Knapp zwei Jahre lang wurde in Alphabets Forschungsabteilung Google X an Chronicle gefeilt. Jetzt hat die Google-Mutter die Cybersecurity-Firma offiziell an den Start gebracht. Google-X-Chef Astro Teller bezeichnete Chronicle in einem Blogeintrag als eine Art „digitales Immunsystem“. Schließlich soll es das Unternehmen Securityteams in großen Konzernen ermöglichen, Sicherheitslücken zehn Mal so schnell wie bisher zu entdecken.
Statt wie bisher Schäden durch Hackerattacken und dadurch entdeckte Lücken zu beseitigen, soll das von Chronicle entwickelte Verfahren künftig potenzielle Cyberattacken vorhersagen und verhindern können. Teller vergleicht das mit dem menschlichen Körper: Ähnlich wie Viren oder Bakterien hinterließen Hacker in IT-Systemen Spuren, die bisher über Monate oder Jahre unentdeckt blieben.

Chronicle will die enormen Datenmengen, in denen sich solche Hinweise verstecken, durch einen Mix aus Machine-Learning-Methoden, Rechenpower und viel Speicherplatz in den Griff bekommen. Attacken könnten so schon nach wenigen Stunden oder Tagen entdeckt, unterbunden und der mögliche Schaden minimiert werden, wie Teller meint. Dabei, so Chronicle-CEO Stephen Gillett, könne das Cybersecurity-Team auf die Alphabet-Infrastruktur zurückgreifen.
Chronicle: Tests in Fortune-500-Unternehmen
Wie genau Chronicle dabei vorgehen will, dazu gibt es bisher wenig Konkretes. Die Technologie ist laut Google-Angaben aber schon bei einer Reihe von Fortune-500-Unternehmen getestet worden. Zudem wird der Anti-Malware-Dienst Virustotal, den Google 2012 übernommen hatte, mit an Bord sein.
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