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Datenbanklose CMS-Lösungen im Überblick: Kirby, Grav und mehr

WordPress und weitere Anbieter sind für einfache Blogs und Web-Auftritte inzwischen überdimensioniert. Einfache Alternativen dazu bieten moderne Flat-File-Lösungen, die auf eine Datenbank verzichten.

Von Diego Wyllie
4 Min. Lesezeit
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(Bild: Shutterstock / garagestock)


Während schlanke WordPress-Alternativen eine einfache Benutzererfahrung bieten, indem sie übliche Funktionen bequemer umsetzen, Routine-Aufgaben optimieren, stärker aufs Design achten oder sich auf eine Nische fokussieren und genau die Features bereitstellen, die die Zielgruppe braucht, gehen andere CMS-Anbieter radikalere Wege. Der Trend: Auf Datenbanken komplett zu verzichten. Bei sogenannten Flat-File-Lösungen werden stattdessen übliche Ordner und Textdateien eingesetzt, um Seiten und Blog-Posts zu speichern. Der Vorteil: Man muss keinen Datenbankserver einrichten und verwalten. Damit fällt schon mal eine große Hürde bei der Installation des CMS, die gerade unerfahrenen Anwendern oft Probleme bereitet und viel Zeit und Nerven kosten kann. Zudem reicht ein minimales Hosting-Paket aus, um einen Blog zu betreiben. Dessen Installation ist ebenfalls in wenigen Minuten erledigt, da man nur ein paar Dateien via FTP in den Server befördern muss. Administrative Aufgaben wie die Inhaltspflege, Content-Backups oder sogar eine Seitenmigration sind ebenfalls einfacher, wenn keine Datenbanken im Spiel sind.

Im Folgenden stellen wir eine Reihe dateibasierter CMS-Systeme für einfache Web-Projekte vor, die sich als einfachere Alternativen zu den traditionellen Blogging-Lösungen positionieren.

Kirby

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Wer sich für Datei-basierte CMS-Systeme interessiert, sollte einen Blick auf Kirby werfen. Die vom Web-Entwickler Bastian Allgeier aus Mannheim angebotene Software macht einen schlichten Eindruck und verzichtet nicht nur auf eine Datenbank, sondern auch auf ein Administrationsbackend. Mit dem integrierten „Kirby Panel“ erhalten Anwender zwar eine grafische Administrationsoberfläche, in der sie die Seiten, Posts, Templates, etc. verwalten können. Doch im Prinzip lässt sich die komplette Seitenstruktur samt Inhalt mithilfe eines FTP-Clients und eines üblichen Texteditors realisieren. Will man zum Beispiel eine Website mit den Seiten „Home“, „Produkte“ und „Kontakt“ implementieren, so genügt es, im Ordner „content“ der Kirby-Installation drei Unterordner mit den entsprechenden Namen anzulegen. Einzelne Seiten werden in einer Textdatei auf Basis der Auszeichnungssprache Markdown oder direkt in HTML geschrieben, die in dem entsprechenden Ordner angelegt werden. Mithilfe der Template-Engine lässt sich das Seitenlayout nach eigenem Gusto anpassen. Kostenpunkt: Wer das Tool für kommerzielle Zwecke einsetzen möchte, muss 79 Euro für die Pro-Lizenz auf den Tisch legen. Die Lizenz für den privaten Gebrauch kostet dagegen nur 15 Euro.

(Screenshot: t3n)

Grav

Einen ähnlichen Lösungsansatz, der die Seitenverwaltung ohne Datenbank und Admin-Backends ermöglicht, verfolgt Grav. Ein wichtiger Vorteil gegenüber Kirby besteht darin, dass diese Open-Source-Anwendung MIT-lizenziert ist und daher frei verwendet und angepasst werden darf. Wie die Entwickler auf der Produktwebsite erklären, liegt der Fokus auf Geschwindigkeit, Einfachheit und Flexibilität. Wie bei allen Flat-File-Systemen fängt das schon bei der Installation und Einrichtung an. Die einzigen Voraussetzungen sind ein einfacher Webserver und PHP 5.4 oder höher. Nachdem man eine ZIP-Datei heruntergeladen und entpackt hat, ist das CMS auf dem lokalen Rechner einsatzbereit. Via FTP kann man den Grav-Ordner dann in seinen Web-Server befördern. Was die Content-Pflege angeht, funktioniert Grav ähnlich wie Kirby: Seite mit Markdown schreiben, hochladen und fertig.

