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Müssen Dark Stores von Uber oder Gorillas bald dicht machen?

Die französische Regierung hat eine neue Kennzeichnungspflicht für „Dark Stores“ beschlossen. Für Lieferdienste wie Gorillas, Uber oder Flink kann das weitreichende Konsequenzen haben.

Von Insa Schniedermeier
2 Min. Lesezeit
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Frankreich will Lebensmittellieferdiensten künftig das Leben schwerer machen. (Shutterstock / Timeckert)

„Dark Stores“ sind für viele Städte ein zunehmendes Problem. Dabei handelt es sich nicht etwa um Gothic-Läden, sondern um Lagerräume, die von Lieferdiensten wie Gorillas, Uber oder Flink genutzt werden. Damit die Lieferdienste ihre Versprechen von Lebensmittellieferungen in teils nur zehn Minuten möglich machen können, ist ein dichtes innerstädtisches Netz dieser Lagerräume erforderlich.

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Von außen sind die Geschäfte oft nicht als solche zu erkennen. Lediglich die Fahrer:innen, die sich in ihren gebrandeten Uniformen vor der Tür aufhalten sowie ankommende Lkw, die Waren abliefern, verraten die Orte. Manchmal erlaubt die offene Eingangstür einen Blick ins Ladeninnere.

Für Anwohner:innen sind diese Dark Stores häufig Störfaktoren. Immer wieder kommt es zu Beschwerden über Lärmbelästigung, noch dazu nehmen die Lagerräume Platz weg für „normale“ Geschäfte, die für die Allgemeinheit öffnen.

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In Amsterdam bereits verboten

Das Thema Dark Stores beschäftigt Gemeinden und Metropolen auf der ganzen Welt. Im Mittelpunkt der Kontroverse stehen meist die rechtliche Definition dieser Räumlichkeiten und die städtebaulichen Auflagen, denen sie unterliegen.

Denn Dark Stores belegen Geschäftsräume, obwohl sie nur als Lagerräume genutzt werden, und müssen daher anderen Regeln entsprechen. In Amsterdam und Rotterdam wurde die Eröffnung neuer Dark Stores dieses Jahr bereits verboten.

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Frankreich beschließt Kennzeichnungspflicht

Auch in Frankreich sind Dark Stores vielen ein Dorn im Auge. Dort hat die Regierung am 6. September einen neuen Beschluss getroffen. Dark Stores müssen von nun an „als das gekennzeichnet werden, was sie sind: als Lagerhäuser“, schreibt Emmanuel Grégoire, der erste stellvertretende Bürgermeister von Paris, auf Twitter. Mit dem neuen Beschluss „sei das Ende der Zweideutigkeit“ gekommen.

„Sowohl in Paris als auch in Lyon oder Nizza leiden Einwohnerinnen und Einwohner unter #darkstores“, so Grégoire. „Es ist an der Zeit, dass die Belästigungen aufhören.“

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Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo ergänzt: „Das ist eine gute Nachricht, um unsere lokalen Geschäfte zu schützen und die Lebensqualität der Pariserinnen und Pariser zu erhalten!“

Neben der neuen Kategorisierung von Dark Stores soll zudem bald ein weiterer Erlass über deren Neueröffnungen folgen. In Paris soll es bereits an die 100 Dark Stores geben.

Müssen Dark Stores bald dicht machen?

Mit dem neuen Beschluss verschafft die Regierung den Gemeinden und Stadtverwaltungen nicht nur mehr Klarheit, sondern erkennt zudem auch die Illegalität Dutzender Dark Stores an. Denn viele der Lagerräume hätten sich laut Grégoire einfach niedergelassen, ohne den geltenden lokalen Bebauungsplan (PLU) einzuhalten.

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Mit Inkrafttreten der neuen Regelung droht denjenigen Läden, die als illegal eingeordnet werden und/oder die den jeweiligen Bebauungsplänen ihrer Gemeinden nicht entsprechen, somit die sofortige Schließung.

„Es wird keine Unklarheiten mehr geben“, sagt Olivier Klein, der französische Minister für Stadtentwicklung, da man wissen werde, in welchem Stadtteil die Eröffnung und der Betrieb von Dark Stores erlaubt ist und in welchen nicht.

Künftig könnte die Eröffnung eines Dark Stores eine Stadtplanungsgenehmigung erfordern, wie es bereits der Fall ist, wenn eine Wohnung beispielsweise in eine Arztpraxis oder ein Büro umgewandelt wird.

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