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Digitale Logistik: So profitiert auch deine Firma von weniger Papier

2017 wird das Jahr der digitalisierten Logistik-Prozesse. Denn auch heute noch bedeutet Beschaffung und Versand von Waren für Händler viel zu viel Papierkram.

Von Melisa Hadzic
4 Min.
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(Bild: Shutterstock / Scanrail1)

Mit der Digitalisierung der Logistikbranche entstehen immer mehr neue Dienstleister, die Telefon, Fax und E-Mail aus der Prozesskette verbannen möchten. Für die Händler bedeutet das eine deutliche Erleichterung und neue Perspektiven.

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In Sachen Digitalisierung ist die Logistikbranche heute noch nicht sehr weit: Platz zehn erreicht die Transportbranche in einem Branchenvergleich, den das Digital Intelligence Institute im Auftrag von D.velop durchgeführt hat. Informations- und Telekommunikationsindustrie, Banken und Versicherungen, Medien und auch die Elektroindustrie liegen allesamt vor den Logistikern. Doch das soll sich nun ändern. Glaubt man den überall auftauchenden Startups der E-Logistik-Branche, sind die Tage von telefonischen Preisabfragen, Fax-Bestellungen und komplizierten Formularen gezählt. Denn vor allem für kleinere Händler, die vielleicht nur 100 Pakete im Monat an Kunden im europäischen Ausland verschicken oder nur zweimal im Jahr einen Container mit Ware aus Fernost beziehen, ist der Aufwand für den Warentransport oft unverhältnismäßig groß.

Neue Dienstleister wollen analoge Prozesse abschaffen

Shop-Betreiber sind bei der Beschaffung der Ware oder beim Versand der bestellten Artikel an den Kunden ständig mit den verschiedensten Anforderungen konfrontiert: Paketdienste und Speditionen haben unterschiedliche Vorgaben hinsichtlich maximaler Größe und Gewicht, unterscheiden sich in der Geschwindigkeit und natürlich im Preis. Jeder hat sein eigenes Versandlabel und Tracking-System sowie seine eigene Integration in die IT-Landschaft des Shops. Je nachdem, wohin verschickt wird, kommen Zollformalitäten und rechtliche Anforderungen im Zielland dazu.

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Genau das möchte das Berliner Startup Freighthub jetzt radikal vereinfachen: Als nach eigenen Angaben erste voll digitale Frachtspedition Europas, sammelt Freighthub in einer Datenbank alle relevanten Daten wie etwa die Seefrachtraten, die erwartete Abfahrts- und Ankunftszeit, angefahrene Häfen, Hafengebühren, Zollanforderungen, die Kosten für den sogenannten Nachlauf, also den Lkw-Transport vom Hafen zum Zielort und Ähnliches. Sucht ein Händler einen Transport, kann er sich nach der Registrierung in die Plattform einloggen, seine Anfrage eingeben und erhält über einen Suchalgorithmus nahezu in Echtzeit alle verfügbaren Verbindungen – meist 100 bis 200 Stück – inklusive Preis angezeigt. Er kann anschließend das passende Angebot auswählen und per Klick Freighthub mit der Abwicklung des Transports beauftragen.

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Dafür arbeitet Freighthub mit einer Vielzahl von Partnern zusammen – darunter zahlreiche Reedereien, Speditionen, Partner für die Zollabwicklung und Transportversicherungen. Ziel ist ein transparenter Preisvergleich in Echtzeit und eine automatisierte Abwicklung ohne viel manuelle Vor- oder Nacharbeit über einen verantwortlichen Anbieter. Natürlich hat das Ganze seinen Preis: Je nach Größe und Häufigkeit der Aufträge verlangt Freighthub die branchenüblichen zehn bis 20 Prozent vom Auftragsvolumen. Gedacht ist das Angebot für kleine und mittlere Kunden, die einen bis 500 Container pro Jahr verschiffen. Vor allem E-Commerce-Unternehmen seien sehr dankbar für ein digitales Interface.

Digitale Speditionen für mehr Effizienz im Transportwesen

Eine Vielzahl von Unternehmensgründern wittert derzeit die Chance, mit digitalen Geschäftsmodellen in der Logistik Geld zu verdienen. So zum Beispiel das auch in Berlin gegründete Startup Instafreight, das ebenfalls als digitale Spedition antritt, sich im Gegensatz zu Freighthub aber auf den Landtransport konzentriert. Auch hier fragt der Kunde über die Plattform einen Transport an, indem er seine Sendungsdaten eingibt. Anschließend bekommt er einen Festpreis genannt, zu dem er den Transport direkt bei Instafreight online buchen kann. Die Abwicklung übernehmen von Instafreight geprüfte Speditionen.

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Ähnliche Dienste bieten das Erkrather Unternehmen Timocom sowie die US-Firmen Flexport und Haven an. Die Letztgenannten haben ebenfalls den europäischen Markt im Blick: Flexport hat schon ein Büro in Amsterdam eröffnet, Haven ist in Basel vertreten.

Ein anderes Geschäftsmodell verfolgt Parcelone, ein Startup, dessen Ziel es ist, kleinen und mittelgroßen Händlern den Versand ins Ausland zu erleichtern. Hat ein Händler beispielsweise an einem Tag zwei Sendungen nach Italien, fünf nach Österreich und drei in die USA, ist der Aufwand für ihn meist so groß, dass sich das Geschäft kaum lohnt.
Das Konzept hier: Der Händler schickt die Pakete, die ins Ausland gehen sollen, gebündelt an Parcelone. Das Startup sammelt die Sendungen im eigenen Lager in der Nähe von Frankfurt und übergibt sie dann an den entsprechenden Paketdienstleister für das jeweilige Land.

Mit 25 Carriern arbeitet Parcelone bereits zusammen, darunter United States Postal Service, die Australia und die New Zealand Post, Japan Post Service und die spanische Post Correos. Verträge mit weiteren Paketdienstleistern sollen folgen. Der Versand ist weltweit möglich. Die Vorteile für den Händler: Er erstellt nur ein einheitliches Versandlabel, ganz gleich wohin die Sendung geht, und erhält eine einheitliche Tracking-Nummer, über die das Paket lückenlos nachverfolgt werden kann. Zudem kann er frei wählen, in welche Länder er selbst liefern und für welche er Parcelone nutzen möchte. Die Liefergeschwindigkeit ist dabei vergleichbar mit der von Wettbewerbern. Für Sendungen außerhalb der EU sei Parcelone oftmals sogar schneller, da beispielsweise Pakete in die USA direkt an die US-Post übergeben würden.

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Anbindung über eine API erleichtert die Integration

Auch bei den Kosten ist Parcelone konkurrenzfähig: Ein 1-Kilo-Paket kostet zum Beispiel nach Österreich sechs Euro, nach Großbritannien sieben, in die USA zwölf. Der Händler bezahlt außer dem Porto nichts, es gibt keine Grundgebühr. Parcelone finanziert sich über die Differenz zwischen seinem Einkaufspreis als Großkunde bei den Carriern und dem Porto, das der Händler zahlt. Der Service wird über eine offene API an das IT-System des Shops angeschlossen.

Diese Beispiele zeigen, wohin sich die Branche in den kommenden Jahren entwickeln wird: Ähnlich wie in anderen Branchen, werden viele Startups entstehen, die mit neuen Services die Digitalisierung vorantreiben. Etablierte Player werden reagieren und ihre Services anpassen müssen. Und auch sie werden mit den Startups kooperieren oder deren Technologien und Know-how aufkaufen. Es bleibt also weiter spannend in der Logistikbranche.

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