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Design von der Stange: Ist Webdesign tot?

Das Web ist langweilig geworden, Design ist austauschbar, neue Ideen sind schwerer zu finden als die Nadel im Heuhaufen – sagen die einen. Das Web wird stetig besser und Designer machen einen großartigen Job – sagen die anderen. Wir haben uns umgeguckt.

10 Min. Lesezeit
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Gibt es kreative Langeweile? Und ist das gut? (Grafik: Shutterstock)

Ist Design von der Stange denn stets schlecht? (Bild: Pixabay.com)

Ist Design von der Stange denn stets schlecht? (Foto: Pixabay.com)

Wenn Design ohnehin von der Stange kommt, können es auch die Maschinen erledigen (Travis Gertz)

Den wohl radikalsten Standpunkt vertritt Travis Gertz, Designer und Gründer von Louder Than Ten. Er kommt aus dem Printdesign und hat von daher ohnehin eine kritische Haltung zum Webdesign, die er in diesem sehr langen, aber sehr lesenswerten Artikel zum Ausdruck bringt. Danach befinden wir uns schon kurz vor der digitalen Apokalypse.

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Trotz der provokanten Thesen, die Travis vertritt, ist sein Diskussionsbeitrag durchaus wertvoll. Nach seiner Auffassung ist das heutige Web tatsächlich austauschbar langweilig geworden. Die Langeweile beziehe sich dabei nicht nur auf immer gleiche Designs, sondern ausdrücklich auch auf immer langweiligere Inhalte, die dann vom langweiligen Design langweilig in Szene gesetzt werden.

Designmaschinen: Visuell gut aufbereiteter Artikel von Travis Gertz (Screenshot: Louder Than Ten)

Designmaschinen: Visuell gut aufbereiteter Artikel von Travis Gertz (Screenshot: Louder Than Ten)

Gertz macht im Wesentlichen einen Faktor für den Niedergang der individuellen Kreativität verantwortlich, nämlich Druck. Dieser Druck werde erzeugt durch mehrere Aspekte. Zum einen gälte es, den stetig steigenden Ansprüchen an auswertbarer Statistik gerecht zu werden. Zugriffszähler, A/B-Tests und sonstige Techniken, den Besucher auszuforschen, griffen dabei nach Auffassung von Gertz viel zu kurz, da menschliche Reaktionen nicht rein technisch interpretiert werden können. Generell führten die gleichen Auswertemethoden schlussendlich zu gleichem, mindestens ähnlichem Design.

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Hierdurch werde die Kultur der Copycats begünstigt. Man bediene sich mehr oder weniger ungeniert bei erfolgreichen Wettbewerbern und setze deren funktionierende Konzepte für die eigenen Designs unreflektiert als richtig voraus. So werde man aber dem individuellen Design-Projekt nicht gerecht und liefere sicherlich keine grandiose Ergebnisse.

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Zudem gibt es nach Meinung von Gertz eine gravierende Inhalte-Problematik im Web. Inhalten würden vorzugsweise so billig wie möglich und mit nur soviel Aufwand wie nötig produziert. Professionelle Schreiber spielten in der Mehrzahl der Webdesign-Projekte keine Rolle. So entstehe langweiliger Inhalt, der dann fast schon logischerweise von langweiligem Design umfasst werde.

So kommt Gertz letztlich zu dem Ergebnis, dass Webdesign schon jetzt faktisch maschinell erstellt wird. Der durchschnittliche Designer produziere unter dem Druck falscher Metriken, fehlenden Mutes zum Risiko und wertlosen Inhalten ein Produkt von der Stange, ein Webdesign wie eine Schuluniform – immer gleich, nur in der Größe variierend.

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„Wir müssten weg von der Metrik-Gläubigkeit hin zu mehr Risiko und Leidenschaft.“

Wenn es aber schon so weit gekommen sei, könne man doch auch gleich die Maschinen das Design übernehmen lassen. Dienste wie Squarespace oder das neue The Grid seien teils sogar besser geeignet als die designende Mensch-Maschine. Speziell The Grid kümmere sich mehr um Inhalte als so mancher professioneller Designer, wenn es seinen semantischen Ansatz zum Einsatz bringe. The Grid erlaubt das automatische Design auf der Basis eines intelligenten Assistenten. Dabei wird nicht designspezifisch, sondern zielorientiert gefragt. Der Kunde sagt The Grid, was er erreichen will, nicht wie er es sich optisch vorstellt.

