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Interview

DHDL: Gastjurorin Diana zur Löwen über Startups und ihre Investmenterfahrungen

Sie ist die Gastjurorin der zwölften DHDL-Staffel: Diana zur Löwen. Im Interview spricht sie darüber, wie sie Investorin wurde, was ihre Fehler waren und wann Startups sie begeistern.

8 Min.
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Diana zur Löwen ist Gastjurorin in der zwölften „Die Höhle der Löwen“-Staffel: Auf diesem Bild aus der fünften Folge hat sie ein Startup-Produkt in der Hand. (Foto: RTL/Frank W. Hempel)

Diana zur Löwen nimmt in der fünften Folge der zwölften „Die Höhle der Löwen“-Staffel in der Juryreihe Platz. Die Investorin und Influencerin ist Fan der Show, als Jugendliche sah sie sie im heimischen Wohnzimmer. Jahre später wird sie selbst Investorin.

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Mit ihrer Firma Rawr Ventures hat die 27-Jährige bereits in mehrere Startups investiert. Ihr erstes Invest war Femtasy, eine Plattform für Audioerotik. Seit 2021 ist sie in das Berliner Meditationsstudio Ohia und Ostrum, das den Wechsel zu Ökostrom begleitet, finanziell involviert. Mit t3n hat sie über ihre Know-how als Investorin, ihre Erfahrungen bei DHDL und die Punkte gesprochen, die sie bei einem Startup überzeugen – oder abschrecken. Die Folge gibt es zum Nachschauen bei RTL Plus.

t3n: Sie haben schon als Jugendliche „Die Höhle der Löwen“ geschaut. Was hat Sie an der Sendung begeistert?

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Diana zur Löwen: Ich finde, es ist eine Sendung, die total viel Positivität mitbringt. Sie inspiriert und motiviert Menschen dazu, durch eigene Ideen und Schaffenskraft die eigenen Träume zu verfolgen.

Nicht alle sehen die Sendung positiv. Besonders bei Twitter gibt es auch scherzhafte, kritische und teilweise böse Kommentare.

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Twitter ist ja generell eine Plattform, die sehr negativ ist, und man darf sich eben auch nicht komplett von der Plattform verunsichern lassen. Ich bin auch gespannt, wie das Feedback zu der Folge mit mir als Gastjurorin ist. Twitter wird oft genutzt, um reisserisch zu sein, aber das spiegelt in keiner Weise die allgemeine Gesellschaft wider. Es gibt auch noch Leute, die die Sendung mit ihrer Familie schauen. Oder viele junge Menschen, denen sie viel Positives gibt. Für mich ist es cool, dass ich als Löwin dasitzen darf, um zu zeigen, das auch und vor allem die Meinung einer jungen Generation wichtig für Startup-Unternehmer:innen ist und man ihnen auch anders helfen kann als rein finanziell.

Sie sind im Internet auch als Influencerin aktiv. Haben Sie Sorge, von den Zuschauer:innen weniger ernst genommen zu werden als zum Beispiel ein Carsten Maschmeyer?

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Eigentlich nicht. Hinter meiner Geschichte, wie ich Investorin geworden bin, und hinter den Startups, die ich unterstütze, stehe ich sehr dahinter. Und ich glaube, das merkt man mir auch an, wenn ich darüber spreche. Ich habe mir einen Weg dorthinein erarbeitet und finde es daher sehr gut, dass die Verantwortlichen auf mich zugekommen sind, um auch meine Perspektive und Erfahrungen einzubinden.

Fassen Sie doch einmal kurz zusammen: Wie sind Sie Investorin geworden?

Ich war schon immer sehr neugierig und habe an der Uni zu Köln Betriebswirtschaftslehre studiert. Damals bin ich immer zu den ganzen Studierenden-Events gegangen, zum Beispiel zum Entrepreneurs-Club in Köln. Ich war auch in der Schweiz beim „Start Summit“. Da war ich immer sehr gern zu Besuch und habe immer ein bisschen Gründungs- und VC-Luft geschnuppert. Einmal hat Thomas Bachem, der Gründer der Code-University, einen Vortrag gehalten. Da habe ich ihm vorgeschlagen, es mal mit Influencer-Marketing zu probieren, um seine Uni bekannt zu machen. Er war der erste Gründer, mit dem ich zu tun hatte. Über ihn bin ich dann an mein erstes Investment gekommen: Femtasy. Damals war ich noch nicht in den Kreisen und war ängstlich, ich habe auch viele Fehler gemacht. So bin ich da proaktiv „reingerutscht“ und habe mir mittlerweile ein sehr gutes Netzwerk aufgebaut, dass zu mir und meinen Vorstellungen passt.

