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Corona-Warn-App kostet den Bund rund 20 Millionen Euro

Bei großen staatlichen Software-Projekten kann Deutschland nicht unbedingt auf eine große Erfolgsgeschichte zurückblicken. Bei der mit Spannung erwarteten Corona-Warn-App läuft es offenbar besser. Selbst die Kosten laufen nicht aus dem Ruder.

2 Min. Lesezeit
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(Foto: Shutterstock)

Die Entwicklung der Corona-Warn-App des Bundes durch den Softwarekonzern SAP und die Deutsche Telekom wird rund 20 Millionen Euro kosten. Dazu kommen Betriebskosten in Höhe von 2,5 bis 3,5 Millionen Euro monatlich, hieß es am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin. Der Großteil davon entfällt auf den Betrieb von zwei Hotlines bei der Deutschen Telekom. Die App soll in der kommenden Woche nach etwa sechswöchiger Entwicklungszeit freigeschaltet werden und helfen, Corona-Infektionsketten schneller zu erkennen, nachzuverfolgen und zu durchbrechen.

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Anwender können sich bei den Hotlines bei der Installation der App und dem Eintrag eines positiven Testergebnisses in die App helfen lassen. Die Infizierten erhalten dabei von dem Callcenter einen Freischaltcode. Mit dem Verfahren soll verhindert werden, dass sich Nicht-Infizierte versehentlich als positiv getestet bezeichnen. Alternativ können die Betroffenen den Freischaltcode aber auch digital direkt vom Testlabor als QR-Code erhalten, wenn das Labor bereits entsprechend ausgestattet ist.

Kosten bewegen sich am unteren Ende der Prognose

Die Kosten für die Software-Entwicklung der Corona-Warn-App des Robert-Koch-Instituts bewegen sich am unteren Ende der von der Bundesregierung prognostizierten Größenordnung in Höhe eines „zweistelligen Millionenbetrags“. Bei den Kosten für die Callcenter müsse berücksichtigt werden, dass die Anwender nicht in langen Warteschlangen landen sollten. Außerdem wolle man den Service nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch und Türkisch zur Verfügung stellen.

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Wird ein Nutzer positiv getestet und dieser Status in der App erfasst, sollen andere Anwender informiert werden, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. Aus Regierungskreisen hieß es weiter, die App sei nur ein Baustein in der Bekämpfung der Pandemie und kein Allheilmittel. Die Verwendung sei vollkommen freiwillig, der Programmcode als Open Source völlig transparent.

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App soll weitere Funktionen bekommen

Nach der Veröffentlichung der App soll die Anwendung in den kommenden Wochen immer wieder optimiert und aktualisiert werden. Dabei soll insbesondere die Funktionsweise über Ländergrenzen hinweg eine große Rolle spielen. Nachbarstaaten wie die Niederlande, die Schweiz und Österreich setzen wie Deutschland auf das von Google und Apple vorgegebene Konzept einer dezentralen Speicherung der anonymisierten Kontaktdaten auf den Smartphones selbst. Nur die Liste der anonymisierten IDs der Infizierten wird auf einem zentralen Server zum Abruf durch die Smartphones vorgehalten.

Frankreich hingegen hat sich für eine zentrale Speicherung der Kontaktdaten entschieden und sich vom technischen Konzept von Google und Apple abgegrenzt. Hier werde es schwierig sein, eine grenzübergreifende Kompatibilität herzustellen, hieß es.

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Die Veröffentlichung der App ist für die kommende Woche geplant, hatte zuletzt auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekräftigt. Bis zum Start der App laufen noch Tests durch SAP und die Deutsche Telekom, an der auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) beteiligt ist. Hier geht es vor allem um Datensicherheit, also beispielsweise um die Frage, ob Hacker Daten abgreifen oder mit Attacken das Backend-System lahmlegen können. dpa

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Doc Who

Schade um das viele Geld. Alle 10 Sekunden stirbt ein Kind an Hunger. Einzig die Telekom als auch SAP können sich freuen. Sinnbefreites Tracking und das sage ich als Arzt.

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Sebastian Stehle

Wenn 20 Mio für eine App mit Minimal-Funktionen nicht zuviel sind, will ich gar nicht wissen, was komplexere Software-Projekte den Staat kosten.

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dennis

Alles, was der Staat macht und machen lässt, ist einfach immer viel zu teuer. Bezahlen, ja, ich blase hier wieder ins altbekannte Horn, darf es nur der Steuerzahler. Für eine App, die 20 mio. kostet, mit Sicherheit nicht den Anklang findet, wie man sich ihn wünscht und am Ende sich neben einen Flughafen einreiht.

Sich wir doch ehrlich: Manch ein Aufwendiges Computerspiel kostet in der Entwicklung nicht ansatzweise so viel. Wiedermal gibt sich die Regierung und damit der Staat der Lächerlichkeit preis, wieder lässt man sich übers Ohr ziehen. Natürlich werden SAP und Telekom dafür eingesetzt. Zwei Unternehmen, die für Geschwindigkeit stehen und überhaupt nicht für komplizierte Wege. Nein, nicht bei diesen beiden Unternehmen….

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