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(Screenshot: t3n)

GetSimple CMS

Mit GetSimple CMS bietet sich eine weitere besonders einfache CMS-Lösung, die schon seit 2009 als Open-Source angeboten wird. Anders als bei Kirby und Grav kommen hier XML-Dateien für die Content-Speicherung zum Einsatz. Inhalte werden in einem Online-Backend verwaltet, das sofort an WordPress und Co. erinnert. Damit kann der User neue Seiten anlegen, die Navigation der Seite konfigurieren, Plugins installieren, Backups durchführen und so weiter. Doch die Bedienung der Software ist aufgrund des minimalistischen Featuresets und dank einer übersichtlichen Arbeitsoberfläche einfacher als beim Platzhirsch. Wer mehr Features braucht, wird jedoch nicht enttäuscht. Auf der Produktwebsite finden Interessierte zahlreiche Plug-Ins, mit denen sie das GetSimple CMS erweitern können.

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(Screenshot: t3n)

Site44

Site44 ist eigentlich kein CMS im engeren Sinne, verspricht aber bei der Erstellung eines simplen Blogs dennoch Abhilfe. Die Besonderheit: Das Tool basiert auf Dropbox und ermöglicht es dem Otto-Normal-Anwender, einen kompletten Internetauftritt in einem lokalen Dropbox-Ordner zu betreiben. Sobald auf dem Online-Dashboard von Site44 eine neue Website angelegt und konfiguriert wurde, erstellt das Programm einen entsprechenden Root-Ordner in der Dropbox des Anwenders. In diesem Ordner kann er dann beliebige HTML-Dateien speichern, die automatisch online synchronisiert werden. Jede Änderung wird online auf der Website angezeigt, sobald die Dropbox-Synchronisierung abgeschlossen wurde. Dadurch wird das Aktualisieren und Pflegen eines Blogs zum Kinderspiel. Im Hintergrund legt der Anbieter eine Kopie des Seiteninhalts in dem konfigurierten Dropbox-Ordner in seinem Web-Servern an und agiert als Hosting-Provider. Kostenpunkt: Mit dem günstigsten Paket lassen sich für knapp fünf Dollar im Monat bis zu 10 Seiten betreiben.

(Screenshot: t3n)

Jekyll

Mit Jekyll präsentiert sich ein sogenannter „Static Website Generator“, der – wie der Name schon sagt – statische HTML-Webseiten erstellt. Die Besonderheit dabei ist, dass es sich um ein Kommandozeilen-Tool handelt. Jekyll baut statische HTML-Webseiten anhand von einfachen Layout- und Content-Dateien, die per Kommandozeilenbefehl eingelesen werden. Dies funktioniert sogar live während der Entwicklung, da das Tool einen eigenen Server mitbringt, den man samt Jekyll starten kann. Das in Ruby entwickelte Programm ist vor allem unter Entwicklern beliebt, die damit kleine Blogs oder Projekt-Wikis umsetzen – ohne viel Schnickschnack.

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(Screenshot: t3n)

Neben Kirby und Konsorten: Letterpress und andere Alternativen aus dem Open-Source-Lager

Wer weitere datenbanklose Alternativen ausprobieren möchte, wird auf GitHub natürlich fündig. Dort stehen zahlreiche Projekte zum kostenlosen Download bereit, die dateibasierte CMS-Systeme für kleine Homepages oder einen Blog realisieren. Hierzu zählt zum Beispiel Letterpress. Dabei handelt es sich um ein minimalistisches CMS für experimentierfreudige Nutzer, das ausnahmsweise nicht auf PHP, sondern auf Python basiert. Anwender arbeiten mit Markdown-Dateien, die sie in einem vordefinierten Letterpress-Content-Ordner auf seinem Web-Server ablegen. Daraus werden dann entsprechende HTML-Seiten automatisch generiert. Praktisch: Mit ein paar Tricks kann man den Veröffentlichungsprozess ähnlich wie bei Site44 mit Dropbox automatisieren. Weitere nennenswerte Alternativen aus dem Open-Source-Lager sind Octopress, ein Blogging-Framework auf Basis von Jekyll, Dodger CMS, das sich mit dem Storage-Dienst Amazon S3 nahtlos integrieren lässt, oder PhileCMS, das mit einer mächtigen Template-Engine punktet.

(Screenshot: t3n)

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12 Kommentare
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Dein t3n-Team

Thomas

Ein Flat System mit gutem WYSIWYG und einer Menge anderer guter Funktionen ist http://www.typesettercms.com/

Antworten
Lars

Nicht ein System ist im Artikel verlinkt.
Sinnlos..

