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Interview
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Deutscher Vodafone-Chef: Darum zahlen die Deutschen so viel für Handy-Tarife

Warum bekommen Franzosen, Finnen und Niederländer für 35 Euro im Monat unbegrenzt Datenvolumen und Deutsche sind fast Schlusslicht in Europa? Wann beginnt in Deutschland endlich das Gigabit-Zeitalter – und warum ist das Netz in der Bahn so schlecht? Über diese und andere Fragen haben wir mit Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter gesprochen.

Von Stephan Dörner
11 Min. Lesezeit
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Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter. (Foto: Vodafone)

t3n: Viele unserer Leser fragen sich: Warum bekommen Franzosen, Finnen und Niederländer für 35 Euro im Monat eine echte mobile Datenflatrate, fast alle europäischen Länder zumindest ein ordentliches Datenvolumen und Deutsche im Schnitt nur vier Gigabyte?

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Hannes Ametsreiter: Weil nicht nur Topographie und Bevölkerungsverteilung in Europa sehr unterschiedlich sind, sondern auch die regulatorischen Rahmenbedingungen, die für Netzausbau und Preise eine entscheidende Rolle spielen. Es gibt Länder wie eben Finnland, da haben die Netzbetreiber wie in der gerade stattgefunden 5G-Vergabe kaum etwas für die Frequenzen bezahlen müssen. Die große Nationalstaatlichkeit bei der Lizenzvergabe hat somit auch zu großen Unterschieden in der Tarifgestaltung geführt. Wir wären offen dafür, wenn die EU das künftig gemeinsam gestalten würde. Bei den Preisen zählt Deutschland laut OECD zu den relativ günstigen Ländern. Und man sollte auch deren Entwicklung im Auge haben: Während Verbraucherpreise in den letzten Jahren deutlich anstiegen, sind die Mobilfunkpreise fürs Gigabyte massiv gesunken.

t3n: Meinen Sie in Deutschland?

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Ja. Diesen Preisverfall gibt es so in keiner anderen Branche bei uns im Land.

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t3n: Die Wurzel der teuren deutschen Handytarife ist also immer noch die UMTS-Versteigerung des Jahres 2000?

Nein, das wäre vermessen. Aber der staatliche Wunsch nach möglichst hohen Erlösen hat damals und in den weiteren Auktionen sicherlich zum Preisgefüge beigetragen. Wenn Sie mal addieren würden, was die Branche in den letzten Jahren für den Frequenzerwerb ausgegeben hat, kämen Sie auf rund 60 Milliarden Euro. Dafür hätte man eine Menge Masten bauen oder eben günstigere Preise anbieten können – wie die Finnen.

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t3n: Also letztlich doch die Versteigerung der Lizenzen …

Eins ist klar: Wenn Sie sehr viel für ein Spektrum bezahlen, wird sich das auch auf die Preise auswirken.

t3n: Vodafone hat mit RedXL ja nun einen Tarif mit unbegrenztem Datenvolumen für 80 Euro aktuell …

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Drunter!

t3n: … okay, 79,99 Euro. Aber wie ist denn da die Perspektive? Können wir da bald mit deutlich günstigeren, echten Flatrates auch mobil rechnen?

Ich glaube, der Trend wird weiter anhalten, dass immer mehr Leistung in Tarife gepackt wird. Das sieht man bei den unlimitierten genau wie bei fast allen anderen Tarifen.

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t3n: Unlimitiertes Datenvolumen ist ja erstmal das Wichtigste. Klar kann man jetzt noch weltweites Roaming draufpacken beispielsweise – aber so viel relevante Zusatz-Leistungen gibt es bei einem unlimitierten Tarif ja nicht mehr.

