Creativecoder: Turbo-Ausbildung macht dich in 12 Monaten zur gefragten IT-Fachkraft
Die Zahlen sind alarmierend: 51.000 offene IT-Stellen gab es in Deutschland im vergangenen Jahr, das entspricht einem Anstieg um fast 20 Prozent im Vergleich zu 2015. Unternehmen beklagen vor allem einen Mangel an Software-Entwicklern.
Das zwölfmonatige Traineeprogramm „Creativecoder“ vom Krehtiv-Netzwerk Hannover bietet Berufsanfängern ein Sprungbrett in die gut bezahlende IT-Branche.
Das musst du über Creativecoder wissen
Hinter Creativecoder verbirgt sich ein hybrides Traineeprogramm mit IHK-Zertifikat, das es bereits seit vier Jahren gibt. In zwölf Monaten erhalten Teilnehmer eine fundierte und praxisorientierte Programmiererausbildung, die logisches Denken und Know-how mit Kreativität und Fantasie verknüpft. Die Trainees arbeiten jeweils vier Tage pro Woche in einem Partnerunternehmen – vorrangig aus der IT- und Kommunikationsbranche – und lernen dort ihr künftiges Berufsumfeld kennen.
An einem Tag in der Woche wird das praktische Wissen durch Theorie vertieft. Dabei wird das klassische Programmieren durch Lernelemente aus Mediengestaltung und Kreativkonzeption ergänzt. Das Traineeprogramm hat das Ziel, angehende Programmierer auf die veränderten Anforderungen in der IT-Branche vorzubereiten.
So sieht der Lehrplan im Detail aus
Besonders die Praxisorientierung ist den Initiatoren von Creativecoder wichtig: Das im Rahmen eines schulischen Teils von Dozenten erworbene Wissen sollen die Teilnehmer direkt in der Praxis anwenden und vertiefen können.
Dazu sieht das Traineeprogramm eine Mitarbeit an Projekten von Unternehmen aus der Kreativ- und IT-Branche vor. Nach Angaben der Initiatoren waren die Partnerunternehmen außerdem an der Gestaltung des Lehrplans beteiligt.
Gute Allgemeinbildung, erste Coderkenntnisse – diese Voraussetzungen bringst du mit
Doch wer ist für eine Teilnahme überhaupt geeignet? Das Traineeprogramm richtet sich an junge Menschen, für die ein Studium zu lang oder eine Ausbildung zu uninteressant ist. Voraussetzungen? Wünschenswert sind laut Veranstalter eine abgeschlossene Schulausbildung sowie eine fundierte Allgemeinbildung.
Wer die Schule gerade abgeschlossen oder sein Studium abgebrochen hat und zudem Talent für räumliches Denken mitbringt, hat bereits Pluspunkte. Zudem sollten Bewerber schon erste Kenntnisse im Programmieren vorweisen können.
Um sich vorab mit dem Traineeprogramm oder den Partnerunternehmen vertraut zu machen, gibt es am 19. Juni und am 18. August in der Dr. Buhmann Schule in Hannover noch zwei Infoveranstaltungen. Beginnend ab jeweils 14 Uhr gehört zum Programm:
- Eignungstest für Bewerber
- Vorstellung von Partnerunternehmen mit ihren Arbeitsplatzangeboten
Um eine Voranmeldung über das Bewerbungsformular oder per E-Mail wird gebeten. Weitere Termine sollen in Zukunft folgen.
Creativecoder: In zwei Schritten zur Bewerbung
Die Bewerbung für das Traineeprogramm erfolgt in zwei Schritten – stilecht in einer Alpha- und Betaphase. In einem ersten Teil des Verfahrens wird festgestellt, wie gut die Fähigkeiten von Bewerbern hinsichtlich räumlichen, logischen und analytischen Denkens sind. Wer es dann in die Beta-Phase schafft, darf sich zusätzlich bei den teilnehmenden Betrieben in einem persönlichen Gespräch empfehlen. Das Traineeprogramm ist vergütet. Etwa 70 Prozent der Absolventen wurden nach Angaben der Initiatoren in eine Feststellung übernommen.
Startschuss für den neuen Jahrgang ist der 4. Oktober 2017.
Letztes Update des Artikels: 21. April 2017
„kre-H-tiv“? Pffffft. Aber das nur nebenbei.
Bin gespannt, welcher AG in den nächsten Jahren Wert auf dieses IHK-Zertifikat legt, das eine in 12 Monaten erworbene „fundierte und praxisorientierte Programmiererausbildung“ bescheinigt. Ganz so einfach ist es dann ja doch nicht…
1% Lohnsteigerung ist vielleicht kein Indiz für echten Mangel.
http://www.golem.de/news/trotz-fachkraeftemangel-kaum-mehr-gehalt-fuer-it-spezialisten-1310-102389.html
t3n.de/news/entwickler-top-ranking-502932/
google: norman matloff green card
sollte auch jeder kennen.
