Deutschlandticket wird 2026 teurer: Länder-Verkehrsminister einigen sich auf neuen Preis
Einer aktuellen Analyse mehrerer Studien zufolge soll das Deutschlandticket zu einer CO2-Ersparnis von 4,2 bis 6,5 Millionen Tonnen jährlich beitragen. Kein Wunder, dass Bund und Länder sich einig sind, das Erfolgsticket fortzuführen.
Deutschlandticket: Streit um Finanzierung
Streit gab es aber über die Finanzierung. Denn für viele regionale Verkehrsverbünde ist das Deutschlandticket ein Verlustgeschäft – auch wenn Bund und Länder jeweils 1,5 Milliarden Euro zuschießen. Grund: Die vorherigen Abos vor allem für Pendler:innen waren deutlich teurer.
Insgesamt soll es laut den Verkehrsverbünden um Verluste in der Höhe von 3,5 bis 3,8 Milliarden Euro gehen. Diese Lücke soll durch höhere Ticketpreise geschlossen werden.
Ticketpreis steigt 2026 auf 63 Euro
Jetzt hat sich die Länder-Verkehrsministerkonferenz auf einer Sondersitzung in München auf eine Preiserhöhung geeinigt. Nachdem der Preis für das Deutschlandticket schon für 2025 von 49 Euro auf 58 Euro angehoben wurde, geht es jetzt um fünf weitere Euro nach oben.
Ab 2026 soll das Ticket dann 63 Euro kosten, wie Deutschlandfunk berichtet. Damit sollte die Frage der Finanzierung künftiger Mehrkosten erst einmal geklärt sein. Zudem wollen Bund und Länder weiterhin 1,5 Milliarden Euro zur Finanzierung beitragen. Noch muss allerdings der Bundesrat der Einigung zustimmen.
Kostenindex soll ab 2027 Preis finden helfen
Ab 2027 soll die laut Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter „politische Preisfindung“ ein Ende haben. Dann soll der Preis über einen Kostenindex gebildet werden, in den etwa Lohn- und Energiekosten einfließen sollen. Das soll den Verkehrsunternehmen künftig Klarheit bringen.
Eigentlich hätte es eine solche weitere Preiserhöhung allerdings gar nicht geben dürfen. Denn Union und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, für den bestehenden Fehlbetrag bei der Finanzierung des Deutschlandtickets aufzukommen.
Deutschlandticket bis 2030 sicher
Jetzt müssten die Nutzer:innen mehr beitragen, wie etwa Winfried Hermann, grüner Verkehrsminister von Baden-Württemberg kritisiert. Dennoch sei das Ticket auch für 63 Euro noch ein „sehr gutes Angebot“ – und bis 2030 sicher. Abzuwarten bleibt, wie sich die Nutzer:innenzahlen angesichts des gestiegenen Preises entwickeln werden.