Bruce Willis ist der erste Hollywood-Star, der die Rechte an seinem „digitalen Zwilling” verkauft hat, wie der Telegraph berichtet. Das Deepfake-Unternehmen Namens Deepcake hat sie gekauft und den digitalen Bruce Willis in einer Werbung eines russischen Telekommunikationsunternehmens eingesetzt.
Willis selbst ist mit der Produktion zufrieden: „Mir gefiel die Präzision, mit der sich mein Charakter herausstellte. Es ist ein Minifilm in meinem üblichen Action-Comedy-Genre. Für mich ist es eine großartige Gelegenheit, in die Vergangenheit zu reisen.
Mit dem Aufkommen moderner Technologie konnte ich sogar auf einem anderen Kontinent kommunizieren, arbeiten und an den Dreharbeiten teilnehmen. Es ist eine sehr neue und interessante Erfahrung, und ich danke unserem gesamten Team“, heißt es auf der Website des Unternehmens.
So sieht der Zwilling aus
Dabei kommt der digitale Bruce Willis dem Original schon recht nahe. In der Werbung wird er von einem russischen Schauspieler gespielt. Das Gesicht des Schauspielers wird dann später mit der Technologie von Deepcake durch das von Willis ersetzt. In einem Interview mit Reuters erklärt Maria Chmir, CEO von Deepcake, dass der erste Trainingsprozess rund 15 bis 17 Tage dauert.
Danach ging der Prozess schneller. Gesichert mit 4K-Auflösung können in nur drei bis fünf Tagen produziert werden. In dem Youtube-Video seht ihr einen Ausschnitt aus der Werbung mit dem digitalen Bruce Willis sowie das Interview mit dem Deepcake CEO auf Russisch mit englischen Untertiteln.
Deepfakes selbst erkennen
Deepfakes können mittlerweile schon täuschend echt aussehen. Das hat auch die SPD-Politikerin Franziska Giffey erfahren, als sie mit einem digitalen Fake von Vitali Klitschko in einer Videokonferenz redete.
Es gibt allerdings einen recht einfachen Trick, mit dem ihr erkennen könnt, ob es sich bei eurem Gesprächspartner um die echte Person oder einen Fake handelt. Diesen hatte Metaphysic.ai in einem Blogbeitrag verraten. Das Start-up ist unter anderem durch die Tom-Cruise-Deepfakes bekannt geworden.
Bittet ihr euren Gesprächspartner den Kopf um 90 Grad zu drehen, kommt die Deep-Fake-Software in Schwierigkeiten und ihr könnt relativ einfach erkennen, ob ihr mit der Person redet, für die sie sich ausgibt.
Bei Filmen oder Videos könnte das allerdings nicht so einfach sein, da diese Bilder gerendert sind und nicht live berechnet werden. Für Schauspieler wie Bruce Willis bietet die Technologie eine Möglichkeit, in Filmen, Serien oder Werbungen mitzuwirken, ohne jemals am Set zu sein.