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Was war denn ein Beispiel für einen Fehler, den Sie damals gemacht haben?

Damals wusste ich noch nicht, dass ich das mehrmals machen würde, und hatte dafür keine Firma gegründet. Heute habe ich Rawr Ventures, auch um die Investitionen von meinen anderen Einnahmen zu trennen. Außerdem möchte ich das Geld auch in der Firma lassen, falls es mal zu einem Exit kommt, damit ich weiter investieren kann. Und ich habe meine Reichweite nicht mit hineinverhandelt, wie es zum Beispiel große Medienhäuser machen in Form von Media for Equity. Das mache ich auch heute nicht immer, es kommt auf das Thema an und jede:r Investor:in bringt natürlich, zusätzlich zum Finanziellen, etwas an den Tisch. Bei mir ist es neben den sehr wichtigen Erfahrungen aus meinem Job auch manchmal die Reichweite. Insgesamt habe ich heute auch viel mehr Expertise, die ich bei Verhandlungen einbringe.

„Die Höhle der Löwen“: Das ist die Jury der 14. Staffel Quelle:

Ist das denn auch etwas, was Sie bei der DHDL-Jury miteinbringen werden, diese Reichweite, die auch für Startups interessant sein könnte?

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Auf jeden Fall. Heutzutage ist es schon wichtig, auf digitalen Plattformen unterwegs zu sein und zu lernen, wie sie funktionieren. Ich mache auf der einen Seite viel auf Instagram, aber unterstütze die Startups auch bei Linkedin und beim Employer Branding. Da zu unterstützen und mitzuarbeiten macht mir immer Spaß und hilft den Unternehmen sehr weiter.

Was macht ein Startup für Sie spannend?

Sehr viele verschiedene Punkte. Auf der einen Seite sollte schon ein Problem gelöst werden. Es ist mir wichtig, dass es jetzt nichts ist, bei dem man irgendein Bedürfnis bei den Leuten wecken muss mit ganz vielen Marketingkosten. Es sollte so sein, dass mit der Idee etwas verbessert wird. Mir ist das Thema Nachhaltigkeit auch wichtig. Und natürlich das Team: Wie passioniert sind sie, wie ehrgeizig sind sie? Es muss nicht unbedingt politisch sein, aber ich mag Ideen, die dem Zeitgeist entsprechen.

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Beim Thema Nachhaltigkeit: Achten Sie darauf, dass die Startups sich nicht als nachhaltiger ausgeben, als sie sind, Stichwort Greenwashing?

Ja, schon. Ich würde zum Beispiel sagen, dass bei den Sachen, bei denen ich beteiligt bin, Greenwashing gar nicht so möglich ist, da es weniger der D2C-Bereich ist. Ich glaube, je transparenter Unternehmen sind, desto besser kann man auch tracken, wie nachhaltig sie sind.

In anderen Interviews haben Sie bereits erzählt, dass Ihnen digitale Themen am Herzen liegen. Warum?

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Die meisten meiner Investments sind im digitalen Bereich. Auf der einen Seite müssen wir lernen, Dinge zu digitalisieren und die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen. Wie bei dem Startup Nelly, in dem ich investiert bin, dort geht es um die Vereinfachung von Bürokratie. Man kann viel mehr Ressourcen sparen, wenn man einfach Dinge digitalisiert, und damit meine ich nicht, Jobs wegzurationalisieren, was viele ja auch denken, sondern eine smarte Unterstützung. Digitale Lösungen sind essenziell und wir werden sie immer mehr in unser Leben einarbeiten müssen, um Ressourcen zu sparen und langfristig nachhaltiger leben zu können.

Nachhaltigkeit und Digitalisierung gehen bei Ihnen also Hand in Hand. Ist Ihnen diese Verknüpfung auch bei den DHDL-Startups wichtig?

