Digitale Kultur: Demoszene ist deutsches Kulturerbe
Die Initiative aus der Demoszene heraus zeigt sich wie zu erwarten sehr erfreut über die Anerkennung. In dem Blog Demoscene The Art of Coding heißt es dazu: „Diese Entscheidung ist bahnbrechend, ist es doch das erste Mal in der Geschichte der Unesco in Deutschland, dass mit der Demoszene eine genuin digitale Kulturform aufgenommen wird. Bisher sind weder Games noch Wikipedia oder Youtube in die Listen des immateriellen Kulturerbes eingegangen.“
Tobias Kopka, der mit dem Verein Digitale Kultur für die konkrete Bewerbung zuständig war, sagt dazu: „Die Anerkennung als immaterielles deutsches Unesco-Kulturerbe treibt die Diskussion um einen zeitgemäßen Einbezug aller digitalen Kulturformen in den selbstverständlichen Kanon der Kulturbewahrung und -förderung voran.“
Zu der speziellen Kunstform Demos heißt es auf der Seite der Unesco: „Demos sind üblicherweise mehrere Minuten lange, durch Software generierte Animationssequenzen, einer Kombination aus Musik, Videos, Text-, Pixel- und 3D-Grafiken.“ Die Community, die diese Demos erstellt und sich schlicht Demoszene nennt, ist seit Anfang der 80er Jahre aktiv und begann mit dem Cracken von Computerspielen, hat aber schnell eine Eigenständigkeit erreicht.
Die Demoszene in Deutschland ist neben den zahlreichen Demogruppen, die an den Demos arbeiten, vor allem für die riesigen Demopartys bekannt, wie die seit zehn Jahren existierende Revision, die zur größten ihrer Art gehört. Dort treten die Demogruppen in Wettbewerben gegeneinander an, um die besten Demos zu küren. Vor allem die künstlichen Größenbeschränkungen von 64 Kilobyte über 4 Kilobyte hin zu 1 Kilobyte oder sogar noch kleineren Demos machen die Software auch innerhalb der sonstigen IT immer noch zu etwas Besonderem.
Autor des Artikels ist Sebastian Grüner.
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