War es das also? Können wir Designer uns direkt umschulen lassen? Nein, sagt Gertz. Wir müssten nur weg von der Metrik-Gläubigkeit hin zu mehr Risiko und zu mehr Leidenschaft. Im letzten Teil seines Artikel stellt Gertz Prozesse im Printdesign denen im Webdesign gegenüber.

Während das Printdesign, jedenfalls idealerweise den Inhalt zum Ausgangspunkt der Designüberlegungen mache, sei das im Webdesign bestenfalls noch als globale Grundentscheidung so. Im Detail würde im Webdesign dann doch eher auf der Basis vorgefertigter Strukturmodelle gearbeitet. Die gäbe es zwar im Printdesign auch, jedoch seien sie dort viel flexibler und kleinteiliger, weit besser an konkrete Inhalte anpassbar.

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Designraster eines Printmagazins (Quelle: Louder Than Ten)

Designraster eines Printmagazins (Grafik: Louder Than Ten)

In der Tat wird niemand bestreiten, dass qualitativ hochwertige Magazine in Bild und Text eine Einheit bilden, die in der Regel zu einem besseren Lese-Erlebnis führt, als man das im Web zu finden gewohnt ist.

Gertz fordert uns als Designer schlussendlich auf, entweder die Inhalte professionell zu produzieren und entsprechend in Szene zu setzen oder aufzugeben und das Feld für Squarespace und andere Design-Technokraten frei zu machen.

Mich persönlich hat Gertz Plädoyer getroffen. War ich zunächst verärgert über die steilen Thesen und bereit, sofort in den Verteidigungsmodus zu wechseln, konnte ich im Nachgang nicht umhin, seine Beobachtungen zu bestätigen.

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Aber, ist es wirklich so, dass wir aus jeder Website einen Augenschmaus, eine visuelle Multimedia-Erlebnisfahrt machen müssen? Oder ist gut nicht auch einfach gut genug?

Visuelle Erlebnisse durch gezieltes Design auf den Content hin (Quelle: Louder Than Ten)

Visuelle Erlebnisse durch gezieltes Design auf den Content hin (Grafik: Louder Than Ten)

Gutes Design ist nun mal langweilig (Matthew Ström)

Matthew Ström, Designer bei der New Yorker Webentwicklungsschmiede Planetary, sieht die Sache ganz anders. In seinem aktuellen Beitrag auf Medium erläutert er, wieso es geradezu ein Qualitätsmerkmal von Design sei, langweilig zu sein. Gutes Design sei nun mal von Natur aus langweilig.

Als Beispiele führt er das Trading-Dashboard von Bloomberg und das selbstfahrende Google Car an. Bloombergs Dashboard ist der Marktführer unter den Finanztransaktions-Apps an den Börsen der Welt. Auf den unbedarften Betrachter wirkt es vollkommen überladen und unübersichtlich. Es gibt keinen Whitespace und keine ungewöhnlichen Ideen mit Aha-Effekt, kein Denken außerhalb der Box. Bloombergs Dashboard ist total langweiligerweise darauf optimiert, seinen Benutzer zum Ziel zu bringen. Alles, was nicht unbedingt dafür erforderlich ist, wurde weg gelassen. Aber ebenso wurde alles, was dafür erforderlich ist, eingebaut. So entstand ein Finanz-Cockpit mit erheblicher Lernkurve, was aber, wenn man es denn einmal beherrscht, keine Wünsche mehr offen lässt.

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Trading Dashboard von Bloomberg: Übersichtlich geht anders (Foto: Medium.com)

Trading Dashboard von Bloomberg: Übersichtlich geht anders (Foto: Medium.com)

Ganz anders sieht die Sache bei Googles selbstfahrendem Auto aus. Dieses glänzt vor allem durch die Abwesenheit von Design. Hier gibt es keine schicken Armaturen und holografische Instrumente, wie sie die 80er-Jahre-Serie Knightrider für die Zukunft herauf beschwor. Hier gibt es nur ein paar erforderliche Knöpfe und sonst nichts.

Laut Ström definiert sich gutes Design dadurch, dass man es als solches nicht wahrnimmt. Vielmehr helfe es einem, ein definiertes Ziel schnellstmöglich zu erreichen. Je weniger uns das Design dabei im Wege steht, desto besser.

Webdesign ist tot (Sergio Nouvel)

Sergio Nouvel vom UX Magazine hat eine klare Meinung und teilt sie mit der Welt in diesem Beitrag auf Mashable. Nouvel proklamiert nicht weniger als den Tod des Webdesigns. Glücklicherweise handelt es sich hier um einen Titel, der letztlich inhaltlich wieder relativiert wird. Es braucht also jetzt noch keiner zur Arbeitsagentur zu pilgern. Lest erstmal in Ruhe weiter.

