Deutsche Bahn und Flixtrain: Beide Anbieter haben laut Stiftung Warentest ein großes Problem

Die Deutsche Bahn kommt oft zu spät. Das hat nun auch Stiftung Warentest herausgefunden. (Foto: travelview / Shutterstock)
In einem aktuellen Test hat die Stiftung Warentest die Deutsche Bahn (DB) und deren Konkurrenten Flixtrain untersucht. Dabei hat sich keines der beiden Bahnunternehmen mit Ruhm bekleckert. Beide Anbieter haben vor allem mit Unpünktlichkeit zu kämpfen.
Die Tester von Stiftung Warentest haben die Angebote beider Anbieter mehrfach genutzt, um durch Deutschland zu reisen. Mit der Deutschen Bahn fuhren die Prüfer acht Strecken jeweils fünfmal, mit Flixtrain zwei Strecken je fünfmal. Dabei kamen satte 60 Prozent der Züge der Deutschen Bahn mit einer Verspätung von durchschnittlich 35 Minuten an.
Bei Flixtrain lag die durchschnittliche Verspätung bei 27 Minuten, wobei diese häufig nicht auf eigenes Verschulden zurückzuführen ist, sondern darauf, dass Flixtrain das Schienennetz der Deutschen Bahn nutzt und somit von deren Verzögerungen betroffen ist.
Es gibt leider weitere Mängel
Der Test hat noch weitere Mängel zum Vorschein gebracht. Vier von fünf Rückerstattungen bei der DB wurden zu spät ausgezahlt oder gar nicht erstattet. Die gesetzliche Frist hierfür liegt bei einem Monat. Für Flixtrain wurde dieser Bereich nicht bewertet, da es nicht genügend Reklamationen gab.
Preislich ist Flixtrain bei allen getesteten Strecken günstiger als die Deutsche Bahn, allerdings wurden wie erwähnt auch nur zwei Strecken für Flixtrain unter die Lupe genommen.
Bei der Deutschen Bahn steigen die Preise, je näher das Abfahrtsdatum rückt. Bis zu einer Woche vor der Abreise sind noch günstige Sparpreise erhältlich. Doch wer erst einen Tag vorher bucht, zahlt häufig nahezu den gleichen Betrag wie für den teureren Flexpreis.
Deutsche Bahn trumpft bei Komfort und Ausstattung
Im Hinblick auf Komfort und Ausstattung schneidet die Deutsche Bahn gut ab. Alle Wagen der ICE-Züge sind klimatisiert, es gibt ausreichend Platz für Gepäck und die Bordrestaurants sind gut ausgestattet. Zudem waren die Toiletten meist funktional und relativ sauber. Auch das Wlan war in der Regel stabil.
Bei Flixtrain sah das etwas anders aus. Es gibt kein Bordrestaurant, nicht einmal einen Getränkeautomaten und nur sehr wenig Platz für Gepäck. Eine Klimaanlage haben die Tester nur in einem Wagen gefunden. Sie raten deshalb, den Wagen 100 zu buchen. Außerdem ist das Wlan besonders in den vorderen und hinteren Bereichen des Zuges oft instabil oder es gibt gar keine Verbindung.
Beide Anbieter nur befriedigend
Dazu wurde die App der Unternehmen bewertet. Beide bieten einen einfachen Buchungsprozess für Tickets, allerdings hat die DB-App noch zusätzliche Informationen wie Zugauslastung, Fahrradmitnahme oder Infos für Reisende mit besonderen Bedürfnissen.
Insgesamt haben beide Anbieter nur die Gesamtnote „befriedigend“ bekommen. Es gibt also noch reichlich Raum für Verbesserung im deutschen Schienennetz.