Das versteckte Cyber-Risiko im Alltag: Warum Schriftsicherheit wichtig ist
Trotz steigender Sicherheitsbudgets bleibt ein Aspekt oft unbeachtet: die Sicherheit von Schriftdateien. Schriften sind mehr als Gestaltung, sie sind Software – und damit potenzielle Angriffsziele. Nicht verifizierte Fonts oder unkontrollierte Downloads können Einfallstore für Ransomware, Malware oder Font-basierte Attacken über PDFs, Websites oder E-Mails sein.
Jüngste Apple-Updates schlossen eine Sicherheitslücke, die Apps zum Absturz oder den Systemspeicher gefährden konnte. Auch Android veröffentlichte im Mai ein Notfall-Update für Schriftdateien – beide Fälle zeigen die Bedeutung sicherer Fonts.
Sichere Schriftverwaltung als Unternehmensstandard
Schriften werden in nahezu jedem Unternehmensbereich genutzt – in Präsentationen, Dokumenten, E-Mails oder digitalen Inhalten. Selten wird hinterfragt, ob diese Dateien vertrauenswürdig sind und Risiken darstellen: Nicht verifizierte Schrift-Downloads machen Unternehmensnetzwerke und Systeme angreifbar.
Deshalb sollte der Zugriff auf geprüfte, lizenzierte Schriftdateien so nahtlos und intuitiv wie möglich sein. Wenn verifizierte Schriftdateien leicht zugänglich sind, besteht weniger Versuchung, sie aus unsicheren Quellen herunterzuladen. Eine sichere Schriftverwaltung schützt nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch Kundinnen und Kunden.
Standards für Marken definieren
Schriften sind mehr als eine visuelle Entscheidung – sie sind Teil der Markenidentität. Konsistente Schriftstandards helfen, Phishing oder Fälschungen schneller zu erkennen. Klare, dokumentierte Standards für Schriften in Marketing, interner Kommunikation und wichtigen Dokumenten wie Verträgen oder Finanzberichten schaffen Sicherheit. Eigene oder speziell entwickelte Schriften schützen zusätzlich.
Auch Mitarbeitende sollten geschult werden, um Missbrauch zu erkennen – intern wie extern. Ein gemeinsames Verständnis dessen, was „on brand“ ist, erleichtert die Identifikation von Abweichungen erheblich.
Schriften in IT- und Sicherheitsrichtlinien einbeziehen
Die Implementierung robuster Sicherheitsmaßnahmen ist entscheidend, um Schriften gegen Bedrohungen zu schützen. Sie sollten in IT- und Sicherheitsrichtlinien wie jede andere Software behandelt werden. Eine klare Schrift-Policy mit Vorgaben zu Bezug, Nutzung und Verwaltung ist empfehlenswert. Im besten Fall existiert ein zentraler, sicherer Ort für genehmigte Schrift-Downloads. Unautorisierte oder unbestätigte Schriften sollten auf Unternehmenssystemen grundsätzlich nicht installiert werden dürfen. Font-Management-Plattformen wie die von Monotype ermöglichen sicheren Zugriff und helfen, Prozesse zu vereinheitlichen und Sicherheitsrichtlinien klar zu definieren.
Sicherheitslücken entwickeln sich ständig weiter. Darum gilt: Systeme regelmäßig aktualisieren, Sicherheitsupdates zeitnah einspielen und stets auf dem neuesten Stand der Compliance-Richtlinien bleiben.
Über den Autor: Christopher Kollat ist Chief Experience Officer (CXO) bei Monotype und leitet die Bereiche Global Key Accounts und die Kreativdirektion. Zudem verantwortet Kollat die Leitung aller Monotype-Channels, strategische Partnerschaften und Plattformen wie zum Beispiel Canva. Der 49-Jährige ist seit zehn Jahren Teil des Kern-Management-Teams und arbeitet für Monotype in Berlin.