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Die Trends sind nicht zu leugnen. Templates gibt es zuhauf kostenlos im Web, selbst kostenpflichtige Vorlagen sind für ein paar Handvoll Dollar zu haben. Selbst Designer greifen gern auf Templates zurück, um den Durchsatz realisierbarer Projekte zu erhöhen.

Muster für das Design gleichartiger Vorgänge sind etabliert und lassen wenig Raum für kreative Spirenzchen. So sollte man eher nicht versuchen, das gewohnte und funktionierende Konzept heutiger Warenkörbe neu zu erfinden. Die Chancen stehen gut, dass die Besucher es mit Umsatzverlusten honorieren würden.

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„Facebook ist die Schuluniform unter den Unternehmens-Websites.“

Man mag es beklagen oder nicht. Facebook Pages sind gerade für kleinere Unternehmen zu einer Alternative zur eigenen Homepage geworden. Sämtliche Interaktions-Optionen sind an Bord, um das Design muss man sich nicht nur nicht kümmern, sondern kann es gleich gar nicht. So betrachtet ist Facebook die Schuluniform unter den Unternehmens-Websites.

Smartphone-Apps und mobile Websites graben der opulenten Selbstdarstellung der eigenen Marke zunehmend das Wasser ab. Das sagt nicht nur Nouvel. Etliche Studien unterstützen und unterstreichen diesen Trend. Gepaart mit der steigenden Informationsdichte im Netz führt das dazu, dass Nutzer immer stärker optimierte, gleichzeitig aber reduzierte Systeme zur unkomplizierten Informationsaufnahme benötigen.

Ich kann mich noch sehr gut erinnern. Ende der 90er baute ich mit meiner kleinen Webagentur Seiten, die Besucher zum Staunen bringen sollten. Wenn dem Betrachter der Mund offen stehen blieb, dann war uns unser Stolz anzusehen. Nicht umsonst war damals Flash der Königsweg im Design, zielorientiert und schnell war das behäbige Monster aus dem Macromedia/Adobe-Stall schließlich noch nie.

Heutzutage will keiner mehr übers Design staunen. Natürlich muss die Optik professionell und zeitgemäß wirken, wenn sie denn überhaupt zur Kenntnis genommen werden kann. Das Web verschwimmt hinsichtlich seiner Grenzen und integriert schon seit längerer Zeit mehr Schnittstellen als den Computermonitor, der Ende der 90er noch die einzige Möglichkeit der Teilhabe war.

Alles in allem hat Nouvel natürlich Recht, soweit er die Veränderungen und Trends der kommenden Jahre anspricht. Allein die Schlussfolgerung, dies führe zum Tod des Webdesigns, erscheint mir dann doch etwas überzogen.

Um ihm nicht Unrecht zu tun, sei noch einmal klarstellend gesagt, dass er zwar den Tod des Webdesigns, aber das Aufblühen des UX-Designs, einer Disziplin, die man nicht einmal klar definieren kann, vorhersagt. Für mich, und das dürfte auch für viele andere gelten, ist UX-Design Teil eines jeden Designprozesses, genau genommen sogar Kern des Webdesigns.

Webdesign ist nicht tot (Vitaly Friedman)

Vitaly Friedman vom Smashing Magazine inspirierte Nouvels Artikel zu einer Antwort. In dieser Replik greift er unter anderem den von mir letztgenannten Punkt auf und macht deutlich, dass es niemandem nütze, die Design-Community in kleine Lager aufzuspalten. Nur gemeinsam sei man letztlich zu den Innovationen fähig, die die letzten 15 Jahre im Web gezeitigt hätten.

Wie man ihn kennt, geht es Friedman um eine ausgewogene Betrachtung und das Vermeiden von Absolutismen. So seien Tools nie gut oder schlecht, ebenso wenig wie Lösungen per se gut oder schlecht seien. Vielmehr käme es schlicht zu häufig vor, dass man das falsche Tool verwende oder eine Lösung zu implementieren versuche, die vermeintlich einen Deckel für alle Töpfe biete, was aber letztlich so einfach nicht sei.

Wie Gertz plädiert auch Friedman für mehr Storytelling, wobei unklar bleibt, ob damit vor allem der inhaltliche oder doch eher der gestalterische Ansatz oder im besten Falle eine perfekte Symbiose beider gemeint ist.