BWL und Jura rentieren wohl oft besser.
t3n.de/news/e-commerce-recht-wichtigsten-8-513532/
google: amazon microsoft google jahr schnitt mitarbeiter
ist auch interessant.
Solche Statistiken sollte man hier auch erfassen. Dann kämpfen nicht nur die Bewerber um die Jobs sondern auch mal die Firmen um Mitarbeiter.
Schade das Gewerkschaften und Piraten das Thema zu wenig daten-erfassungsmäßig und als Dienstleistung für die Bewerber angehen. Jeder redet doch von Big-Data. Lohndrücker und Praktikanten-Startups erfassen wäre doch mal nett. Vielleicht sollte man das Wallraff vorschlagen.
Meiner Meinung nach sollte man gerade in unserer Branche schon etwas über den Tellerrand schauen und z.B. als Backend Developer, verstehen was im Frontend passiert und wie man etwas zwangsläufig am besten umsetzt – speziell auch Trends oder Best Practice Lösungen erkennen. Dennoch sollte man sich schon auf einen Bereich spezialisieren und fokussieren. Ein Backend Entwickler, der nur sich halbwegs mit seinem Umfeld auskennt, kann ganz schnell schönen Mist fabrizieren.
@Philipp +1
@Philipp: ganz Deiner Meinung… es gehen immer noch viel zu oft User Interfaces produktiv, die ein Backend-Entwickler mit Basis-HTML-Knowhow „auf die Schnelle“ gebaut hat, und anschließend mit dem Satz „Du machst doch CSS und so’n Zeugs“ an einen Kollegen zur „Optimierung“ weitergegeben hat.
Der Blick über den Tellerrand sollte aber m.E. nicht in einem einjährigen IHK-Zertifikatskurs erfolgen, sondern Teil der entsprechenden Studiengänge und Ausbildungsberufe sein. Und zwar nicht nur auf der Seite der Technik, sondern auch bei den Designern.
Bewerbungsschluss ist der 31.01.2014!!!
Da bin ich ja froh, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine da stehe. Die Problematik heutzutage besteht aber leider darin, dass genau diese „Full Stack Developer“ gesucht werden. Eine Person soll am besten das Frontend sowie das Backend umsetzen, am besten gleich noch den Server korrekt konfigurieren und konzeptionell das ganze Produkt vermarkten – funktioniert leider nicht, wenn man eine gewisse Qualität abliefern möchte. Eine Anwendung besteht aus vielen verschiedenen Komponenten und nur dann funktioniert das ganze wie gewünscht – genau wie ein Team aus mehreren Personen besteht und jeder seinen Fachbereich abdeckt! :)
@Philipp +1 … bringt es gut auf den Punkt :-)
@Philip. 100% agree!
Irgendwo müssen Dinge mal starten. Und das ein Jahr Traineeprogramm keine Wunder vollbringen kann, ist jedem auch klar. Aber ein wichtiges Ziel des CCs ist es neben dem Enagagement eigenen Nachwuchs zu fördern auch diese disziplinübergreifenden Sichtweisen zu vermitteln! Das ist der erste Schritt, dem selbstverständlich weitere folgen müssen!
Das ist aber verbunden mit Betrieb und Vor-Ort korrekt?
Ja richtig Matthias. War selbst absolvent des ersten Jahrgangs und kann es jedem nur empfehlen der in die Webentwicklung (den darum geht es ja hauptsächlich) einsteigen oder sein Wissen vertiefen möchte. Du bist 4 Tage im Betrieb und ein Tag in der Schule (zusätzlich dann noch mal ein paar Samstage über das Jahr verteilt). Der CC hat mir jedenfalls mehr gebracht als das bisschen HTML und co. was man in einer Mediengestalterausbildung vermittelt bekommt. Wie das ganze in einem Studium aussieht kann ich nicht beurteilen jedoch werden in dem einen Jahr die Grundsteine für vieles gelegt was auch wirklich Anwendung im Berufsleben findet und dann liegt es bei jedem selbst was er draus macht.. Also Daumen hoch für den Lehrgang ;)
In einem Studium hättest du noch weniger „Webentwicklung“ gelernt, denn das ist einfach zu wenig für einen Beruf.
Bei deiner Apoteke gibt einen Pflasteraufkleblehrgang, ist besser als Arzt.
Früher war die IHK eine Garant für „echte“ Ausbildungen. Meist 3-3,5 Jahre mit einer allgemeinen und speziellen Ausbildung in einem Beruf. Nur machen Sie es den Volkshochschulen nach.
