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DHL will Pakete „just in time“ zustellen – und setzt Fahrer so noch mehr unter Druck

Bei DHL sollen Kunden in Zukunft minutengenau im Voraus erfahren können, wann ihr Paket kommt. Das klingt erst einmal nach einer guten Nachricht – zumindest für die Empfänger der Pakete.

2 Min. Lesezeit
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(Foto: Hadrian / Shutterstock.com)

Die Deutsche Post DHL will ihr Zustellsystem verbessern. Die Kunden sollen möglichst genau im Vorfeld erfahren, wann Ihr Paket zugestellt wird. Dazu soll, so Vorstandschef Frank Appel, nicht nur einige Stunden vorher die ungefähre Zeit, sondern auch anhand der GPS-Daten des Fahrzeugs die genaue Uhrzeit, wann der DHL-Bote voraussichtlich da sein wird, per E-Mail mitgeteilt werden. Man wolle die Just-in-Time-Paketzustellung auf Viertelstundenbasis zunächst in einigen Regionen testen, bevor das System bundesweit ausgerollt werde, erklärte Appel gegenüber der Rheinischen Post.

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Ein weiterer Vorteil, der sich aus dieser direkteren Kommunikation mit dem Kunden ergibt, ist die zeitnahe Information, wo sich eine Sendung befindet, die nicht zugestellt werden konnte. Das setzt allerdings tatsächlich voraus, dass der Mitarbeiter des Unternehmens dies auch korrekt dokumentiert. Oftmals führt aber genau das zu Problemen. Härter dürfte die neue Regelung auch jene Fahrer treffen, die nur kurz oder gar nicht beim Zustellversuch warten – der Kunde bekommt somit bessere Möglichkeiten, den Zusteller abzupassen und ihn im schlimmsten Fall am Weggehen zu hindern. Auch dürfte es dem Logistikunternehmen nun nicht mehr verborgen bleiben, wenn mehr Zustellungsversuche als erfolglos gekennzeichnet werden, als in der jeweiligen Zeit möglich gewesen wären.

DHL: Frachtkosten werden vor Weihnachten steigen

Davon abgesehen stehen – branchenübergreifend – immer noch die Engpässe in der Vorweihnachtszeit im Raum. Hier hatten einige Paketdienste bereits im vergangenen Jahr laut über Serviceverschlechterungen nachgedacht  – der Kunde müsste seine Pakete dann in einem der Paketshops aufsammeln. Auch hat DHL bereits angekündigt, man werde im B2B-Transport, also bei größeren Teil-LKW-Ladungen, im vierten Quartal im Schnitt 4 Prozent mehr verlangen, um den begrenzten Kapazitäten gerecht zu werden, wie Reuters berichtet. Insbesondere aufgrund des Mangels an Fahrern und Wagen entstünden dem Unternehmen in dieser Zeit höhere Kosten.

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t3n meint: Es wird Zeit, dass DHL es schafft, genauer mitzuteilen, wann wir unsere Pakete bekommen. Das können Konkurrenten wie DPD und UPS bereits seit einigen Jahren. Die Daten im Unternehmen geben das bereits heute her, weil sowohl die Routenberechnung als auch die Paketzuordnung in der Branche datenbasiert optimiert wird. Auch der minutengenaue Standort des Zustellfahrzeugs ist bekannt, weswegen das technisch keine allzu große Herausforderung sein dürfte. All das ändert aber nichts am Grundproblem der Branche: die Verlässlichkeit der Zusteller. An dem Druck, unter dem diese Berufsgruppe insgesamt arbeitet (so unterschiedlich sie aufgestellt ist und so inhomogen sie beschäftigt und bezahlt wird), wird sich dadurch erst einmal nichts ändern, eher im Gegenteil. Denn der DHL-Fahrer wird in Zukunft möglicherweise noch besser überwacht werden können und erklären müssen, warum er zwischen Zustellort A und Empfänger B mehr Zeit gebraucht hat, als die Verkehrslage nahelegt. Tobias Weidemann

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Shiny

Das bringt auch nichts. Der offensichtliche System-Fehler liegt in der Unvereinbarkeit von Berufstätigkeit und persönlicher Paketannahme. Daher einfach die Idee umsetzen die schon seit Jahren kursiert: Jede Wohneinheit bekommt eine verschließbare Paketboxanlage nach Briefkastenmodell wo die Sendungen hinterlegt und bequem abgeholt werden können. Stattdessen wird wieder an einem Prinzip rumgedoktert was schon im Kern nicht funktioniert.

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Titus von Unhold

Da 80 Prozent der Beschäftigten in KMU mit mit weniger als 500 Mitarbeitern arbeiten, wird es sicher für die wenigsten ein Problem darstellen Pakete in C/O an seinen Arbeitgeber senden zu lassen.

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