Alles sieht gleich aus (Yugene Lee)

Einen ganz pragmatischen Ansatz vertritt Designer Yugene Lee im ersten Teil dieses auf zwei Teile angelegten Medium-Beitrags. Klar sehe alles gleich aus, erklärt er ohne Umschweife. Das läge im Wesentlichen daran, dass auch alles gleich ist. Immerhin sei man als Designer kein Künstler, sondern jemand, der einem bestimmten Zweck diene. Und aus eben diesem Zweck ergebe sich der Lösungsansatz.

Nüchtern stellt Lee verschiedene benachbarte Design-Bereiche, etwa das Produktdesign, vor und zeigt auf, dass Gleichartigkeit im Design schon immer üblich war und sich auch aus dem zu erreichenden Ziel eines jeden Projekts quasi automatisch ableiten ließe.

Wenn etwas funktioniere, dann funktioniere es eben, so Lees Credo. Überhaupt würde sich kein Mensch außerhalb der Design-Sphäre für die Fragestellung, ob und warum etwas gleich aussähe interessieren. Der Benutzer unserer Websites will einen bestimmten Zweck mit seinem Besuch erfüllt sehen und schere sich nur dann um die Optik, wenn sie ihn bei der Zielerreichung behindere.

Bringt die Individualität zurück (Ryan Scherf)

Der Designer und Entwickler Ryan Scherf setzte sich ebenfalls mit dem Thema auseinander und schrieb seine Gedanken in den Adobe-Dreamweaver-Team-Blog. Scherf beobachtet übereinstimmend einen starken Trend zur Design-Monokultur, führt das Entstehen selbiger aber hauptsächlich auf Apple und sein iOS7 zurück.

Kaum Variationen in Websites aus Templates (Collage: Adobe Dreamweaver Team Blog)

Kaum Variationen in Websites aus Templates (Bild: Adobe Dreamweaver Team Blog)

Vor iOS7 sei der Skeuomorphismus das Maß aller Dinge gewesen. Durch die möglichst naturgetreue Nachbildung realer Szenarien hätte man sich teils noch gut von anderen abheben können. Die Einführung minimalistischer Designkonzepte über iOS7 habe indes dazu geführt, dass kaum noch Differenzierungsmöglichkeiten gegeben seien.

Sein Rezept, damit umzugehen, mündet in den Aufruf, sich auf seine kreativen Fähigkeiten zu besinnen und aus der Monokultur auszubrechen. Immerhin würden neue Wege immer erst dann gegangen, wenn einer den ersten Schritt gemacht hat.

Ich sehe es so. Wie siehst du das?

Wie sieht es denn jetzt aus in der Design-Landschaft? Meiner Meinung nach haben sämtliche hier zu Wort gekommenen Designer Richtiges geäußert. Die Unterschiede sind nur auf den ersten Blick groß. Denn letztlich spricht kaum einer der Diskutanden tatsächlich vom gleichen Problemkreis.

Ja, das visuelle Storytelling im Web steckt noch in den Kinderschuhen. Da hat Gertz schon Recht. Andererseits passt der Ansatz nicht auf jedes Projekt. Vielfach ist es gut, wenn das Design nicht von der Funktionalität ablenkt. Da stimme ich Ström und Lee zu. Von daher ist Langeweile manchmal gut und manchmal schlecht.

„Kreativität besteht nicht nur im Erfinden auffälliger Multimedia-Erlebniswelten.”

Kreativität ist vielleicht sogar eher darin zu entdecken, etwas, ohne dass es großartig auffällt, funktionieren zu lassen.

Wenn man von Webdesign spricht, sollte man sich bewusst sein, dass man eine Reihe untergeordneter Disziplinen mit anspricht. Diese stehen aber nicht in Konkurrenz zueinander oder drohen, sich gegenseitig das Wasser abzugraben. Vielmehr sind sie Facetten des gleichen Begriffs und insofern ist es völlig normal, dass mal die eine, mal die andere Facette mehr Gewicht erhält.

Design von der Stange ist nicht grundsätzlich zu beklagen. Vorgefertigtes gibt es in anderen Bereichen ebenso. Ob es nun die Dosenravioli sind, die der eine liebt, der andere hasst. Oder der Nadelstreifenanzug, den der eine bei Karstadt kauft, der andere in der Saville Row schneidern lässt. Weder Köche noch Schneider sind bislang als Berufsstand in Elimination begriffen.