Wir müssen uns kontinuierlich überlegen, wie wir Angebote für Kunden mit immer besserem Wert schaffen. Unter ihnen gibt es zwar nur sehr wenige, die wirklich international und weltweit häufig reisen. Aber es gibt sie – und denen bieten wir auch entsprechende Tarife an. Aber das sind sehr oft keine Privatpersonen, sondern Mitarbeiter von Unternehmen mit solchen Ansprüchen.

t3n: Jeder ist ja mal im Urlaub – und weltweites Roaming wäre vermutlich schon für viele Kunden interessant. In den USA gibt es das ja schon bei T-Mobile.

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Europa ist ja bei uns sowieso schon inkludiert.

t3n: Na klar, gesetzlich vorgeschrieben.

Und dann nimmt man Pakete dazu für die USA oder Australien. Die Möglichkeit existiert ja. Sie dürfen aber bei Roaming außerhalb der EU vor allem nicht vergessen, dass hier Interconnection-Gebühren anfallen, die uns die ausländischen Netzbetreiber für jedes Gespräch und jedes Megabyte Daten unserer Kunden in Rechnung stellen. Und völlig gegen solche Preise können wir auch keine Preise für unsere Kunden gestalten.

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t3n: In den USA gibt es aber Tarife zu relativ normalen Preisen, die weltweites Roaming inkludiert haben.

Relativ normaler Preis heißt häufig 100 Dollar plus …

t3n: Bei T-Mobile in den USA gibt es das ab 50 Dollar.

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Das hängt vom Tarif ab. Aber wenn man sich die Preise in den USA anschaut, sind die zwei bis drei Mal so hoch wie bei uns in Deutschland. Und wenn wir schon internationale Vergleiche heranziehen: In den USA werden Frequenzen einmal versteigert und gehören einem dann für immer – als Besitz, nicht als Miete. Genauso wenig gibt es den Zwang für Netzbetreiber, ihre Leistungen zu bestimmten Preisen Unternehmen ohne eigene Netze anzubieten, die diese Leistungen nur weiterverkaufen. All das schafft für Investitionen mehr Sicherheit und mehr Spielraum. Und mit mehr finanziellem Spielraum kann man auch andere Angebote machen.

t3n: Nun wird es ja ein wieder ein nationalstaatliches Verfahren für die Versteigerung der 5G-Lizenzen geben. Was halten Sie vom angedachten Bieterverfahren – einer Mischung aus Preis und der Verpflichtung zu Erschließung des ländlichen Raums.

Es gibt noch kein endgültig definiertes Auktionsdesign, sondern nur Entwürfe. Es gibt aktuell die Diskussion darüber in der Politik und in einem Beirat.

t3n: Wie würden Sie es sich denn wünschen?

Grundsätzlich muss man sich in Deutschland die Frage stellen, ob man das Verfahren so gestaltet, dass es investitionsfreundlich ist. Dann unterstützt man weitere Investitionen ins Netz und macht zugleich weiteren Ausbau und schnellere, bessere Netze möglich. Wenn man es aber investitionsfeindlich gestaltet, weil man jemandem einen Gefallen tun will, wird vermutlich weniger investiert. Ergo bekäme man langsameren Netzausbau und schlechtere Netze. Ich glaube: Die Voraussetzungen sollten so gestaltet werden, dass wir in Deutschland das beste Netz bekommen.

t3n: Also wünschen Sie sich ein Verfahren mit wenig oder gar keinen Auflagen?

Es geht hier nicht um gar keine Auflagen. Sondern um faire, investitionsfreundliche, die am Ende dem Land helfen und nicht den Partikularinteressen einzelner dienen. Wir sind hier in intensiven Gesprächen mit Bundesnetzagentur und Politik. Was aber nicht hilft: Wenn man zum einen versucht, möglichst viel Geld einzunehmen, viele Auflagen zu machen – und dann das Ganze auch noch investitionsfeindlich gestaltet. Wenn hier alles gleichzeitig durchgesetzt wird, führt das zu einer nicht sehr sinnvollen Lösung für Deutschland. Man kann jeden Euro nur einmal ausgeben. Wir investieren ihn lieber in Netzausbau anstatt teurer Lizenzen.

t3n: Die Grünen haben vorgeschlagen, dass wir in Deutschland nach dem Vorbild von Schweden, Kanada und Australien nur ein 5G-Netz aufbauen, das sich die Provider dann über ein nationales Roaming teilen. So müsste die teure Infrastruktur nur einmal gebaut werden – was halten Sie davon?