Da werden zukünftige Arbeitslose ausgebildet die aufgrund fehlender Bildung dann vermutlich den unteren Rand der EDV bilden sollen.
Lasst euch nicht ver…. macht eine echte Ausbilung
Ich habe mal in der Schule angerufen. Der Trainee muss für die 12 Monate 4320€ zahlen. Das steht leider nicht im Beitrag. Werden jetzt nach den paar Tagen auch nicht mehr so viele Leute lesen. :(
Vom Betrieb bekommt man dann den Mindestlohn gezahlt. Das hat mir die nette Dame am Telefon gesagt.
Liebe T3N,
ich hätte es ganz gut gefunden wenn ihr als Partner des Kre-h-tiv Netzwerkes auch diese Infos mit aufgeführt hättet! Der Beitrag wirkt so als ob das eine Art Ausbildung wäre, wie man Sie im klassischen Stile kennt. Aber so viel Geld aufzubringen wird dann doch schwer.
Hallo Marcel,
danke für deinen Hinweis. Und das der Trainee monatlich 360€ Schulgeld bezahlen muss, ist auch richtig wiedergegeben!
Setzt man jetzt den Mindestlohn von 8,50€ die Stunde bei 16 – 18 Tagen im Monat mit 8 Stunden dagegen, bewegt man sich nach Abzug der Schulkosten im oberen Bereich eines Azubigehaltes (Bereich Mediengestalter) im 3. Lehrjahr.
Und Mindestlohn ist, wie der Name schon sagt, der vom Unternehmen und nach dem Gesetz garantierte Lohn! Was der Bewerber mit dem Unternehmen schlussendlich aufgrund von vorhandenen eigenen Qualifikationen festlegt, steht auf einem anderen Blatt.
Super Idee. Weil die Wirtschaft statt einer gefragten IT-Fachkraft auch einen IT-Hilfarbeiter einstellt. Denen wird der Mindestlohn noch zu hoch sein.
Als nächstes kann man Arzt im Schnellkurs werden. Kann schneiden und nähen und hat schon mal davon gelesen was da alles dinnen ist.
So ein Kurs, wie nett er auch ist. Ohne eine unabhängige Prüfung, sei es IHK oder sonst wer. Ist nichts wert.
Gabs bereits Anfang 2000 als Umschulungen des Arbeitsamts, ging 2 Jahre mit 6 Monate Praktikum. Kaum einer von denen hat den Job heute noch.
Moin Lola,
dieses Traineeprogramm ist mit den Massnahmen des Arbeitsamtes nicht zu vergleichen. Warum?
Es wurde aus und mit den Partnerunternehmen vor Ort und anhand deren aktuellen Anforderungen erstellt sowie weiterentwickelt. Und das mit Lehrenden direkt aus der freien Wirtschaft, die am Puls der Zeit sind. Damit ist es viel näher an den realen Bedürfnissen.
Das man nach einem Jahr Programmierung nicht alles „am offenen“ Systemherzen operieren kann, ist verständlich. Aber jeder hat irgendwann mal den ersten (oder zweiten) Schritt gemacht. Und dieser sollte am Besten auf einer guten Basis erfolgen. Und genau das ist das Ziel des Programms. Es hat bisher alle Teilnehmer auf ein nächstes (oder übernächstes) und somit viel höheres Level gebracht. Auch nach „nur“ einem Jahr.
Als ich 1996 mit der Softwareentwicklung anfing habe ich noch 33% dessen, was ich der Firma einbrachte, als Jahresbrutto erhalten – mit Lohnnebenkosten also ca. 50:50.
Das letzte mal, als ich noch einen Überblick hatte, wie meine Arbeit den Kunden in Rechnung gestellt wird, lag ich bei knapp 18% und auch bei Abwerbeversuchen wird nur selten mehr geboten – also scheint es mit dem Fachkräftemangel wohl nicht so schlimm zu sein :)
Mein Kumpel hat auch ein Traineeprogramm im IT Bereich absolviert und hat in kürzester Zeit so viel gelernt. Da kann kein Studium mithalten. Ich habe mir überlegt meinen Master zu machen, bin aber wieder davon abgekommen, da man über Traineeprogramme viel Gutes hört. Außerdem kann man mit einem Traineeprogramm auch wirklich viel in einem Unternehmen erreichen, wenn ich mir meinen Kumpel so ansehen. Der hat bereits nach einem Jahr schon eine Management Position bekommen. Solche Programme sind echt gute Ausbildungsprogramme für den Karrierestart, finde ich. Zum Thema Traineeprogramm habe ich auch bei Bigkarriere http://www.bigkarriere.de/ratgeber/arbeitswelt/traineeprogramm noch einen guten Arikel dazu gefunden.