Antworten
Jan

Ein wenig googlen kann heute wahrscheinlich jeder. Trotzdem gebe ich dir recht, und sehe das als weitereren Indiz dafür, dass t3n immer weniger Wert auf Qualität als auf Klickzahlen legt.

Antworten
dennis

Dein Beitrag ist sinnlos. Google nach den Begriffen und Du wirst finden, was Du suchst.
Jeder, der sich auch nur im entferntesten Sinne mit SEO beschäftigt, wird wissen warum es keine Links gibt.
Jetzt auch noch zuschreiben, dass es t3n nicht um Qualität geht, der sollte sich mal fragen, wo die Texte her kommen.

Es ist immer das Gleiche: Im Internet kommen immer diese Trolle unter einem Stein daher gekrochen und müssen ihre völlig sinnlosen und unqualifizierten Kommentare von sich geben.

„Ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung“….

Antworten
Lars

Warum gibt es keine Links? Erleuchte die Trolle mit deiner Weisheit oder sitzt dir einfach nur ein Furz quer.

Wenn du hier so großkotzig von deiner Ahnung sprichst, solltest du dich vielleicht mal mit Usability beschäftigen und von deinem hohen SEO Ross herabsteigen Mister Besserwisser.

Aber ich vergaß, don’t feed the trolls…

dennis

Und wieder trollst Du rum. Warum sollte mir, wie Du es sagst ein Furz quer sitzen? Immerhin hast Du mit deiner sinnlosen Kritik herum geprotzt. Jetzt plötzlich fängst Du mit Usability an und das von deinem hohen Ross. Also erzähl doch einfach nicht so einen Non-Sense. Du polterst los und machst die Arbeit anderer einfach klein mit deinem völlig unqualifizierten Kommentar. Stellt sich jemand auf und zeigt Dir den Spiegel auf, fühlst Du dich angegriffen und zeigst erneut, dass Du einfach keine Ahnung hast.

Aber wie mir scheint gibt es bei Dir nur eine Richtung: Austeilen, nicht einstecken.

Nochmal für Dich: Der Artikel ist nicht sinnlos, Dein Beitrag ist völlig sinnlos und zielt nur darauf ab, dass Du ja so toll bist. Einen richtigen Beitrag hast Du nicht geleistet. Hättest ja z.B. einfach die URLs der Seiten posten können. Aber dafür ist der feiner Herr sich zu schade und trollt lieber herum, nicht wahr?

Ich beende das deswegen hier, da ich weiß „mit einem Troll kann man sowieso nicht reden“ und schließe erneut mit den Worten „Ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung“, Herr Lars :-)

Antworten
Lars

Einfache Frage gestellt. Keine Antwort bekommen. Ergo muss man davon ausgehen, dass du keine darauf hast, sondern nur um dich ballerst.

Aber lassen wir das. Mit deiner aggressiven Art zu diskutieren ist mir die Zeit eh zu schade.

Peter

Kirby ist tot. Völlig überbewertet und viel zu teuer für das, was es kann. Grav, Jekyll oder viele andere erfüllen denselben Zweck für kein Geld.

Antworten
Stephan

Ehrlich, 79€ sind zu teuer? Bei einer Kundenwebsite für 2T€ und mehr, fallen doch die 79 für Kirby überhaupt nicht auf. Wenn ich dafür ein funktionierendes System bekomme, mit gutem Support und – vor allem – für den Endbenutzer einfach zu bedienen. Am Ende zählt, wie mein Kunde mit dem System klarkommt und wieviele geistige Verrenkungen er machen muss um meine Denkweise bei der Erstellung der Site zu verstehen. Der hat nämlich meistens eine andere Kernkompetenz.

Und: Hast du dir den Leistungsumfang von Kirby mal angeschaut? Also nicht das, was T3N hier beschreibt, sondern die Docs auf der Website? Dann wüsstest du, dass 79 Euro definitiv nicht zu viel sind. OpenSource bedeutet übrigens nicht kostenlos.

Antworten
Peter

Klar hab ich das und auch zwei Websites damit umgesetzt und dabei festgestellt, dass ich dasselbe auch mit anderen Tools erledigen kann. Die Liste an kostenlosen Flatfile CMS ist ja extrem lang. Hier lohnt sich eine kleine Recherche immer, bevor man 80€ ausgibt. Mit diesem Geld geh ich lieber lecker essen.

M. Donati

Finde ich auch. Für das Geld kauf ich mir lieber was ‚gscheites.

Antworten

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