Anzeige
Anzeige
News

Club of Rome: So kann sich die Menschheit retten

Der neue Report des Club of Rome heißt „Earth for All“ und gibt Tipps für das Überleben unserer Spezies. Dabei spielt der Neustart des Wirtschaftssystems eine große Rolle.

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Die Erde ist in unserer Hand. Der Club of Rome mahnt einen besseren Umgang mit ihr und mit uns selbst an. (Bild: PopTika/ Shutterstock.com)

Der Club of Rome veröffentlicht 50 Jahre nach „Grenzen des Wachstums“ einen neuen großen Report namens „Earth for All“. Der „Survivalguide für die Menschheit“ – so der Untertitel – präsentiert fünf „systemverändernde Schritte“, die bis 2050 Armut und Ungleichheit überwinden sollen. Außerdem sollen sie den Verfasser:innen zufolge dafür sorgen, marginalisierte Menschen aufzurichten und die Nahrungsmittel- und Energiesysteme umzugestalten.

Anzeige
Anzeige

Zudem ist Nachhaltigkeit ein großes Thema. Der Report ist als Vision für unsichere Zeiten und als Wegweiser in eine bessere Zukunft konzipiert und lässt sich ab sofort bestellen. „Earth for All“ liegt als Buch, EPub und PDF auf deutsch vor und kostet zwischen 20 und 25 Euro.

Club of Rome präsentiert Forschungsergebnisse von Earth4All

Das neue Werk präsentiert die Ergebnisse der zweijährigen Forschungskooperation „Earth4All“, in der Wirtschaftsexpert:innen und Systemanalyst:innen zwei Szenarien nachgingen. Das eine Szenario sieht eine Welt vor, die sich nur schrittweise den existenziellen Krisen annimmt, mit der sie sich konfrontiert sieht.

Anzeige
Anzeige

Das andere hat eine kühne Wirtschaftsstrategie zum Gegenstand, um Wohlstand auf einem lebenswerten Planeten zu erreichen. Dieser Teil der Arbeit, den sie „Great Leap“ nennt, ist nun in den 256-Seiten starken Report eingeflossen. Zur Analyse der Auswirkungen verwendete die Gruppe Computersimulationen.

Club of Rome: Wohlstand ist möglich

Der Bericht fällt praxis- und lösungsorientiert aus. Sowohl die Aussagen über Gegenwart und Zukunft als auch Prognosen bei Änderungen werden mit wissenschaftlichen Daten untermauert. Insgesamt steht der Wandel im Vordergrund. Das Buch weist dazu anhand einer Reihe von Beispielen nach, dass schneller Wandel möglich ist.

Anzeige
Anzeige

Im nächsten Schritt gibt es eine Reihe von konkreten Handlungsanweisungen, um die menschliche Entwicklung noch zum Guten zu wenden. Im Kern geht es dabei um fünf Aspekte, an denen die nötige Wende ausgemacht wird: das Beenden der Armut, das Ausgleichen von eklatanter Ungleichheit, das Empowerment der Frauen sowie der Aufbau eines für Mensch und Umwelt gesunden Nahrungsmittelsystems und einer Energiewende in Richtung sauberer Erzeugung. Mit diesem Wandel sei es möglich, den Wohlstand zu erhalten.

Ungleichheit als ein kritischer Kipppunkt

Mehr Gleichheit sehen die Autor:innen als einen Königsweg aus der Krise an. Die extreme Ungleichheit belegen sie etwa anhand des Verbrauchs der globalen Ressourcen: Die reichste Milliarde der Menschheit verbrauche 72 Prozent davon, während es bei den ärmsten 1,2 Milliarden gerade einmal 1 Prozent seien.

Anzeige
Anzeige

Die Konsequenzen dieses Ungleichgewichts trügen die Armen stärker als die Reichen. Das begünstige Verhältnisse, die für alle gefährlich sind – auch für die Reichen. Zum einen erhöhen es soziale Spannungen, zum anderen untergräbt es das Vertrauen. Letzteres mache es Demokratien schwerer, kollektive Entscheidungen zu treffen, die allen zugute kommen.

Reiche sollen weniger als 40 Prozent des Nationaleinkommens besitzen

Unter den vielen konkreten Hinweisen findet sich auch die Umverteilung materieller Güter. So sollen die reichsten zehn Prozent – die Zahl bezieht sich auf das Einkommen – nicht mehr verdienen dürfen als vier arme Personen zusammen.

Zusätzlich empfiehlt der Report geringeren Konsum. So sollten etwa weniger und kleinere Autos zugelassen werden. Destabilisierend könne auch die Energiepolitik wirken, wenn die ärmsten Teile der Menschheit am stärksten von steigenden Energiepreisen betroffen seien.

Anzeige
Anzeige

Dem Argument, dass sich das Verhalten von Menschen nur schwer ändern lasse, entgegnen die Verfasser:innen, die Corona-Pandemie habe das Gegenteil beweisen. Als Vorteil, der sich daraus entwickelt hat, erwähnen sie den emissionsarmen Arbeitsplatz zu Hause (Homeoffice), der zusätzlich Beruf und Familie besser in Einklang bringen kann.

Bildung und Teilhabe gegen Fake News

Einen weiteren wichtigen Punkt sehen die Verfasser:innen in verbesserter Bildung, die auch kritisches Denken und komplexes Systemdenken umfassen sollte.

Die Gruppe schreibt, die bedeutendste Herausforderung bestehe nicht im Klimawandel, dem Verlust an Biodiversität oder Pandemien, sondern in der kollektiven Unfähigkeit, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden. Für die Flut von Fehl- und Falschinformationen macht sie die sozialen Medien verantwortlich, die die Filter der Massenmedien zertrümmert hätten. Die entstandene Polarisierung führe dazu, „dass wir angesichts der kollektiven Herausforderungen unfähig sind, zusammenzuarbeiten oder uns auch nur über Grundtatsachen zu verständigen.“

Anzeige
Anzeige

Ernährung: Adipositas contra Hunger

Auch im Ernährungsbereich geht wieder das Ungleichheitsthema auf: Während zwei Milliarden Menschen übergewichtig sind, sind 821 Millionen untergewichtig. Eine bessere Umverteilung soll das Problem lösen. Auch der Bereich der Agrarwirtschaft findet Platz in dem Report. Green Growth und Degrowth sind hierbei Kernthemen – also etwa das Reduzieren der Massentierhaltung.

Beharrlich optimistisch in die Zukunft

Nach den 255 Seiten räumen die Autor:innen ein, dass die Transformation eine Mammut-Aufgabe sei. Doch sie zeigen sich optimistisch, da in vielen Bereichen schon Anfänge zu verzeichnen seien. Sie geben jedoch zu: „Die Zeit ist kurz.“ Die größte wirtschaftliche Transformation der Menschheit müsse im ersten Jahrzehnt angepackt werden. Also jetzt!

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige