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„Content is King“ bedeutet nicht Massenware

Nach der AdBlindness kommt die ContentBlindness: Massenhaft „produzierte“ Texte schrecken immer mehr Suchmaschinenen wie Leser ab. Marco Janck appeliert dazu, SEO aus der Gründer-Sicht zu denken – ohne Begeisterung gehe es nicht.

5 Min. Lesezeit
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Die Formulierung “Content is King” begleitet uns nun schon seit vielen Monaten im Bereich der Suchmaschinenoptimierung. Was für den Printbereich und die Online-Redaktionen schon viel länger gilt, hat auch im Bereich der SEO Einzug gehalten. An dieser Entwicklung ist Google nicht ganz unschuldig, wie die meisten von euch wissen werden. Doch im Grunde geht es nicht darum, wer oder wie diese Formulierung entstanden ist. Es geht darum, was die SEOs und Webmaster dieser Welt nun daraus machen und da kann man leider Erschreckendes feststellen.

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Guter Content ist nicht skalierbar

Seit Jahren haben wir im Ad-Bereich das Problem der sogenannten “Banner Blindness”. Es geht dabei um die Werbeflächen, die ihr auf anderen Internetseiten sehen könnt. Also, die ihr im idealsten Fall sehen solltet :) Die Realität zeigt, dass diese Werbeflächen immer weniger wahrgenommen werden und weniger Wahrnehmung hat immer weniger Werbe-Effizienz zur Folge. Eine zeitlang reichte es einfach, die Banner größer zu gestalten oder sie wild blinken zu lassen. Aber auch daran hat sich das menschliche Gehirn bereits gewöhnt.

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Auch wenn wir Menschen in den Industrienationen nachweislich immer mehr zu “Augenmenschen” werden und die anderen Sinne auf einem abnehmenden Ast sind, so schaffen wir es dennoch nicht der Reizflut eine passende Antwort entgegen zu bringen. Doch, eine Antwort haben wir: Unser Gehirn filtert ständige Wiederholungen aus, um der Lage Herr zu werden. Es arbeitet da nicht mit noindex, redirects oder cannolicals – evolutionär werden unwichtige Massengeschichten mit nur einer Basisbewertung ausgeblendet.

Jetzt denken Internetfüchse, dass dieses Phänomen nur für Werbung gilt, doch genau die haben es falsch verstanden. Es gilt für alle Bereiche. Alle und wenn ich alle sage, dann gilt das auch für den Bereich Content. “Content is King” ist eine tolle Formulierung, geschaffen von SEOs, die die letzten Jahre diesen Content in wilden Mutation und in Masse erzeugt haben. Wir SEOs haben also im Grunde schon unser eigenes Grab geschaufelt, indem wir die “Contentblindness” durch Spinning und Bad Content unterstützt haben.

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Nun drängt uns Google ganz massiv in Richtung “Content is King” und meint damit Qualitätscontent. Ok, jetzt haben wir ein Problem. Wo die Print/Online-Redaktionen immer mit mehr oder weniger guten Inhalten diesen Qualitätscontent abliefern (auch wenn nicht immer seo-optimiert), müssen alle anderen Felder abseits der News ihre Contentstrategie neu überdenken. Copypastings, Spinning, Artikelbeschreibungsübernahmen sind Gift für das, was im Bereich Search die “sichere” Zukunft sein dürfte.

“Content is King” muss eine Strategie sein

Viele Menschen mit denen ich mich in der letzten Zeit unterhalten haben, entwickeln sich im Bereich “Content is King” in eine völlig falsche Richtung. Also zumindest viele der Onlineshop-Betreiber, Dienstleistungsanbieter und SEOs. Sie versuchen diese drei Wörter “Content is King” auf eine Massenbasis zu stellen und merken gar nicht, dass guter Content im Bereich ihres Produkt- oder Dienstleistungsangebotes Mangelware ist. Abseits des Mainstream ist guter Inhalt im Sinne von “Content is King” gar nicht so leicht zu produzieren und nur in den wenigsten Fällen zu skalieren.

SEO ist schuld

Waren es nicht auch wir SEOs, die jahrelang gepredigt haben, dass ein Teil des Contents gerade zum Beispiel über Blogcontent, Massentags oder Massenkombiseitenkonstrukte abgedeckt werden sollte ? Klar,  und das hat nun zur Folge, dass dort oft massenhaft recht sinnfreier Content entsteht. Nur, um vielleicht doch noch einen Besucher mehr über den Longtail zu bekommen. Doch im Grunde liegt die Lösung in der Fokussierung auf das Kerngeschäft.

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Besinnung auf die Wurzeln

Online-Shop-Footer (Zalando): Unique Content für jede Kategorie?

Nehmen wir zum Beispiel einmal einen Onlineshop. Nach einer Keywordrecherche und dem sinnvollen Aufbau einer Informations- und Navigationsarchitektur stehen Hauptprodukte (vielleicht auf der Startseite), Unterproduktgruppen (vielleicht in Kategorien) und Einzelprodukte (Artikeldetailseiten) fest. Wir haben also ziemlich schnell ein paar hundert wichtige Ziele.

Warum sollte man also nach Qualitätscontent (Content is King) streben und dabei diese genannten Bereiche außer Acht lassen. Gehen wir einfach einmal von der einfachen Zahl 100 aus, dann bedeutet das, ich muss mir 100 passende, unique und auffällige Inhalte ausdenken, die nicht im Bereich der “Contentblindness” untergehen. 100. Das bedeutet 100 Ideen und 100 Umsetzungen, die auch dazu geeignet sind, im Idealfall eine Markenidentität und ein Markenimage zu erzeugen. Nicht zuletzt auch um Links für diese Bereiche zu erhalten.

“Content is King” bedeutet also in erster Linie, hier eine Antwort zu finden und nicht einfach massenhaft Pseudocontent in Blogs oder über andere Nebenwege  zu veröffentlichen. Dabei ist es auch egal, ob alle Mehrwertsignale erfüllt werden. Das Spiel ist viel größer und breiter. Genau aus diesem Grund habe ich Julian in seinem letzten Artikel über die SEO Basis widersprechen müssen. Das Ziel gute Rankings zu erreichen, wird einfach immer kompakter und SEO muss aufpassen nicht zum Mikrorädchen zu mutieren. Menschliche Faktoren werden in den kommenden Jahren in allen Bereich die Antwort sein.

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“Marken sind die Lösung, nicht das Problem”. Für mich die Basis meiner jetzigen und zukünftigen SEO Arbeit, und das mit allen Folgen für meine Tätigkeit.

Die Basis und die Vorstellung des Entrepreneurs

Ich glaube, dass gerade in dem Bereich “Content is King” eine Rückbesinnung erfolgen muss. Jeder Gründer sollte für sein Business einmal einen Businessplan geschrieben haben – und zwar nicht für die Bank, sondern für sich selber. Warum sollten Menschen Produkte und Dienstleistungen gerade bei mir kaufen? Diese Frage ist wieder wichtiger geworden. Alleinstellungsmerkmale in allen Bereichen seines Business herauszuarbeiten und daraus inhaltliche Werte zu schaffen wird eine immer wichtigere Basis werden. Doch das ist ja nur die Theorie. Gehirnforscher haben längst herausgefunden, was vielen Menschen da draussen einfach fehlt. Um überragende Sachen erzeugen (im Sinne des Entrepreneuship) zu können bedarf es in aller Regel zweier Sachen. KnowHow (also Wissen & Kenntnis), sowie (und das ist die goldene Zutat) “Begeisterung“. Nur wenn diese beiden Sachen zusammentreffen, entsteht etwas treibendes Neues.

Jetzt könnt ihr euch mal an eure eigene Nase fassen. Betreibt ihr alle eure Projekte mit genau diesen zwei Zutaten ? Ich denke, dass viele von denen, die dieses Blog lesen, ehrlicherweise “Nein” sagen werden.

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Wenn ich also Julian in einem Recht geben muss, dann in dem, dass wir uns als SEOs wieder auf das Wesentliche reduzieren müssen und das sind gerade nicht die Einsen und Nullen, sondern das ist der Mensch. Nur wenn diese Rückbesinnung stattfindet, werden wir auch morgen noch kraftvoll zubeißen können. Die Betonung liegt auf morgen und kraftvoll. Das alles andere heute auch noch funktioniert habe ich nicht in Frage gestellt. Aber es geht um die Zukunft.

Fazit

Content is King ist keine Wortfloskel, sondern die drei Wörter haben eine Bedeutung, die fest mit euren Produkten oder Dienstleistungen verbunden werden muss. Da richtig gute Inhalte halt nicht skalierbar erzeugt werden können, solltet ihr lieber einen richtig guten Inhalt produzieren als hundert belanglose. Content und Begeisterung an dem Thema des Contents sind sehr eng miteinander verbunden.

Und immer an die 3 Grundsätze denken

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Nicht labern, sondern machen

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Ursprünglich publiziert beim Seonauten

Über den Autor

Marco Janck (Twitter) zählt seit Jaren zu den profiliertesten deutschen SEO-Spezialisten. Marco bloggt unter seonauten.com, podcastet auf radio4seo.de und richtet seit 2009 jährlich die SEO Campixx aus, die vielleicht meistgefragte Konferenz überhaupt: Für die 2013er-Ausgabe waren die 299 Euro kostenden Tickets vergangene Woche innerhalb von anderthalb Minuten ausverkauft.
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11 Kommentare
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Dein t3n-Team

John

Guter Content ist nicht skalierbar?

Gerade guter Content ist skalierbar. Die Zeitungsredakteure können ein Lied davon singen.

Antworten
Kevin Pliester

Hm, ich bin auch immer der Meinung das mehr mehr ist. Leider weiß ich
nur zu gut, dass es so nicht der Fall ist.

Bestes Beispiel meiner Meinung nach ist folgender Blog: http://affenblog.de

Er schreibt vllt. alle 2 Wochen einen ausführlichen und richtig guten Artikel über Online Marketing – erzielt aber richtige Erfolge, alleine schon weil er echt für jeden seiner Beiträge recherchiert und mehrere Stunden einsetzt.

Mein Blog im Gegenzug prahlt mit kleinen, labrigen „Beiträgen“ die echt keinen Mehrwert besitzen. Liegt wohl aber auch daran, dass ich der Anführer der Interesselosigkeit bin.

:)

Danke für den Beitrag @t3n !!!

Antworten
Thomas Wittek

Wow danke für diesen Artikel. Er hat mich positiv überrascht und zielt genau in die Zukunft. Mit Author tag gilt nun „Reputation wird Internetwährung Nummer 1“.
Danke

Antworten
Jens

Sehr schöner Artikel. Ich denke auch das „Content is King“ mehr ist als ein themenrelevanter Text. Möchte man den Besucher informieren und begeistern muss man schon mehr bringen. Ist man z. B. in einem Online Shop nicht wirklich begeistert von seinen Produkten dann hat man eigentlich auch keine Chance.

Antworten
Stephan

Hallo,

mich würde mal die Quelle interessieren für die folgende Textzeile im Artikel:

„Auch wenn wir Menschen in den Industrienationen nachweislich immer mehr zu “Augenmenschen” werden und die anderen Sinne auf einem abnehmenden Ast sind […]“

Danke!

Antworten
Christina

@Jens: Hört sich für mich nach 100% Marshall McLuhan an! :)

Antworten
Christina

ups sorry ich meinte natürlich Stephan…

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