Ich glaube an Marktwirtschaft und damit auch den Wettbewerb der Infrastrukturen. In den Regionen, in denen es viele Menschen gibt, wird das gut zu realisieren sein. In dünn besiedelten Regionen wird es schwieriger. Wir sind aber hier völlig offen, in den Gebieten, die schwieriger zu versorgen sind, mit allen Betreibern zu kooperieren.

„Wir haben begonnen, den Schalter umzulegen.“

t3n: Wann kommt denn dann die Gigabit-Gesellschaft, von der alle reden?

Wir haben damit vor kurzem gestartet, gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten von Bayern. Seit Ende September können rund 800.000 Menschen in 400.000 Haushalten in Nürnberg, Landshut, Dingolfing und Fürth ein Gigabit im Download nutzen. Wir haben begonnen, den Schalter umzulegen. Jetzt schalten wir sehr schnell hoch und bauen in kurzer Zeit zahlreiche Gigabit-Anschlüsse – aus unserer Vision machen wir jetzt Realität. Bis Dezember 2018 werden es etwa zwölf Millionen Menschen in über sechs Millionen Haushalten im gesamten Bundesgebiet sein. Das ist ein Infrastruktur-Erdbeben, das es in dieser Form noch nie gegeben hat. Aber ein positives – eines, das uns nach vorne katapultiert.

t3n: Und das wird über Kabelanschlüsse realisiert?

Ja, wir nutzen dafür eine Technologie namens Docsis 3.1 – das ist rein digital, analog wird abgedreht. In der ersten Phase schaffen wir damit ein Gigabit, in der nächsten Phase werden es zehn Gigabit sein. Dafür wandert ab jetzt auch immer mehr Glasfaser in unser Kabelnetz. Am Ende wird es ein reines Glasfasernetz werden.

t3n: Und Sie starten in Bayern, weil sie dort die meiste politische Unterstützung haben?

Die Politik in Bayern hat rechtzeitig die medienrechtlichen Grundlagen dafür gelegt, dass wir das analoge Signal im Kabelnetz abdrehen konnten. Bayern und Sachsen waren die ersten, die die Analogabschaltung medienrechtlich zugelassen haben. Deshalb können wir auch dort sehr zeitig beginnen. Aber andere folgen auf dem Fuße.

t3n: Und bekommen die Haushalte, die jetzt einen Gigabit-Anschluss bestellen, auch garantiert ein Gigabit im Download? Es klagen ja gerade viele Kabel-Kunden, dass sie nicht die versprochene Bandbreite bekommen – was bei DSL nicht in dem Maße der Fall ist. Woran liegt das und ist das mit den Gigabit-Anschlüssen jetzt anders?

Jeder Kabelanschluss wird mit anderen Haushalten geteilt. Die Anschlüsse der Haushalte werden immer weiter mit Glasfaser ausgebaut. Damit nähert sich Glasfaser immer weiter den Haushalten an, um perspektivisch zu einem reinen Glasfaser-Netz zu werden. In der Zeit dazwischen werden wir noch Schwankungen sehen. Außerdem müssen natürlich die technischen Voraussetzungen bei Modem-Endgerät und WLAN gegeben sein – alle in der Endgerätekette müssen diese Geschwindigkeiten unterstützen. Beim Thema Speed wollen wir generell auch in den Stoßzeiten auf 70 bis 80 Prozent der Leistung zu kommen. Damit sind wir acht bis zehnmal schneller als jeder Vectoring-Anschluss auf DSL-Basis.

t3n: Und diejenigen, die die technischen Voraussetzungen erfüllen und ein Gigabit bestellen – bekommen die auch ein Gigabit garantiert?

