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Chipexperten über Apple M1 Pro und Max: „Solch monströse Zuwächse nicht erwartet“

Fernab von Apples Marketing-Sprech und inoffiziellen Benchmarks haben Chipexperten die neuen Prozessoren nun unter die Lupe genommen. Sie waren überrascht.

3 Min. Lesezeit
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Die Eckdaten des M1-Max-Chips. (Bild: Apple)

Erste Benchmarks hatten schon angedeutet, dass Apple bei der Vorstellung der neuen Macbook Pro 16 Zoll letzte Woche nicht übertrieben hat. Die Chipexperten des Fachmagazins Anandtech prüften die neuen Vertreter des Apple Silicon nun auf Herz und Nieren. Ihr Urteil fällt erstaunlich positiv aus – genau wie die Benchmarks.

M1 Pro: In allem etwas besser als der M1

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Die Autoren der siebenseitigen Analyse beschäftigen sich zunächst mit dem Aufbau. Sie bezeichnen den M1 Pro als eine sauber hoch-skalierte Weiterentwicklung des M1. Im Gegensatz zu dem kleinen Bruder mit acht Prozessorkernen besitzt der Pro ein Zehn-Kerne-Setup mit acht Performance- und zwei Effizienzkernen. Hochgeschraubt hat Apple jedoch vor allem den Datendurchsatz. Er stieg von 68 Gigabyte pro Sekunde auf 408 Gigabyte. Das liegt in erster Linie an einer 256-Bit-Anbindung des RAMs. Anandtech schreibt: „Sie liegt also generell höher als in Laptop-Plattformen der Wettbewerber, die noch mit 128-Bit-Interfaces arbeiten.“ Die Kerne takten mit maximal 3.228 Megahertz. Ihr Takt fällt allerdings nicht signifikant, wenn mehrere Kerne aktiv sind. Apple hat jeweils vier Kerne zu einem Cluster zusammengefügt und kann diese so unabhängig voneinander takten. Jeder Cluster besitzt zwölf Megabyte Cache. Auch die Grafikeinheiten hat Apple heraufgesetzt. Die Verfasser der Analyse sagen: Der M1 Pro besitzt die doppelte Grafikleistung des M1.

Schaltplan M1 Max

„Monströs“: Der Schaltplan des M1 Max mit seinen 57 Milliarden Transistoren. (Bild: Anandtech)

M1 Max hat die 4-fache Grafikpower des M1

Den Schaltplan des M1 Max nennen die Autoren eine „Monstrosität“ mit insgesamt rund 57 Milliarden Transistoren. Speziell die massiv ausgebaute Grafikeinheit fiel auf: Sie besitzt 32 Kerne. Der Takt laufe mit 1.296 Megahertz höher als in den meisten mobilen IPs, nur im Desktop- und Konsolenbereich kenne man Taktraten von bis zu 2,5 Gigahertz.

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Auch beim Max-Modell weisen die Autoren explizit auf die Speicherbandbreiten hin: Eine 512-bit-Anbindung der Grafikeinheit sei sogar bei diskreten Grafikkarten selten. Das Ergebnis: Ein Maximal-Durchsatz von 408 Gigabyte pro Sekunde. Auch der 48 Megabyte große Systemcache trage zur hohen Übertragungsrate zwischen RAM und Prozessor bei: Die liege bei beeindruckenden 102 Gigabyte pro Sekunde. Dieser Wert übertreffe Vergleichswerte aus dem x86-Lager um ein Vielfaches.

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Am Ende steht in dem Bericht, die Grafikleistung des M1 Max entspreche in etwa der vierfachen Leistung des M1. Der hatte schon Rechner mit gehobener Grafikkarte, etwa der Radeon 560 auf die hinteren Plätze verwiesen. Aktuelle Benchmarks – etwa von Affinity Photo – zeigen, dass der M1 Max zum Beispiel die 6.000-US-Dollar-Karte AMD Radeon Pro W6900X im Mac Pro schlägt.

Sehr niedriger Energieverbrauch

Da Apple keine TDP-Werte angibt, sondern die Chips so viel Strom verbrauchen beziehungsweise Temperatur erzeugen, wie die jeweilige Aufgabe eben braucht, haben die Tester einige Szenarien ausgeführt. Zunächst fiel auf, dass der Standby-Modus (Idle) extrem wenig Energie benötigt. Es ist von 20 Milliwatt die Rede. Bei anspruchsvolleren Aufgaben geht die Wattzahl bis zu 119 Watt hoch. Im Vergleich ließen die Tester einen Intel i9 antreten, der bei den gleichen Aufgaben bis zu 256 Watt verbrauchte. Beim Kompilieren von Code im Multithread-Modus (SPEC 502.gcc_r MT) verbrauchte der M1 Max zum Beispiel 44,8 Watt, der i9 109,5 Watt. Die Autoren des Berichts erklären, der i9 sei in jeder Hinsicht stromhungriger. Noch auffälliger wird der immense Unterschied, wenn noch eine gute Grafikkarte hinzugezogen wird, dann steige der Verbrauch auf mehr als das Doppelte.

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Spec 2017 M1 Max M1 Pro i7 i9 Ryzen

Im Spec-Benchmark sind die wichtigsten Real-World-Aufgaben zusammengefasst. (Grafik: Anandtech)

M1-Nachfolger schlagen Top-Prozessoren und -Grafikkarten

Der Test lässt in der Folge allerlei synthetische Benchmarks und solche aus der „echten Welt“ laufen. Das Ergebnis: Etwa im GFX Bench 5.0 Azetex Ruins, einer 3D-Szene, schlägt das Macbook 16 Zoll mit M1 Max fast alle Highend-Laptops aus dem PC-Lager. Anders sieht es bei Tomb Raider aus. Hier muss sich das Macbook den Konkurrenten geschlagen geben.

Im Ergebnis bescheinigt der Bericht den neuen Apple-Prozessoren eine überragende Performance, speziell für Power-User. Man habe mit einem solch „monströsen Leistungssprung“ nicht gerechnet. Die Macbooks seien nicht nur in der Lage, alle konkurrierenden Laptop-Designs in den Schatten zu stellen, sondern auch mit den besten Desktop-Systemen zu konkurrieren. Das sei einfach absurd. Anandtech schließt mit den Worten: „Die Kombination aus roher Leistung, einzigartiger Beschleunigung und schierer Energieeffizienz ist etwas, das man derzeit bei keiner anderen Plattform findet.“

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4 Kommentare
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Me

Garnicht mal schlecht für ein Unternehmen das sonst nur überteuerten Ramsch verkauft. Wenn Intel dann bald wieder nachgezogen hat, werd ich den neuen von Intel kaufen. ;)

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Dataalpha4

…genau – sehe ich aich so : Man muss ja schliessich auch was dür die Bastellust , die Nachhaltigkeit und den Werterhalt tun ., Die einem so bei dem Ramschverkäufer : Apple nicht geboten wird.(…)
Schön wenn man auch mal was von qualifizierten Fachleuten zu lesen bekommt; Sie scheinen wohl zweifellos dazu zu gehören.

Wünsche noch einen angenehmen und ökonomuschen Worklflow ; Während ich mich etwa um Stunden früher mit dem Ramsch ( auch vor dem M1 ..) schon anderen und angenehmeren Dingen widme !

Antworten
Dataalpha4

Ps: Wird Apple wohl schon wieder wie gewohnt entscheidend weiter sein …!

Antworten
Peter

In welchen Jahr soll das passieren? Wenn Intel ein Schritt macht machen andere in der Zeit 5.

Antworten

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