Datenlöschung unter Trump: Gesundheits- und Umweltdaten verschwinden von US-Websites

Die US-Regierung unter Donald Trump hat damit begonnen, umfangreiche Datenbestände von den Websites der Bundesbehörden zu löschen. Wie The Verge berichtet, sind vor allem Informationen zu den Themen Klima, öffentliche Gesundheit und soziale Gerechtigkeit betroffen. Erste Datenbanken, darunter zentrale Informationsquellen des Centers for Disease Control and Prevention (CDC), wurden bereits offline genommen. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden Strategie, frühere politische Maßnahmen rückgängig zu machen und regulatorische Änderungen durchzusetzen.
Weitreichende Löschung wichtiger Daten
Bereits wenige Tage nach Trumps Amtsantritt wurden die ersten Websites und Datenbanken abgeschaltet. Besonders betroffen ist die Datenplattform Data.CDC.gov, die schon am vergangenen Freitag offline genommen wurde. Ein Hinweis auf der Seite erklärte, dass die Abschaltung notwendig sei, um die Executive Order 14168 zu erfüllen – eine Anordnung, die sich gegen den „Gender-Ideologie-Extremismus“ richtet.
Der Social Vulnerability Index (SVI) und der Environmental Justice Index (EJI), die beide entwickelt wurden, um soziale und gesundheitliche Ungleichheiten besser zu verstehen, wurden ebenfalls entfernt. Während der SVI schon seit 2007 demografische und sozioökonomische Faktoren erfasst, wurde der EJI 2022 unter der Biden-Administration eingeführt, um die Umweltgerechtigkeit zu stärken.
Ähnliche Löschungen gab es auch im Bereich der Verkehrspolitik: Die US-Verkehrsbehörde hat Seiten zu den Themen Klima und Nachhaltigkeit sowie Gleichberechtigung entfernt. Interne Anweisungen deuten darauf hin, dass alle Programme der Biden-Ära zu diesen Themen überprüft und beendet werden sollen.
Weniger Regulation statt Inklusion
In einem kürzlich erlassenen Dekret erklärte Trump, dass Maßnahmen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion die Regierung korrumpiert hätten. Auch Klimaschutzmaßnahmen bezeichnete er als überreguliert und schädlich für die Wirtschaft. Die neue Regierung argumentiert deshalb, dass die Abschaffung solcher Maßnahmen Unternehmen und Behörden entlasten würde.
Es gibt aber auch Gegenmaßnahmen: Forscher:innen und NGOs haben damit begonnen, Daten zu sichern und über alternative Plattformen zugänglich zu machen. Das löst aber nur einen Teil des Problems. Nach der Löschung durch die Regierung können nämlich keine regelmäßige Aktualisierung mehr erfolgen, was die langfristige Aussagekraft der Daten beeinträchtigt wird.
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass politische Akteure und Unternehmen weniger Rechenschaft über umwelt- und gesundheitspolitische Maßnahmen ablegen müssen, wenn entsprechende Datensätze fehlen. Expert:innen befürchten deshalb, dass bestehende Umwelt- und Gesundheitsprobleme in Zukunft schlechter dokumentiert und adressiert werden können.
Kritische Entwicklung mit ungewissen Folgen
Die Entfernung von Gesundheits-, Umwelt- und Gleichstellungsdaten von den Webseiten der US-Regierung markiert einen wichtigen Wendepunkt in der Datenpolitik der USA. Während die Trump-Regierung argumentiert, dass die Deregulierung Unternehmen und Behörden entlasten soll, warnen Kritiker:innen vor weitreichenden Konsequenzen für Wissenschaft und Politik. Auch der Schutz gefährdeter Bevölkerungsgruppen könnte zukünftig beeinträchtigt werden. Denn ohne Zugang zu wichtigen sozioökonomischen Daten werden wissenschaftliche Analysen und damit auch fundierte politische Entscheidungen nachhaltig erschwert.