Dezentrale Verfolgung von Corona-Kontakten: Apples und Googles API soll am 28. April erscheinen
Schon am 28. April 2020 soll die erste Version der gemeinsam von Apple und Google entwickelten API für die Erfassung von Corona-Kontakten veröffentlicht werden. Das hat Thierry Breton, der EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, in einem Interview mit der französischen Finanzzeitung Les Échos verraten. Das Datum sei ihm von Apple-CEO Tim Cook genannt worden.
Erst Mitte April 2020 hatten Apple und Google in einem gemeinsamen Statement angekündigt, eine datenschutzkonforme API zur Bluetooth-gestützten Erfassung von Kontakten mit Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, entwickeln zu wollen. Über die Schnittstelle können Entwickler dann im Auftrag nationaler Gesundheitsbehörden Apps bauen, mit denen Menschen gewarnt werden könnten, wenn sie Kontakt mit einer nachweislich infizierten Person hatten.
Auch Chaos Computer Club fordert Einsatz einer dezentralen Lösung
Das von Apple und Google angedachte Modell funktioniert dezentral. Informationen zu den Kontakten werden dementsprechend nur auf den Smartphones der Nutzerinnen und Nutzer gespeichert. Das derzeit von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) präferierte System Pepp-PT hingegen speichert diese Daten auf einem zentralen Server. Das wird von vielen Wissenschaftlern und Datenschützern kritisiert.
Zuletzt hatten sich der Chaos Computer Club (CCC) und weitere Digitalvereine in einem offenen Brief an Spahn gewandt und ihn aufgefordert, doch auf eine dezentrale Lösung zu setzen. „Es herrscht internationale Einigkeit unter Experten und Wissenschaftlern, dass der dezentrale Ansatz der bessere ist. Selbst Apple und Google haben das eingesehen und ihn implementiert, obwohl sie sonst nicht gerade scheu sind, Daten ihrer Nutzer zu sammeln“, heißt es dazu in einer mit dem Brief veröffentlichten Presseerklärung des Hacker-Clubs.
Hintergrund:
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