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Covid-19: Forscher schlagen Twitter-Frühwarnsystem zum Pandemie-Monitoring vor

Eine aktuelle Studie aus Italien stellt fest, dass sich erste Hinweise auf Covid-19 schon vor Pandemieausbruch in Europa hätten finden lassen – wenn gesucht worden wäre.

1 Min.
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Covid-19: Twitter hat es früher gewusst. (Bild: Designrage / Shutterstock)

 
 
 

Forscher der Scuola IMT Alti Studi Lucca (IMT), eines 2005 gegründeten staatlich-universitären Doktorandenseminars und Forschungszentrums im italienischen Lucca, weisen in einer aktuellen Untersuchung nach, dass sich erste Hinweise auf eine Zunahme des Auftretens einer Lungenkrankheit schon Wochen vor den ersten bestätigten Infektionen hätten finden lassen.

Tweet-Datenbank als Grundlage

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Grundlage der Untersuchung ist eine Datenbank, in der die Forscher Tweets einfließen ließen, die verschiedenen Kriterien genügen mussten. So mussten sie zwischen Dezember 2014 und März 2020 gepostet worden sein und den Begriff „Pneumonia“ in einer der untersuchten Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch, Niederländisch, Spanisch, Italienisch oder Polnisch enthalten. Später suchten die Forscher auch nach „Dry Cough“, also trockenem Husten.

Die Daten der Vorjahre wurden lediglich zu Vergleichszwecken aggregiert. Anders wäre es immerhin nicht möglich gewesen, festzustellen, inwieweit die gefundenen Nennungen quantitativ von den Nennungen aus Vorjahren abweichen. Nennungen ab dem 21. Januar 2020 wurden rechnerisch geglättet, weil es zu dem Zeitpunkt bereits Berichterstattung auch in Großmedien gab und von daher eine Steigerung bei den Nennungen nur logisch erschien.

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Deutliche Steigerung von Lungenentzündungen trotz milder Grippe-Saison

Wie sich herausstellte, gab es im Vergleich eine deutlich erhöhte Nennung von Lungenentzündungen in den Wochen vor dem Ausbruch der Pandemie. In Italien stieg die Zahl der Nennungen sogar bereits ab etwa Juli 2019. Insgesamt fiel den Forschern auf, dass Lungenentzündungen trotz des Umstandes, dass 2019/2020 als eher milde Grippesaison gestartet war, deutlich über den Vorjahresnennungen lagen.

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Zudem zeigte sich, dass weit im Vorfeld des Ausbruchs vor allem aus den Regionen Meldungen über Lungenkrankheiten kamen, die sich später als besonders von der Pandemie betroffen herausstellten – darunter etwa die Lombardei in Norditalien.

Die Autoren der Studie schlagen als Konsequenz aus ihren Untersuchungen vor, eine zentrale Frühwarnstelle – etwa bei den Vereinten Nationen – einzurichten, die ein gezieltes Social-Media-Monitoring organisieren und umsetzen solle.

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6 Kommentare
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Thomas

Ich habe jetzt gerade keine Tweet-DB zur Hand, aber wenn an den Begriff „Lungenentzündung“ bei Google Trends recherchiert, dann gibt’s keine Anzeichen für das, was die Forscher behaupten. Von daher gilt mal wieder: Trau keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.

Antworten
davids

Sicher kannst du aufzeigen, inwiefern deine „Recherche“ auch nur annähernd mit dem Umfang der
Studie vergleichbar ist. Die Studie ist ja verlinkt, unsaubere Arbeit kann man – wenn man denn will
und auch solches feststellt – auch ganz einfach am Material nachweisen.
Mit abgedroschenen Sprüchen ist es alleine nicht getan. Hier gilt vielmehr:
Trau keinem selbsternannten Experten, vor Allem nicht im Netz.

Antworten
ForenUser_0815

Thomas: Du hast aber schon gelesen das die Forscher eine bestimmte Datenbank durchsucht haben in denen Tweets (möglicherweise von Ärzten) hinterlegt waren?

Antworten
Troothbrush

In diesem Kontext könnten auch die Meldungen über jene mysteriöse Lungenkrankheit interessant sein, die im Sommer 2019(!) in den USA die Runde machte und damals mit dem Konsum von „E-Zigaretten“ bzw. „Liquid“ in Zusammenhang gebracht worden war.

Antworten
Thomas

Davids, meine Recherche ist natürlich nicht vergleichbar mit der Studie, aber ich hätte dennoch erwartet, dass auch bei Trends irgendetwas ab Juli 2019 sichtbar wird – das ist aber nicht der Fall, weder für „Lungenentzündung“ noch für „Pneumonia“ oder „Dry cough“.
Begrenzt man die Suche auf Italien, fällt der Juli 2019 allerdings für den Begriff „Pneumonia“ schon auf.

ForenUser0815, ich meine gelesen zu haben, dass die Forscher eine eigene DB aufgesetzt haben, in die ALLE Tweets, die bestimmten Kriterien genügten, eingeflossen sind – „möglicherweise von Ärzten“ ist daher nicht nur in höchstem Maß spekulativ, sondern zudem auch noch irreführend.

Troothbrush, das ist ein interessanter Zusammenhang, den ich noch gar nicht „auf dem Schirm“ hatte.

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Titus von Unhold

Klick doch vor dem Antworten auf Antworten, dann bekommen andere auch mit dass du antwortest… Himmel hilf…

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