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Der KI-Standort Deutschland wächst – aber Startups finden schwerer Investorengeld

Die German AI Startup Landscape zeigt im Rahmen einer Analyse der Startup-Szene, wie das KI-Ökosystem weiterhin wächst. Doch auch wenn es ein Drittel Startups mehr in Deutschland gibt als im Vorjahr, wird die Finanzierung vielfach problematischer. Das sind die Erkenntnisse im Einzelnen.

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Künstliche Intelligenz wird den Berufsalltag umkrempeln. (Foto: Gorodenkoff/Shutterstock)

Gefühlt hat aktuell jedes zweite Unternehmen irgendwelche KI-Anwendungen oder Features am Start. Doch welche der Startups sind eigentlich tatsächlich waschechte KI-Startups und welche Herausforderungen treiben diese Companies um? Dem ist das AppliedAI Institute for Europe im Rahmen einer AI Startup Landscape 2024 nachgegangen.

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Selbsterklärtes Ziel des Instituts ist es, mithilfe der Erstellung einer zentralen Datenbank einfach Zugang zu qualitativ hochwertigen und validierten KI-Startups zu ermöglichen, um Verbindungen zwischen Großunternehmen, KMU und Regierungsinstitutionen zu vertrauenswürdigen KI-Startups herzustellen. Herausgekommen ist im Rahmen der siebten derartigen Auflistung eine aktuelle Bestandsaufnahme, die zeigt, dass das KI-Ökosystem weiterhin wächst, auch wenn die Finanzierung schwieriger wird.

Insgesamt hat das gemeinnützige Institut in Deutschland 687 KI-Startups gezählt, das sind immerhin gut ein Drittel mehr als im vergangenen Jahr (35 Prozent). Trotz dieses deutlichen Anstiegs ist die Wachstumsrate geringer als im Vorjahr (67 Prozent plus). Bisher gibt’s übrigens keine belastbaren empirischen Daten, die Rückschlüsse darauf zulassen, ob der EU AI Act auf die Startup-Zahl und deren Entwicklungschancen Auswirkungen hat.

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Viele Startups sind noch da, einige verlegen Sitz ins Ausland

Immerhin 467 der 508 KI-Startups, die bereits im vergangenen Jahr gelistet waren, gibt es weiterhin. Von den 41 Startups, die nicht mehr auf der Liste stehen, haben etwa die Hälfte ihren Hauptsitz ins Ausland verlagert, mehrheitlich in die USA. Als weitere Gründe für das Ausscheiden der Startups machen die Initiator:innen der Studie das Überschreiten der 10-Jahres-Grenze, Übernahmen oder Liquidationen aus.

Knapp vier von zehn (38 Prozent) der in diesem Jahr gelisteten Jungunternehmen haben erhebliche Finanzmittel von mehr als einer Million Dollar erhalten, während es im Vorjahr sogar 50 Prozent waren. Die durchschnittliche Finanzierungssumme beträgt 17,1 Millionen Dollar (2023: 14,8 Millionen Dollar), während der Median bei 5,5 Millionen Dollar liegt (2023: 5,4 Millionen Dollar). Insgesamt haben 80 KI-Startups mehr als 10 Millionen Dollar erhalten. Dabei war aber 2023 immerhin das bisherige Rekordjahr für deutsche KI-Startups mit insgesamt 1,2 Milliarden Dollar an Finanzierungen, wobei einige wenige Große maßgeblich zu dieser Summe beitrugen.

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Bemerkenswert ist aber, dass Investitionen in neu gegründete Startups trotz oder wegen des neuerlichen KI-Booms rückläufig sind. So erklärt Philip Hutchinson, Hauptverantwortlicher der Startup Landscape, die seit nunmehr sieben Jahren durchgeführt wird: „Für KI-Startups, die 2022 oder später gegründet wurden, ist es zunehmend schwieriger geworden, Kapital zu beschaffen. Dies ist besonders besorgniserregend angesichts der hohen Kosten für das Training von KI-Modellen und der von KI-Spezialist:innen für die Startups.“ So werde es herausfordernder für deutsche KI-Startups, mit globalen KI-Supermächten wie den USA oder China mitzuhalten, geschweige denn aufzuholen.

Deutsche KI-Startups setzen auf branchenübergreifende Anwendungen

Interessant sind aber vor allem auch die fünf Industriebranchen, in denen die KI-Startups unterwegs sind. Neben branchenübergreifenden Anwendungen und Gesundheit und Sozialwesen betrifft dies die Fertigung, den Bereich Transport, Mobilität und Lagerung sowie den Groß- und Einzelhandel. Dabei sei ein starker Anstieg von KI-Startups zu erkennen, die sich auf branchenübergreifende Anwendungen und die Fertigung konzentrieren.

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Bemerkenswert ist auch, dass immer mehr generative KI-Startups in diesen eher traditionellen Industrien tätig sind, was das wachsende Potenzial zur Effizienzsteigerung, Kostensenkung sowie Verbesserung der Qualitätskontrolle und der operativen Prozesse belegt. Auffällig ist zudem, dass die Bereiche Computer Vision (22,1 %) und Natural Language Processing (19,7 %) bei den meisten Unternehmen besonders stark im Fokus stehen.

Ballungsräume bei der KI-Ansiedlung

Natürlich hat die Studie auch untersucht, wo die Hochburgen in der KI-Startup-Szene sind. Hier finden sich mit Berlin und München, wo insgesamt jedes zweite der Startups zu finden ist, zwei erwartbare Städte ganz vorn. Doch deren Anteil nimmt von Jahr zu Jahr weiter ab (2023: 52 %; 2022: 57 %). Das heißt aber umgekehrt auch, dass Städte wie Hamburg (65), aber auch Ballungsräume wie Köln, Düsseldorf, Aachen oder Frankfurt, Darmstadt, Karlsruhe, Stuttgart aufholen.

Bricht man es auf die Bundesländer herunter, dominiert auf Länderebene ebenfalls Berlin mit 30,4 Prozent, gefolgt von Bayern (23,3 %), Baden-Württemberg (11,5 %), Nordrhein-Westfalen (10,2 %) und Hamburg (9,6 %).

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