren, so setze ihn frühzeitig in Kenntnis. Lässt du ihn ins offene Messer laufen, dann ist das in höchstem Maße illoyal. In diesem Moment verlierst du jedes Vertrauen deines Vorgesetzten.
  4. Mach einen guten Job. Zeige deinem Chef, dass du mitdenkst. Auf seinem Tisch liegen genügend Baustellen – und er ist in der Regel dankbar, wenn du ihm Verantwortung abnimmst und ihn entlastest. Das funktioniert nur, wenn er dir zutraut, dass du deinen Job so gut machst, dass er getrost Aufgaben an dich delegieren kann. Wichtig: Es geht nicht darum, dass du glaubst, einen guten Job zu machen. Entscheidend ist, dass dein Chef diese Überzeugung hat. Deshalb ist es wichtig, dass du seine Ziele genau kennst. Indem du ihm hilfst, diese Ziele zu erreichen, baut er zunehmend auf deine Meinung und lässt sich so von dir führen.
  5. Beachte die Feedbackregeln. Jeder Mensch, auch dein Vorgesetzter, braucht Feedback – ehrlich und unter vier Augen. Die Grenze zur Manipulation ist hier sehr dünn. Positives Feedback ist gut und richtig. Aber schmiere deinem Chef niemals Honig um den Bart. Komplimente sind Verführung – und werden auch als solche erkannt.
  6. Steh zu deinem Chef. Wenn du unzufrieden mit deiner Führungskraft bist, ist die Versuchung groß, ihn bei dessen Vorgesetzten anzuschwärzen. Das ist verständlich, aber ein absolutes No-Go. „Wird die Situation zu krass, bleibt nur der Schritt, sich möglichst rasch nach einem neuen Job umzusehen“, so Geropp.

Mehr zum Thema: Warum du den Mut haben solltest, auch ohne Plan B zu kündigen

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Hinweis in eigener Sache: Aufgrund der Corona-Pandemie wechseln auch in Deutschland ganze Unternehmen ins Homeoffice. Aber wie funktioniert Führung auf Distanz? Für viele Managerinnen und Manager ist das eine echte Herausforderung. Der t3n-Praxis-Guide gibt Tipps, wie Mitarbeiterführung auch remote klappt. Hier entlang: Leadership aus dem Homeoffice: Praxis-Guide zum richtigen Führen auf Distanz
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Dein t3n-Team

Marco

Der Chef… Honig um den Bart… Was ist denn mit dem Damenbart?

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