Anzeige
Anzeige
News
Artikel merken

Telekom gibt Handydaten an Robert-Koch-Institut

Anonymisierte Mobilfunkdaten werden wegen der Coronavirus-Krise von der Deutschen Telekom an das Robert-Koch-Institut übermittelt.

Von Golem.de
2 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Mobilfunkanlage der Deutschen Telekom. (Foto: Deutsche Telekom)

Die Deutsche Telekom hat Handydaten ihrer Nutzer in anonymisierter Form an das Robert-Koch-Institut (RKI) weitergegeben, um die Ausbreitung des Virus besser simulieren zu können. Einzelne Bürger – egal, ob infiziert oder nicht – sollen durch die Weitergabe der Handydaten nicht getrackt werden.

Anzeige
Anzeige

Dem Tagesspiegel Background Digitalisierung & KI (Bezahlschranke) erklärte eine Telekom-Sprecherin: „Damit lassen sich Bewegungsströme modellieren – bundesweit, auf Bundesland-Ebene sowie bis auf die Kreis-Gemeinde-Ebene heruntergebrochen.“

Die Daten liefern Informationen, wann ein Handy eine Verbindung aufbaute, und welcher Mobilfunkmast dafür verantwortlich war. Solche Daten verkaufte die Telekom anonymisiert bereits über ihr Startup Motionlogic, weil Bewegungsströme unter anderem für die Städteplanung nützlich sind. Die notwendigen Anonymisierungsmaßnahmen sind dem Unternehmen zufolge mit den Datenschutzbehörden abgestimmt.

Anzeige
Anzeige

Erste Datenpakete bereits übermittelt

Die Daten werden dem RKI von der Telekom kostenfrei übermittelt. Ein erstes Datenpaket mit fünf Gigabyte soll bereits übergeben worden sein. Weitere sollen laut Bericht folgen. In Österreich werden diese Daten vom Netzbetreiber A1 wegen der Coronakrise ebenfalls anonymisiert an die Regierung übermittelt. In Deutschland sollen Daten von 30 Personen zu einem Datensatz aggregiert werden, in Österreich sollen es Daten von mindestens 20 Personen sein.

Anzeige
Anzeige

RKI-Chef Lothar Wieler wollte Anfang März 2020 mögliche Kontaktpersonen eines Infizierten per Mobilfunkdaten ermitteln. Die Telekom bezeichnete solche Pläne als „Unfug“ und teilte auf Anfrage mit: „Das skizzierte (sehr theoretische) Szenario zu Funkzellenabfragen ergibt keinen Sinn, da dann alle Mobilfunknummern in der Funkzelle ausfindig gemacht werden müssten. Und auch dann wäre das Bild nicht vollständig, da die Kunden anderer Netzbetreiber sowie Personen ohne mobile Geräte fehlen würden.“ Am Dienstag bezeichnete Wieler es jedoch als „sinnhaftes Konzept“, über Handydaten die Kontakte von Infizierten zu rekonstruieren.

In Israel beschloss die Regierung, Mobilfunkdaten in den kommenden 30 Tagen zur Bekämpfung der Epidemie zu nutzen. So sollten potenziell Infizierte gewarnt werden. Zudem soll die Einhaltung von Quarantänemaßnahmen überwacht werden. Die Regierung nutzt zur Durchsetzung Anti-Terror-Gesetze.

Anzeige
Anzeige

Autor des Artikels ist Michael Linden.

Zum Weiterlesen:

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige