Im April 2024 hatte Intel nach zahlreichen Beschwerden eigene Untersuchungen angekündigt. Spieler:innen von Games wie Fortnite oder Tekken 8 hatten zuvor einen starken Anstieg an Abstürzen festgestellt. Betroffen waren vor allem jene, die die Intel-CPU der 13. und 14. Generation nutzten.
Absturzprotokolle untersucht
Bisher hat Intel keine wirkliche Lösung des Problems liefern können. Dafür sind jetzt Belege aufgetaucht, die ein genaueres Bild der Lage zeichnen können. So hat etwa der Spielehersteller Alderon Games, bekannt für sein Multiplayergame Path of Titans, die Absturzprotokolle der Spieler:innen unter die Lupe genommen.
Dabei stellte sich heraus, dass innerhalb des Untersuchungszeitraums von drei bis vier Monaten nahezu jede Intel-CPU der 13. und 14. Generation irgendwann einmal einen Absturz des Games verursachte. Das lege nahe, so Alderon-Games-Gründer Matthew Cassells in einem Blogeintrag, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis eine der betroffenen Intel-CPU ausfalle.
Zudem – und das ist eine neue Facette von Intels Chip-Horror – seien nicht nur die Computer der Endnutzer:innen, sondern auch die Server des Anbieters von den Ausfällen betroffen. Daher wechsele Alderon Games jetzt von Intel zu AMD.
Intel-Prozessoren als Absturzursache
Zu einem ähnlichen Ergebnis wie Alderon Games, nämlich, dass „fast alle“ der aufgezeichneten Ausfälle auf Intel-Prozessoren der 13. und 14. Generation zurückzuführen seien, kommt auch ein Entwickler des Games Warframe. Demnach soll allerdings ein kürzlich von Intel bereitgestelltes Bios-Update geholfen haben, wie es auch bei The Verge heißt.
Ein Hoffnungsschimmer für Nutzer:innen der Intel-Chips? Eher nicht. Denn Intel selbst erklärte erst im Juni, dass dieses Update das Kernproblem nicht löse. Auch Cassells zufolge sollen die bisher zur Verfügung gestellten Bios- und Firmwareupdates nicht geholfen haben.
Oder ist es doch nicht so schlimm?
Auf der anderen Seite ist RAD Game Tools zufolge, einem Hersteller von Unreal-Engine-Anwendungen, nur „ein kleiner Teil“ der Intel-CPU der 13. und 14. Generation von den Problemen betroffen.
Das dürfte Intel aber auch nicht wirklich weiterhelfen. Sollte der Chiphersteller weitere Negativschlagzeilen und eventuell sogar eine großflächige Abwanderung zur Konkurrenz vermeiden wollen, sollte schnell eine Lösung her. Alternativ wäre etwa ein Rückruf möglich.