Mit den physikalischen Einschränkungen, die ich erwähnt habe, zielen wir auf mindestens 800 Megabit im Schnitt, also inklusive Stoßzeiten. Im Bestfall dann ein Gigabit oder sogar drüber.

t3n: In Tests von Mobilfunk-Netzen gibt es seit vielen Jahren immer dasselbe Bild: Die Deutsche Telekom hat das beste Netz, Vodafone landet auf Platz zwei. Haben Sie den Anspruch bei 5G auf den ersten Platz zu kommen oder geben Sie sich mit Platz zwei zufrieden?

Da ist immer die Frage: Wie werden diese Tests gemacht? Wir wollen ein super Netz hinstellen mit einem sehr guten Angebot – und die Kunden stimmen letztlich mit den Füßen ab. Wir sind in den vergangenen drei Jahren um fünf Millionen Sim-Karten gewachsen – also werden wir ganz gut gewesen sein. Können wir uns noch verbessern? Ja! Wir wollen ein exzellentes Netz anbieten mit Glasfaser und „Fiber to the home“, mit der Zwei-Milliarden-Euro-Investition, die wir gerade anschieben aber auch mit 4G und später 5G. Wir haben hier einen hohen Anspruch, wir sind Qualitätsanbieter.

„Wir haben das beste Netz im Zug. Punkt.“

t3n: Warum ist das Thema mobiles Internet im Zug so ein Problem?

Zum einen haben Waggons metallbedampfte Scheiben – hier durchzudringen, ist schwierig. Daher werden Repeater in Waggons eingebaut. Diese Repeater aber unterstützen derzeit nicht alle Frequenzbänder und werden von der Bahn nach und nach ausgetauscht. Zum anderen haben wir den Netzausbau entlang der Gleise stark intensiviert und dafür knapp 130 Millionen Euro ausgegeben. Bis Ende 2019 sind weitere 60 Millionen für besseres Zugnetz geplant. Damit sind wir im Chip- und im Connect-Test – Sie zitieren ja so gerne die Tests – Nummer eins geworden. Wir haben das beste Netz im Zug. Punkt. Das wird noch besser, wenn die Repeater ausgetauscht werden. Das braucht aber noch etwas Zeit. Ich gebe Ihnen recht – es sollte besser sein, es wird aber auch besser.

t3n: Und in der U-Bahn? In Südkorea surfen die Leute mit 4G in der U-Bahn – in Berlin reicht es häufig nur für Edge.

Ich glaube das Fördersystem in Korea ist nicht ganz vergleichbar mit dem in Deutschland. Aber es stimmt. Hier müssen wir besser werden. Es hängt aber nicht nur an uns. Vom Beginn der Überlegung, eine Basisstation zu bauen, bis zum Bau vergehen zwei Jahre. Derzeit bauen wir alle vier Stunden eine neue Station oder aktualisieren eine alte.

t3n: Viele deutsche Unternehmen engagieren sich inzwischen in Startup-Programmen – so auch Vodafone. Die Programme heißen „Uplift“ und „Uplift me“ – was ist der Unterschied?

Uplift Me ist ein Mitarbeiterprogramm. Wir sind darauf gekommen, weil es sehr viele gute Ideen im Unternehmen gibt. Und viele stehen vor der schwierigen Entscheidung: Gründe ich ein Startup oder arbeite ich für einen Konzern? Und da haben wir uns gesagt: Wir wollen die besten Leute behalten und ihnen die Möglichkeit geben, dass sie bei vollem Gehalt und ohne Risiko 50 Prozent ihrer Zeit herausschneiden können und für ihr Startup verwenden, für eine Idee, für die Umsetzung einer Idee. Ich halte das für einen schönen Gedanken, dass man beides sein kann: Mitarbeiter eines Unternehmens und Unternehmer.

No risk, no fun! Also entweder will ich die Kultur oder ich will sie nicht.“

t3n: Und Uplift?

