Deutschland gehört weiterhin zu den Top-Ländern, in denen ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Job antreten würden. Zwar hat die Bundesrepublik insgesamt an Beliebtheit verloren, landet jedoch noch immer unter den Top 5 auf Platz 4. „Auch wenn Deutschland hinter den USA, Kanada und Australien den vierten Rang belegt, sind wir immer noch die Nummer 1 unter den nicht-englischsprachigen Ländern“, sagt auch Dr. Sebastian Dettmers, CEO der Jobbörse Stepstone. Das Portal hat in Zusammenarbeit mit den Unternehmensberatern der Boston Consulting Group bereits zum dritten Mal erhoben, welche Länder für Expats am reizvollsten sind. Die Studie ist erstmals 2014 und zuletzt 2018 erschienen.
Vergleich: Deutsche arbeiten ungern im Ausland
Deutschland ist und bleibt demnach ein beliebtes Einwanderungsland. Doch wie sieht es bei den Deutschen selbst aus, mit der Bereitschaft, im Ausland zu arbeiten? Hierzulande haben 50 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angegeben, im Ausland arbeiten zu wollen. Gegenüber den vorherigen Erhebungen sank die Bereitschaft jedoch von Mal zu Mal. Zum Vergleich: 2018 waren es noch 57 Prozent, 2014 sogar 64 Prozent der Befragten. Einer der Hauptgründe findet sich in der Coronakrise. Außerdem nennen die Studienführer auch steigende nationalistische Tendenzen in der Welt, die mit den Jahren immer stärkere Auswüchse angenommen hätten. So seien auch die USA und Großbritannien stark im Ansehen gefallen.
Auch interessant: „Wenn Homeoffice auch den Wohnort beeinflusst“
In den Top 10 der bevorzugten Länder der Deutschen sind fünf direkte Nachbarländer zu finden. Die Deutschen verlassen demnach nur ungern ihren eigenen Kulturkreis. Länder wie China, Brasilien, Dubai oder Südafrika sind für deutsche Expats nicht unbedingt von großem Interesse. Insgesamt wollen die Bundesbürger im internationalen Vergleich aber auch wesentlich weniger gern im Ausland arbeiten, als Bürger anderer Nationen. Das führen die Studienführer vor allem auf den hohen Lebensstandard hierzulande zurück. Mit der Pandemie sei aber auch die Digitalisierung in Deutschland endlich ein Stück weiter vorangeschritten, sodass viele Jobs in ausländischen Unternehmen inzwischen auch hierzulande remote ausgeführt werden können.