
Xiaomi SU7: Chinesische E-Autos sind weltweit der Renner. (Foto: t3n)
Der deutsche E-Auto-Markt muss sich immer nochj von dem Schock des abrupten Endes der staatlichen Förderung im Dezember 2023 erholen. Auch international sind zwar aktuell keine großen Sprünge mehr zu verzeichnen. Immerhin geht es aber weiter bergauf, wenn auch nur leicht.
E-Auto-Absatz wächst um 5 Prozent
Im dritten Quartal 2024 sind laut Daten von Marklines in 55 Märkten weltweit rund 2,52 Millionen Elektroautos verkauft worden – und damit um fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit 432.000 verkauften Fahrzeugen konnte Tesla seine Spitzenposition zwar behaupten.
Die Konkurrenz aus China macht aber weiter Boden gut. Der chinesische Autokonzern BYD etwa lag mit 424.000 E-Auto-Verkäufen nur knapp hinter Tesla, verzeichnete aber mit neun Prozent ein deutlich größeres Wachstum. Tesla etwa kommt nur auf zwei Prozent Plus.
Hersteller aus China punkten mit günstigen Preisen
Die Hersteller aus China punkten dabei vor allem bei den Preisen. So ist das meistverkaufte E-Auto von BYD, der Seagull, auch das billigste. Die Preise für das E-Auto starten bei 10.000 US-Dollar. Insbesondere auf dem chinesischen Markt kommt das gut an. Hier ist der Seagull – mit 41.000 verkauften Modellen allein im August 2024 – die klare Nummer eins.
Noch spannender – und für die etablierten westlichen Autobauer beängstigender – ist die Erfolgsgeschichte von Xiaomi. Nur wenige Monate nach dem Marktstart Ende März 2024 hat der unter anderem für seine Smartphones bekannte Tech-Konzern Mitte November das 100.000ste E-Auto produziert.
100.000 E-Autos produziert: Xiaomi toppt Toyota
Allein am ersten Tag nach Freigabe der Vorbestellungsmöglichkeit sollen fast 90.000 Vorbestellungen eingetroffen sein. Im ersten halben Jahr soll Xiaomi damit Hersteller wie Toyota in puncto E-Auto-Verkäufe übertroffen haben, wie electrek.co schreibt.
Der Siegeszug der chinesischen Autobauer scheint derzeit nicht zu stoppen zu sein. Prognosen der Analysefirma Alixpartners zufolge sollen E-Auto-Marken aus China im Jahr 2030 schon mehr als ein Drittel des Weltmarkts kontrollieren.
Stellantis und Mercedes fliegen aus Top-Ten
Für deutsche und europäische Konzerne geht es dagegen rasant bergab. VW etwa muss sich nach einem Rückgang bei den E-Auto-Verkäufen von 17 Prozent mit Platz fünf begnügen. Opel-Mutterkonzern Stellantis und Mercedes fielen mit einem Minus von jeweils über 20 Prozent gar aus den Top-Ten.
Chinas Autohersteller dürfen sich dagegen im Zuge der offenbar erfolgreichen Expansion auf europäische und nordamerikanische Märkte über eine besondere Premiere freuen. Erstmals kommen fünf der zehn größten E-Auto-Konzerne nach Absatzzahlen aus dem Reich der Mitte.