Das sollte immer der Fall sein. Ich gucke mir immer gut an, wie vorhin genannt, ob es sich um irgendeine Art Greenwashing handelt. Ich frage mich auch, was für ein Produkt das Startup hat. Ist es ein gutes Produkt, was auch skaliert werden kann? Zahlen sind da natürlich auch ein Thema. Welchen Umsatz kann man machen, wie ist die Marge? Viele digitale Geschäftsmodelle sind sehr coole Business-Cases, wie zum Beispiel Femtasy. Da erstellt man einmal eine Geschichte und Nutzer:innen können sie sich lange anhören, das Ganze hinter einem Abomodell. Der Unternehmens-Case macht Sinn, und das ist halt auch etwas, was viele noch nicht so durchdenken. Man verliebt sich oft in eine Idee, aber man muss auch schauen, gerade in der aktuellen Zeit, wie man sie profitabel gestalten kann.

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Wie war das denn bei DHDL? Es gibt den Pitch, anschließend muss kurzfristig entschieden werden, ob Interesse besteht. Wie können Sie da die Startups gut und schnell einordnen?

Das ist schon ein bisschen wie ein Detektivspiel. Erst mal weiß man ja gar nicht, was da vor einem steht. Anhand der Tools und Gadgets kann man dann ein bisschen raten. Erst mit dem Pitch bekommt man ein wirkliches Gefühl dafür, ob das Startup jetzt das nächste Ding werden kann. Oder die Gründer:innen haben noch gar kein Gefühl, wie sie das eigentlich monetarisieren wollen. Sie haben vielleicht eine ganz tolle, riesige Vision, aber wissen noch gar nicht, wie sie damit Geld machen.

Wann sagt Ihr Bauchgefühl bei Gründer:innen „ Ja“?

Bei DHDL werden ja viele Produkte vorgestellt. Da kann ich immer gut auf mein Bauchgefühl hören und sagen, ob ich das selbst benutzen würde. Klar, manchmal kann ich mir auch denken, dass meine Mama es benutzen würde. Bei manchen Themen muss ich dann mit meinem Namen dafür stehen und mir sehr sicher sein, dass es ein guter Fit ist. Da kann es dann zu einem:einer anderen Löw:in besser passen. Für mich ist wichtig, mich nicht total zu verkaufen, nur weil ich ein Produkt spannend finde.

Also es wäre für Sie ein No-Go, wenn Sie sich nicht mit dem Produkt identifizieren können?

Genau. Wenn eine Business-Opportunity da wäre, die sich für mich aber nicht richtig anfühlt und bei der die Leute es mir nicht abkaufen würden, dass es mein Passionsthema ist, dann bin ich eher raus.

Wie war es für Sie, in der DHDL-Jury zu sitzen?

Das war schon eine richtig coole Situation. Die Löw:innen waren auch supernett, sie haben mich sehr gut aufgenommen. Niemand war entsetzt, dass ich da war. Alle waren sehr positiv und haben mich gleich mit Tipps unterstützt. Mit Dagmar habe ich am Abend vorher auch schon gesprochen, sie hat mir ein bisschen Input gegeben. Das war alles sehr, sehr cool und wertvoll.

Diana zur Löwen (Mitte) sitzt in der Sendung zwischen Dagmar Wöhrl (links) und Georg Kofler. (Foto: RTL/Frank W. Hempel)

Kannten Sie die Löw:innen schon vor der Sendung?

Judith Williams kannte ich schon. Ich war mal bei ihr in Österreich, bei ihrer Firma, mit der sie Beauty-Produkte entwickelt und vertreibt. Sie fand ich schon immer sehr inspirierend.

Was zeichnet Sie als Gastjurorin aus?

Ich glaube schon, dass mein Alter eine gewisse Stärke ist. Ich bin schon näher an der jungen Zielgruppe dran, wenn es um digitale Themen geht. Dazu kommt mein ganzes Know-how im Bereich Social Media. Auch mein ganzes Netzwerk zu anderen Content-Creator:innen, was natürlich auch sehr wichtig ist, aber auch zu anderen künftigen Business Angels in Berlin. Die meisten der Löw:innen sind nicht in Berlin, in Berlin ist aber auch sehr viel Power, was auch sehr gut und nützlich ist.

Wären Sie dafür offen, noch mal in der Jury Platz zu nehmen?

Ja, auf jeden Fall. Also mal gucken, wie die Sendung ankommt. Ich darf vielleicht nicht so viel Twitter lesen. (lacht) Mal schauen, vielleicht habe ich ja Glück und die Leute sind mal nett, aber wir werden sehen.

Fast fertig!

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Infinite ldt.

Schmeisst den Auto raus! Scheeeisst den Autor raaaus!! Schmeisst ihn raaauuuss!!

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