Wenn man als Designer mal ganz ehrlich zu sich selbst ist, will man Kunden mit Budgets groß wie ein einzelnes TicTac doch gar nicht haben. Sollen die ihren Bedarf gerne über einen Selbstbaukasten decken. Und wenn dabei noch eine einigermaßen ansehnliche Site rauskommt, ist doch allen gedient. Auch The Grid ist dabei keine größere Gefahr als Squarespace oder wie sie alle heißen.

Spätestens immer dann, wenn es komplexer wird, etwa Geschäftslogik abgebildet werden muss, bleiben wir als professionelle Designer und Entwickler fest im Boot.

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14 Kommentare
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Dein t3n-Team

Marvin Kerkhoff

Ich persönlich glaube ähnlich wie Ryan Scherf daran das vorallem die One Page Scroller diese Monotonie mit sich bringen. Die immer gleichen Muster der Usability in eine andere Farbe zu gießen ist wenig kreativ. Zudem wird man auf dieses Seiten schrecklich passiv. Es ist einfach eine schöne Powerpoint Slideshow. Wer hat nicht gerne mal in einem Meeting, in dem etwas monotes immer und immer wieder gezeigt wird, ein Nickerchen machen wollen?

Antworten
lrrrm

Ooooooch, alles was ich lese ist mimimimimi.

Erst gießt ihr eimerweise Häme über einzigen, erwachsenen Plattform aus, die Kreativen genau das ermöglicht hat wonach hier verlangt wird, und nachdem sich dann alle an der eigenen Gehässigkeit gesättigt haben mosert ihr rum, dass das Web langweilig geworden ist?

Kreativität hat was mit Anarchie zu tun und die gibt es nunmal nicht in der -Suppe. Und wer jetzt Javascript mit AS3 gleichsetzen will, wohl bekomms.

Antworten
Günter

Hmmm, wenn ich als „Normalo“ irgendeine Information im Web suche, ist mir das Design erst mal weitestgehend egal. Ganz im Gegenteil. Ich möchte keine Experimente. Ich möchte keine kreativen Ergüsse. Ich möchte nicht überlegen müssen, wie die Navigation funktioniert. Ich möchte nicht suchen sondern finden. Und wenn ich das was ich suche immer an der selben Stelle im selben Design finde, ist mir das nur recht.
Bei den Inhalten muss ich Travis Gertz allerdings recht geben: Immer oberflächlicher, immer austauschbarer …

Antworten
E.

»Kreativität ist vielleicht sogar eher darin zu entdecken, etwas, ohne dass es großartig auffällt, funktionieren zu lassen.«

War mir ein Fest den Artikel zu lesen!

Vielen Dank!

Antworten
Michael

»Ist XY tot?« Artikel sind tot. ;-)

Antworten
Boris Crismancich

Das Problem ist, dass eine Webseite heute kein Designprodukt ist, sondern eine vielschichtige, komplexe Anwendung. Bevor das Design zur Seite wird, müssen Responsive-Varianten, Printvarianten, SEO / Outlines, Barrierefreiheit, Social Media Features, diverse Browser berücksichtigt werden. Das hat die Verwendung von Frameworks hervor gebracht, die wiederum die Gestaltungsfreiheit einschränkt. Der Erfolg: Template Marktplätze sprießen wie Pilze aus dem Boden. Und jeder Blog hat inzwischen Templates, die überall gut laufen. Auf allen Geräten. Es wird nicht schlechter. Es wird anders.

Antworten
den sen

Danke für den interessanten Artikel. Das Titelbild hätte m. E. weniger originell nicht gewählt sein können!

Antworten
voco

Wer lässt sich denn noch die Schuhe beim Schuster und den Anzug beim Schneider fertigen? Massenartikel bekommen auch Massendesign. Die „Halberwertszeit“ des Designs entspricht der „Halbwertszeit“ des Inhaltes.
Was ist eigentlich aus den ganzen Schneidern und Schustern geworden?

