Cloud-Speicher: Vernichtendes Urteil von Stiftung Warentest

Stiftung Warentest findet keinen „guten“ Cloud-Speicher

Keiner der getesteten Cloud-Speicher konnte die Verbraucherschützer wirklich überzeugen. (Foto: Stiftung Warentest)
In der aktuellen Ausgabe 08/2013 ihres Verbraucherschutzmagazins test hat die Stiftung Warentest einen Blick auf 12 Anbieter von Cloud-Speicherlösungen geworfen. Das Ergebnis ist wenig erfreulich. Keiner der im Test untersuchten Dienste schaffte es, auf ein „sehr gut“ oder „gut“ zu kommen. Zu den getesteten Cloud-Diensten gehörten: Telekom Medien-Center, Dropbox, LaCie Wuala, Trend Micro SafeSync, GMX MediaCenter, Strato hiDrive Free, Web.de Online-Speicher, Box, MozyHome, Google Drive, Pro Softnet IDrive, Sugarsync und Microsofts Skydrive.
Mit einer Wertung von 3,2 gehört der Cloud-Speicher der Deutschen Telekom zu den vier besten Diensten. Obwohl man dem rosa Riesen die Note „mangelhaft“ im Bezug auf den Schutz der Nutzerdaten gab und man den Datenschutz der entsprechenden Apps als „kritisch“ betrachtet. Letzteres ging allerdings auch nicht in die Gesamtnote ein. Als positiv wurde der Umstand erachtet, dass die Daten in Deutschland und nicht in den USA gespeichert würden.
Dieselbe Endnote bekamen Dropbox, LaCie Wuala, Trend Micro SafeSync und Box. Wobei Letzterer der einzige Dienst mit dieser Note ist, der seine Server in den USA stehen hat. Ebenfalls „befriedigend“ waren die Cloud-Speicher von Strato und GMX.
Google Drive und Microsoft Skydrive bekamen beide nur ein „ausreichend“. Der Cloud-Speicher aus Redmond schnitt dabei noch geringfügig schlechter ab als die Konkurrenz aus Mountain View.
Stiftung Warentest: iCloud ist kein echter Online-Speicher
Apples Cloud-Speicher iCloud wurde nicht bewertet, da man laut Stiftung Warentest den Funktionsumfang des Dienstes nicht mit den anderen Testteilnehmern vergleichen könne. Allerdings wurde auf den Umstand hingewiesen, dass die Daten nicht auf Apples eigenen Servern, sondern in der Amazon-Cloud gespeichert würden. Hier monierten die Verbraucherschützer, dass man Nutzer nicht auf diese Tatsache hingewiesen habe. Darüber hinaus sei die Datenschutzerklärung unvollständig und es gebe kein Impressum, was gegen deutsches Recht verstoße. Allerding lobte man die Integration des Dienstes in verschiedene Apps.
Fazit: Stiftung Warentest rät von Cloud-Speichern ab
Generell haben die Verbraucherschützer keine echte Empfehlung für einen Cloud-Dienst aussprechen können. Sollte man trotzdem nicht auf einen solchen Online-Speicher verzichten können, rät man Nutzern dazu, eigene Dateien vorher zu verschlüsseln.
Den vollständigen Test findet ihr in der Ausgabe 08/2013 des Magazins test oder als kostenpflichtigen PDF-Download auf der Webseite der Stiftung Warentest.
Weiterführende Links zum Thema „Cloud“
- Datastore: Dropbox speichert zukünftig nicht nur Dateien – t3n News
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- OwnCloud: Enterprise-Version des Filesync-Service in Version 5 erschienen – t3n News
- Filr: Flickr als Cloud-Speicher für alle Daten nutzen – t3n News
- Stiftung Warentest prüft Cloud-Speicher – Wolkig mit Aussicht auf Sicherheitslücken – Stern
- Daten in der Cloud: Online-Speicherdienste im Test – Stiftung Warentest
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