Entwickler macht’s möglich: Youtube läuft auf Computer aus den 80ern
Ein Entwickler aus Schweden hat versucht, Youtube auf einem 40 Jahre alten Computer mit veraltetem Display zum Laufen zu bringen. Das Ergebnis ist beeindruckend.
Ein Vintage Commodore PET Computer im Museum of Technology in Oslo. (Foto: MAXSHOT.PL / shutterstock)
Computer aus den späten 1970er oder frühen 1980er Jahren zeichnen sich heute definitiv nicht mehr durch ihre Geschwindigkeit aus. Beim Aufrufen eines Programms wurde der Bildschirm noch Zeile für Zeile aktualisiert – an Videospiele, deren Inhalt über das langsame Bewegen von Objekten hinausging, war nicht zu denken. Es liegt also auf der Hand, dass die Wiedergabe von Videos auf Hardware aus dieser Zeit absolut unmöglich ist – so könnte man zumindest meinen.
Tatsächlich ist es dem schwedischen Entwickler Thorbjörn Jemander gelungen, Youtube-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde auf dem 40 Jahre alten Computer Commodore PET abzuspielen. Dieser kam im Jahr 1977 auf den Markt und kostete bei seiner Einführung über 3.500 US-Dollar, was beim Anblick des Geräts heutzutage kaum vorstellbar ist. Ein markantes Merkmal des Geräts ist ein hellgrünes CRT-Display, das in der Lage ist, ein 80×25-Zeichenraster anzuzeigen.
Kombination aus Hardware und Software
In einem 40-minütigen Video erklärt Thorbjörn Jemander, wie er es dank einer Kombination aus Hardware und Software, die sich BlixTerm nennt, geschafft hat, das Youtube-Video eines driftenden Autos auf einem Commodore-PET-Display wiederzugeben. Natürlich braucht der PET ein wenig Unterstützung durch moderne Hardware, in diesem Fall einen Raspberry Pi Zero 2 W, der an den Erweiterungsport angeschlossen ist. Dieser stellt über Wi-Fi eine Verbindung zu Youtube her und lädt das angeforderte Video. Dann konvertiert er es in einen 640×200-Graustufen-Stream und wandelt jedes Bild in ein 80×25-Zeichenraster um.
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Damit der Raspberry Pi Zero 2 W diesen Prozess in Echtzeit umsetzen kann, entwickelte Jemander zudem eine spezielle Schnittstellenkarte, die es dem Pi ermöglicht, die Videobilder sowohl zu speichern, als auch dem Computer in seinem eigenen Tempo zur Verfügung zu stellen. Das Endergebnis kann sich sehen lassen. Das resultierende Bild ist trotz des grünen CRT-Displays durchaus erkennbar. Hochauflösende Qualität sieht zwar anders aus, solch eine Leistung auf einem 45 Jahre alten Computer zu sehen, ist dennoch beeindruckend.
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Nur weil ein CBM 8096 für den Büroalltag entwickelt wurde, hat er einen Grünmonitor und keine Farbdarstellung. Grünmonitore hatten damals schlicht das wesentlich schärfere Bild. Hier geht es um Arbeitsplatzergonomie. Das ist das ganze Geheimnis.
Deswegen hat er aber doch keinen schlechten Videochip! Ganz im Gegenteil! Der MOS 6545 ist ein verbesserter Motorola 6845, der auch im Schneider CPC verwendet wurde und noch viel später in PCs mit CGA-Karte steckte.
Jeder, der diese alten Kisten kennt, den erstaunt das absolut nicht. Damals wurde noch von den Kids an der Hardware gebastelt oder mit Assembler-Programmen, die auf illegale Opcodes zugriffen, eine Leistung aus Rechnern herausgeholt, bei deren Anblick selbst den Entwicklern die Tränen kamen.
Wir haben damals nur sehr kurze Videos abgespielt, weil der Hauptspeicher viel zu klein dazu war. Da war nach wenigen Sekunden einfach Schluss. Festplatten waren zu teuer und Floppys zu langsam. Hier kommt der Pi ins Spiel! Ein Zero 2 ist auch kein Vergleich mit dem ersten Zero, komplett andere Leistungsliga. Der liegt auf dem Leistungslevel von 4K-TV-Sticks und -Boxen, kann also mit Videostreams ganz hervorragend umgehen und diese auch in Hardware skalieren.
So ein Artikel ist exakt der Grund, weswegen wir mehr digitale Bildung benötigen. Aber es klingt eben gut und reißerisch und beweist mal wieder, wie wenig Ahnung die „Digital Natives“ von solchen Themen wirklich haben.
Heute werden die Digital Natives von Boomern bewundert, wenn sie die Tinder benutzen sehen. Super. Ob jemand dieser Generationen sich das Video mal komplett angesehen hat? Vermutlich nicht.
Und noch was:
„An Videospiele, deren Inhalt über das langsame Bewegen von Objekten hinausging, war nicht zu denken.“, ich lache immer noch hysterisch!
Einfach mal Videopac 39, Freedom Fighters, auf einem Philips G7200 ansehen und dann diesen Satz bitte noch einmal schreiben.
Das G7200 hat einen Intel 8048 als CPU und einen 8245 als Videochip, deren Geschwister später in den IBM PCs als Tastaturcontroller dienten. Dagegen ist der Videochip in dem PET/CBM so eine Art RTX3090.
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Nur weil ein CBM 8096 für den Büroalltag entwickelt wurde, hat er einen Grünmonitor und keine Farbdarstellung. Grünmonitore hatten damals schlicht das wesentlich schärfere Bild. Hier geht es um Arbeitsplatzergonomie. Das ist das ganze Geheimnis.
Deswegen hat er aber doch keinen schlechten Videochip! Ganz im Gegenteil! Der MOS 6545 ist ein verbesserter Motorola 6845, der auch im Schneider CPC verwendet wurde und noch viel später in PCs mit CGA-Karte steckte.
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