Antworten
Sebastisn

Ich denke, dass insgesamt die Qualität des Webdesigns sowohl im Hinblick auf Usanility als auch Optik eher zugenommen hat in den letzten zehn Jahren. Wohlgemerkt, insgesamt! Das bedeutet, viele „Durchschnittsseiten“ sind heute auch mit einfachen mitteln gut zu gestalten. Dafür gibt es aber auf der anderen Seite auch bei Kunden mit größeren Budgets die Tendenz, sich auch eben dieser Gleichmacherei unterzuordnen. Und dazu hat natürlich in erster Linie die Tatsache geführt, dass wir heute wie beschrieben nicht nur für den Monitor, sondern für verschiedene Devices mit unterschiedlichen Formaten und Funktionalitäten gestalten. Aber gerade da sehe ich persönlich das Problem. Denn, dass bei der Gestaltung für derart unterschiedliche Endgeräte letztlich ein immer gleicher Einheitsbrei herauskommen muss, ist nur logisch. Als ich im Studium mein Handwerk erlernte, war Flash noch das Tool der Zeit, und die schier unendlichen Möglichkeiten der Ideenfindung im Bezug auf Funktionalität und Design haben mich fasziniert. Insgesamt mutete damals Webdesign für mich wesentlich spielerischer an, im wahrsten Sinne des Wortes, waren bespielsweise viele Seiten als Spiel in drei Dimensionen erlebbar. Von diesem Ansatz haben wir uns mit dem Flat-Design vollkommen verabschiedet. Aber nur deswegen, weil heute eine Seite möglichst allen Endgeräten gerecht werden soll. Das ist nicht nur langweilig, sondern auch sehr schade, denn damit vergibt man die Chance, die Eigenheiten eines jeden Devices vollkommen auszunutzen. Ich hege die Hoffnung, dass es in Zukunft sowohl auf Seite der Gestalter als auch dann mehr und mehr auf Seite der Kunden, den Mut geben wird, den Einheitsbrei zu verlassen und zielgruppenorientiert vielleicht bestimmte Devices zu ignorieren oder eben jeweils unterschiedliche Lösungen zu entwickeln. Denn letztlich werden sich längerfristig nicht nur die Designer langweilen, sondern eben auch die Endnutzer, wenn das stetig zunehmende Ausmaß an Information in immer gleicher Form an sie herangetragen wird. Und eben das ist doch auch eine wichtige Aufgabe von Design neben Usability: Aufmerksamkeit generieren!

Antworten
Homepage erstellen lassen

Diese Stangen Homepage Seiten bzw Baukasten Webseiten sind einfach nur nervig. Ich verstehe nicht wie es tatsächlich Unternehmen gibt, die sowas nutzen. Von professionellen Auftreten im Internet haben die wohl nie etwas gehört

Antworten
Ralf

Sehr witzig… mal eben die eigene Website mit einem 50$ Theme (Carpenter Theme von envato) erstellt und dann den „professionellen Designer“ raushängen lassen.

Antworten
Ralf

Webdesign hat zu sich selbst gefunden.

Klar war es spannend, als alles noch neu und unerforscht war. Dafür funktioniert es jetzt. Wenn der Neffe schon die Seite „gestaltet“, dann doch lieber mit Bootstrap, oder?

Platz für Experimente ist mehr denn je, aber eben dort wo sie hingehören (codepen, android experiments oder vielleicht micro-sites). Innovation gibt es immer noch genug. Nur meist subtiler, funktionaler.

Websites erfüllen, wie auch andere Medien, einen Zweck. Titelseiten haben nun mal Bild und Caption, (Buchtitel, Plakate, Flyer). Ich höre jedenfalls keine Beschwerden, dass der Index bei Büchern meistens hinten steht und Seitenzahlen in den Ecken sitzen. Das ist Design. So funktioniert es.

Witzig auch der Kommentar von Günter. Er möchte finden und gute Navigation, das Design ist ihm egal. Lieber Günter, das ist das Design.

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Oliver Schwarz

Ein guter Artikel! Danke.

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Mustafa Balci

Seien wir mal realistisch – wir sind auch nur Werkzeuge von Geschäftsleuten die Geld machen wollen. Viele Unternehmen trauen sich nicht neue Wege zu gehen – solange es die „großen“ es nicht vor machen. Andersherum, gib es auch Entwickler, die Designkonzepte fast gar nicht richtig umsetzen können – denn da fehlt ihnen auch die Zeit und das Know-How. Gute Designer kriegen einen perfekten Spagat hin zwischen „Entwicklungskosten“, „Entwicklungszeit“ und „Nutzerfreundlichkeit“. Dies dann noch dabei „Intern“ in Interdisziplinarischen Teams zu handeln ohne selbst verrückt zu werden ist die Kunst. Abgelehnte Konzeptvorschläge wieder neu anzustoßen und auch von den Niederlagen zu lernen und weiter zu machen – das alles spricht für gutes Design. Wir Designer sind auch in großen Unternehmen meist einfach nur die Reflektion der internen Prozesse. Dies wird keine Maschine und auch kein Tool ersetzbar machen können.

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