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Analyse

Was der Cloud-Markt und „Catch me if you can“ gemeinsam haben

Für Microsoft läuft es aktuell gut – vor allem im Cloud-Geschäft. Für unseren Gastautoren ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis nicht mehr Windows, sondern Azure das Aushängeschild des Unternehmens ist, zumal sich die Konkurrenz im Cloud-Markt verschärft.

Von Heinz-Paul Bonn
3 Min.
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(Bild: Shutterstock)

Microsoft scheint derzeit alles richtig zu machen. Im Cloud-Geschäft ist die Windows-Company zwar nach wie vor abgeschlagener Zweiter hinter Amazon Web Services, doch nahezu im Wochentakt hagelt es Großprojekte und Partnerschaften rund um die Cloud-Plattform Azure. Vielleicht ist es an der Zeit, als Microsoft-Synonym statt Windows-Company künftig Azure-Company zu wählen.

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Doch das mag ein wenig verfrüht erscheinen angesichts der Tatsache, dass Amazon mit AWS der klare Marktführer in der Cloud ist. Je nach Brancheneinschätzung liegt Amazons Marktanteil zwischen gut einem Drittel und knapp der Hälfte des schnell wachsenden Gesamtmarkts für Cloud-Services. Die unterschiedlichen Einschätzungen beruhen auf den stark abweichenden Messgrößen, in denen Infrastructure, Plattform, Storage oder Software zu den Managed Services mal hinzugerechnet werden und mal außen vor bleiben. Doch in einem sind sich alle einig: Microsoft wächst mit Azure schneller als der Markt und damit auch schneller als der Wettbewerb.

Catch me if you can

Es ist ein wenig wie im Film „Catch me if you can“, in dem der junge Leonardo DiCaprio von Tom Hanks gejagt wird und mit immer neuen Deals und Finten seinen Vorsprung hält: Wenn Microsoft mit VW eine Partnerschaft über die Vernetzung der ID-Modelle schließt, zieht Amazon mit der Vernetzung der 122 Fabriken des Volkswagen-Konzerns nach. Wo Amazon Partnerschaften rund um Open Source schließt, zieht Microsoft mit der Übernahme von GitHub nach.

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Die Unterstützung von Open-Source-Communitys dürfte eine der spannendsten Disziplinen im Wettlauf um Marktanteile in der Cloud sein. Angesichts der Tatsache, dass im Zuge der digitalen Transformation, dem Internet der Dinge und der künstlichen Intelligenz massenhaft neuer Anwendungs-Code benötigt wird, der tunlichst in der Cloud und für die Cloud entwickelt wird, sorgen die gemeinfreien Entwicklungsumgebungen für zusätzlichen Speed beim Wettlauf um Marktanteile.

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Big Data als Königsmacher

Aktuell aber drehen sich Partnerschaften, Kooperationen und Übernahmen um einen anderen Technologieschwerpunkt: Big Data! Hier hat Microsoft schon wieder vorgelegt: Die Zusammenarbeit mit Oracle soll Azure-Anwendern direkten Zugriff auf die Analytics-Lösungen des im Cloud-Geschäft abgeschlagenen Wettbewerbers eröffnen. Doch jetzt sind es die Nachzügler im Cloud-Business wie Google und Salesforce, die mit milliardenschweren Übernahmen zur Spitze aufzuholen versuchen.

Googles Holding Alphabet machte 2,6 Milliarden US-Dollar für die Übernahme von Looker locker. Der Deal ist insofern bemerkenswert, als Google ohnehin schon als Datenkrake wahrgenommen wird. Doch nun soll nicht die Suchmaschine, sondern Googles Cloud in eine bessere Position im Geschäft mit Unternehmenskunden gebracht werden.

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CRM-Spezialist Salesforce investiert sogar 15,7 Milliarden Dollar, um Tableau Software zu übernehmen. Salesforce ist ein Cloud-Native – und seine Kunden haben rund um das Kundenbeziehungsmanagement Gigatonnen an Daten angehäuft. Es liegt nur nahe, dass Salesforce hier mit Analytics-Angeboten zusätzlichen Mehrwert aus der Cloud bereitstellen muss.

Zur Erinnerung: In Big Data wurde schon immer heftigst investiert. 2007 schluckten IBM Cognos, Oracle Hyperion und SAP Business Objects. Doch damals nahm niemand das Cloud-Business richtig ernst.

Wer in allen Disziplinen Zweiter ist, ist ingesamt Erster

Die jetzigen Milliarden-Investitionen könnten sich auszahlen, denn laut IDC werden allein im laufenden Jahr 189 Milliarden Dollar für Business-Analytics im weitesten Sinne ausgegeben. Und in drei Jahren soll sich der globale Jahresumsatz bereits auf 274 Milliarden Dollar aufblähen. Dabei sind Big-Data-Analytics nur die eine Seite einer äußerst lukrativen Cloud-Medaille. Die andere heißt Machine Learning. Für diese KI-Disziplin, in der sich Systeme auf der Basis von Daten selbst optimieren, ist die Aufbereitung und Auswertung von Daten erst die Voraussetzung.

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Doch egal, auf welche Disziplin man setzt – entscheidend ist stets die Präsenz im Cloud-Markt sowie die Fähigkeit, aus der Cloud heraus zusätzliche Services anzubieten. Wer hier in allen Disziplinen Zweiter ist, ist insgesamt Erster. Amazon und Microsoft nutzen hier ihren Vorsprung. Für den Rest gilt: Catch me if you can.

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