Coinbase-Anteilseigner verkaufen nach Börsengang 13 Millionen Aktien
Nun sorgten jüngste Meldungen über einen Kurs-Dump für Verwunderung. So stießen ranghohe Anteilseigner bei Coinbase insgesamt fast fünf Milliarden Dollar an Aktien ab. So verkaufte beispielsweise CEO Brian Armstrong 749.999 Aktien mit einem Gesamtwert von 291,8 Millionen Dollar. Insgesamt gelangten so knapp 13 Millionen Anteilsscheine auf den Markt. Auch wenn dieser Schritt zunächst verwunderlich erscheinen mag, ist er doch logisch für Coinbase.
Coinbase: IPO vs. DPO
Um zu verstehen, wieso so viele Verantwortliche von Coinbase ihre Aktien verkauften, muss man zunächst die Kernunterschiede zwischen dem von der Krypto-Börse vollzogenen DPO und dem sonst üblichen Initial Public Offering (IPO) verstehen. Ein IPO ist hierbei der klassische Weg des Börsengangs, bedeutet: Ein Unternehmen schafft neue Aktien, die Investoren kaufen können. Die Firma profitiert dann von dem neugewonnenen Kapital, das sie durch den Verkauf erhalten hat.
Ein DPO unterscheidet sich in dieser Hinsicht gravierend von einem IPO. Hierbei werden keine neuen Aktien geschaffen, sondern bereits bestehende in den Markt geführt. Das geschieht über Investoren, die bereits Anteilsscheine des jeweiligen Unternehmens besitzen. Zumeist sind dies Anteilseigner innerhalb der Firma. Das primäre Ziel des DPO ist jedoch nicht die Erwirtschaftung neuen Kapitals für das Unternehmen.
Einige werden sich nun wahrscheinlich fragen, warum Coinbase dann das DPO für seinen Börsengang wählte, wenn es dadurch gar kein neues Kapital erhält. Ein Hauptgrund hierfür ist der sogenannte „Verwässerungseffekt“. Dieser entsteht, wenn Börsenunternehmen neue Aktien ausgeben. Durch den Zufluss neuer Wertpapiere repräsentieren die bestehenden Aktien einen geringeren Anteil an der jeweiligen Firma. Dadurch, dass Coinbase in diesem Fall keine neuen Aktien geschaffen hat, werden die bestehenden Anteilsscheine auch nicht „verwässert“. Zudem ist ein DPO um einiges billiger, da man beispielsweise weniger Underwriter benötigt.
Dass die Coinbase-Anteilseigner ihre Aktien verkaufen, ist also ein normaler Prozess, um neue Liquidität zu erhalten.
Autor des Artikels ist Daniel Hoppmann.
Und natürlich verdienen sie damit auch eine Stange Geld….