Das ist unser Startup-Programm. Hier suchen wir gezielt nach B2B-IoT-Startups, mit denen wir eine Kooperation auf Augenhöhe eingehen möchten. Das heißt konkret: Das Startup erhält Zugang zu unseren Geschäftskunden und profitiert von der Konnektivität eines international agierenden IoT-Experten. Das gibt die Chance, die Sichtbarkeit und Präsenz des Startups auf dem globalen Markt zu erhöhen. Außerdem unterstützen wir mit unserer Marketing- und Kommunikationspower. Da hat jeder hier auf der Bits & Pretzels die Möglichkeit zu pitchen – zwei Minuten, das wird auf Video aufgezeichnet. Die schauen wir uns am Ende der Veranstaltung an und gehen auf die Leute mit den spannendsten Ideen zu. Da bringen wir dann mit ein, dass wir als Vodafone-Gruppe über 500 Millionen Kunden erreichen können.

t3n: Und bei Uplift Me halten die Mitarbeiter dann trotz Gehalt Anteile an ihren Startups?

Ja, natürlich. Vorausgesetzt, am Ende des Programms entscheiden sich beide Parteien, Gründer und Vodafone, für den Weg der Ausgründung. Denn es gibt auch die Möglichkeit der internen Umsetzung durch die Gründung eines eigenen Teams, wenn die Idee für Vodafone umsetzbar und vermarktbar erscheint. Eine Alternative, falls die Kollegen sich doch nicht als Gründer ihres eigenen Unternehmens sehen, sondern lieber die Vorzüge des Konzerns nutzen möchten.

t3n: Wie viele Anteile gibt es an dem Startup?

Wenn’s nach mir ginge, alles. Aber im Ernst: Das kann pauschal nicht beantwortet werden, genauso wenig wie der Ausgang einer jeden Idee. Das ist von vielen Faktoren abhängig, von den Gründern selber, der Idee, aber auch das Timing im Markt selbst.

t3n: Und was hat Vodafone davon?

Wir schaffen die Rahmenbedingungen, die andere Unternehmen nicht schaffen – und wenn sich daraus großartige Ideen ergeben, dann sind das ja vielleicht auch für uns großartige Ideen, die wir weiterverfolgen und in unsere Prozesse einbauen können. Wir wollen keine Beamtenkultur, sondern eine, die auf Offenheit, Kreativität und Innovationen basiert.

t3n: Das Thema Intrapreneurship – das Ausgründen aus einem Unternehmen heraus – treiben ja derzeit die meisten großen Konzerne voran. Besteht da jetzt nicht für Sie die Gefahr, dass Sie die besten Mitarbeiter verlieren, weil sie sich irgendwann komplett selbstständig machen und die Unkreativen bleiben zurück?

No risk, no fun! Also entweder will ich die Kultur oder ich will sie nicht. Hier halbherzig zu agieren, hilft nicht weiter. Entweder ist man offen, entweder will man das beste Unternehmen sein, das auch die besten Leute anzieht, oder nicht. Da sind wir kompromisslos.

t3n: Vielen Dank für das Gespräch!

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Dein t3n-Team

Sunny

Also sorry,

ich bin jemand, der viel reist. In Spanien – einem doch eher industriell-wirtschaftlich rückständigen Land im Vergleich zu Deutschland – gibt es Fibra Optica bereits seit zwei bis drei Jahren mit Geschwindigkeiten von deutlich über 300 MBit (Simetrica), also Up- und Download. In der Schweiz, also in der teuren Schweiz, gibt es bei Salt für 49,95 Franken im Monat bereits einen 10 Gbit-Anschluss inklusive Telefon (national Festnetz kostenlos), 250 TV-Sendern und Apple.TV inklusive + keine Vertragslaufzeit. Meines Erachtens ist das ganze Gerede über Angebote, Frequenzversteigerung und möglichst gute und attraktive Pakete zu schnüren ein Ablenkungsmanöver. Ausnahmslos jeder, den ich kenne, will in seinem Haus/Wohnung eine schnelle und stabile Internetflat möglichst ohne Vertragslaufzeit. TV-Sender hinzuzupacken oder ein Mobil-Telefon mit kostenlosen Auslandsgesprächen interessiert niemanden. Wenn das mal benötigt wird, sollte man sich einen entsprechenden Anbieter für solche Dienste suchen können – natürlich auch ohne Vertragslaufzeit. Vertragslaufzeiten von einem oder gar zwei Jahren sind ohnehin eine Krankheit, die fast ausschließlich in Deutschland existiert. Wenn ich bedenke, wie der Netzausbau außerhalb großer deutscher Städte aussieht, muss ich einfach lachen. Es gibt ihn nämlich nicht. Seit 2007 müssen sich die Leute auf den Dörfern mit einer 16Mbit-Leitung begnügen, von der sie effektiv 6 Mbit im Bestfall erreichen – im Download. Und das will Vodafone jetzt ruckzuck ändern? Die Politik hat schlicht und ergreifen geschlafen, als sich ein Dobrindt dank des guten Telekom-Lobbyismus für Vectoring anstatt den Ausbau von Fibra entschieden hat. Und niemand hat sich beschwert. Deutschland hängt dermaßen hinten dran und die Politik macht in Sachen Digitaltechnologie falsch, was man nur falsch machen kann. Dass Vodafone in Windeseile nun Deutschland mit 1Gbit und dann ruckzuck mit 10Gbit ausstatten will, halte ich für ein Gerücht. Das funktioniert vielleicht innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre in Deutschlands Großstädten, aber was ist mit den Haushalten auf dem Land? Da fehlt die gesamte Infrastruktur. Bis die Glasfaser-Netze flächendeckend gelegt sind, vergehen mit Sicherheit noch sechs Jahre oder länger. Für mich klingt das alles wie ein Märchen, was der Herr da sagt. Dafür hat Deutschland leider zu viel geschlafen in den letzten 15-20 Jahren. Außerdem glaube ich nicht, dass der Ausbau und der Betrieb ausschließlich von Gesetzen und der Politik abhängig ist. Denn die wird bekanntlich ja über die Lobbyisten gesteuert. Und ein Konzern wie Vodafone hat sicherlich auch politisch einflussreiche Mitarbeiter. Hier gehts um möglichst viel Geld scheffeln. Ya esta!

Antworten
Titus von Unhold

Bei Vodafone geht es nur um die Anschlüsse von Kabel-Deutschland. Und da bedarf es tatsächlich nur einer Glasfaser im KVz und dem Austausch auf digitale Muxer die DOCSIS 3.1 können. Die Umstellung kostet im Schnitt 35.000 Euro un ist mit sechs bis acht Manntagen erledigt. Die Telekom braucht für die Umstellung auf Vectoring ein Vielfaches davon.

Antworten
Knorx

Mich nervt es, wenn Deutschland immer wieder teuer gerechnet wird von Leuten, die von Tarifen keine Ahnung haben.
Wer den Listenpreis zahlt, ist selbst schuld, aber das ist nicht das Problem der Netzbetreiber. Wer nur ein bisschen sucht, wird fündig.
Der Vodafone Red XL kostet nur auf dem Papier 80 €, aktuell liegt er bei knapp 64 € mtl.
https://www.handyhase.de/vodafone-red-xl-unlimited/

Und wer eine Maus bedienen kann, sucht in einem Tarifvergleich auch in anderen Netzen einen Tarif mit ungedrosseltem Datenvolumen – et voilà, ab 14,99 € mtl. geht’s los – und das in Deutschland!
Ja, die Bandbreite ist dann reduziert, aber ob 2 oder 10 MBit/s, das merkt man am Handy eh nicht.

Also bitte nicht so einen Quatsch erzählen!

Antworten
Dieter Petereit

Sorry. Wir konnten ja nicht wissen, dass es sich bei dem Deutschland-Chef von Vodafone um jemanden handelt, der „von Tarifen keine Ahnung“ hat.

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