Anzeige
Anzeige
Ratgeber
Artikel merken

Digitalisierung: Der Lebensmittelhandel muss sich den Kunden anpassen

Der Lebensmittelhandel muss sich darüber im Klaren sein, dass sich Kundenerwartungen rasant ändern und immer digitaler werden. Nur wer diesen Wandel annimmt, wird sich künftig im Markt behaupten.

Von Jon Reily
4 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

(Foto: fotolia.com)

Vor dem Hintergrund, dass Konzerne wie Amazon, Walmart und Target Milliarden in E-Commerce-Strategien für den Lebensmittelhandel investieren, kann man kleineren lokalen und regionalen Händlern nicht vorwerfen, dass sie Angst um ihre Zukunft haben. Nachdem es Amazon gelingt, Kategorie um Kategorie zu dominieren, wächst nun auch die Furcht der großen Lebensmittelhändler, ihre Marktführerschaft gegen den E-Commerce-Riesen zu verlieren. Es wäre einfach, abzuwarten und es die „Großen“ untereinander ausmachen zu lassen, um dann Geschäftsentscheidungen zu treffen. Aber in der Realität ist jetzt der beste Zeitpunkt zum Handeln. Unternehmen, die ihre digitale Business Transformation heute vorantreiben, werden in Zukunft besser positioniert sein, als die Wettbewerber, die dies nicht tun.

Die Zukunft des Marktes heißt E-Commerce

Anzeige
Anzeige

Die harte Wahrheit ist, dass E-Commerce für alle Lebensmittelhändler die Zukunft ist, unabhängig von ihrer Größe oder Reichweite – keine Marke ist immun gegen die digitale Revolution. Unternehmen, die sich nicht digital verändern, werden aussterben. Noch ist eine digitale Transformation möglich, das zeigen die Zahlen: Während der E-Commerce im US-Lebensmittelhandel mit rund 5,5 Prozent derzeit noch relativ gering ist, soll sich der Umsatz über den Online-Kanal in den nächsten drei Jahren verdoppeln. In Deutschland sind die Kunden etwas zurückhaltender. Aktuell liegt der E-Commerce-Anteil im Lebensmitteleinzelhandel bei einem Prozent. Das wird aber nicht lange so bleiben, wie der Digital Market Outlook zeigt: So sollen die Umsätze im E-Commerce-Markt für Lebensmittel und Getränke in Deutschland von heute 1,6 Milliarden auf 2,4 Milliarden Euro im Jahr 2023 steigen. Dies ist nicht nur auf die zunehmende Kundenakzeptanz von Onlinebestellungen von Lebensmitteln zurückzuführen – gleich, ob durch Click-and-Collect oder Lieferung. Sondern auch der Markteinstieg digital-affiner Kunden der Generation Z fördert diese Entwicklung, denn sie erwarten, dass jede Transaktion online beginnt und mit der Lieferung von Produkten nach Hause endet.

Drei Tipps für eine erfolgreiche E-Commerce-Strategie im Lebensmitteleinzelhandel

E-Commerce ist der Weg zum Erfolg für alle Lebensmitteleinzelhändler, unabhängig von ihrer Größe oder ihrem Marktanteil. Der Markt liegt allen offen. Wie also können sich Unternehmen in Zukunft behaupten, die nicht Amazon, Walmart oder Target heißen, die keine Milliarden investieren können und nicht über eine massive Marktabdeckung verfügen? Die Antworten mögen überraschen. Sie sind einfach und nur digitale Erweiterungen dessen, was bereits in der Vergangenheit erfolgreich war. Im Kern geht es um erfolgreiches Marketing und Werbung, erstklassigen Kundenservice über alle Kanäle hinweg, das Wissen um den Kunden und die Unterstützung bei der Lösung seiner Probleme.

Anzeige
Anzeige

1. Schnell konvertieren

Es ist wichtig, so schnell wie möglich Wege zu finden, um stationäre Kunden in Onlinekäufer zu verwandeln. In jüngsten Umfragen sagten die Verbraucher, dass sie eine starke Loyalität gegenüber ihrem derzeitigen Lebensmittelhändler haben. Dies kann sich aber auch schnell ändern – entweder durch eine schlechte Online-Experience beim aktuellen oder durch eine herausragende Experience bei einem anderen Anbieter. Daher ist es für den langfristigen Erfolg entscheidend, das Onlineangebot in Bezug auf Service und Preis attraktiv zu gestalten – und das von Anfang an. Es gilt, den Kunden bereits bei seiner ersten E-Commerce-Experience eine positive Erfahrung zu bieten. Dabei gilt ein einfacher Grundsatz: Es ist besser, keine zu großen Versprechungen zu machen, diese aber dann zu übertreffen. Auf diesem Weg lassen sich Kunden im digitalen Zeitalter binden.

Anzeige
Anzeige

2. Transparenz schafft Vertrauen

Konsistente Preise zwischen Online- und Offlinekanälen erhöhen das Vertrauen – auch wenn es Gebühren für Onlinelieferungen gibt. Transparenz ist der Schlüssel, um das Vertrauen neuer Onlineshopper zu gewinnen. Versteckte Aufschläge müssen aber um jeden Preis vermieden und Garantien geboten werden, dass Artikel online genauso viel kosten wie im stationären Handel. Auch wenn die Möglichkeit besteht, dass die ersten Transaktionen nicht rentabel sind, lässt sich auf diesem Weg die Onlineloyalität bestehender Kunden aus dem stationären Geschäft aufbauen. Das ist um ein Vielfaches günstiger, als komplett neue Online-Only-Kunden zu gewinnen.

3. Den Kunden kennen

Treueprogramme lassen sich erfolgreich zur Personalisierung von Services einsetzen – on- wie offline. Die Onlinebestellung von Lebensmitteln ist komplexer als klassisches Onlineshopping. Unternehmen sollten erwägen, Warenkörbe und Listen der Kunden als Schlüsselfaktoren für Onlineservices zu speichern. Eine Übersicht der 15 oder 20 am häufigsten gekauften Artikel kann den Unterschied ausmachen, der die Zusammenstellung des Onlinewarenkorbs für den Kunden erleichtert und beschleunigt.

Anzeige
Anzeige

Eine erfolgreiche Digitalstrategie muss nicht Millionen kosten oder Jahre für die Umsetzung in Anspruch nehmen. Selbst kleine Schritte können die Kundenloyalität und das Wissen um deren Gewohnheiten fördern. Die Verbraucher sind bisher zurückhaltend, wenn es um ihre Lebensmittelauswahl geht. Daher bietet E-Commerce immer noch starkes Potenzial für Lebensmittelhändler jeder Größe. Die Big Player geben derzeit Milliarden aus und bekämpfen sich gegenseitig, um ihre Position zu sichern. Die Möglichkeiten, den lokalen und regionalen Raum zu besetzen, sind allerdings weiterhin groß. Alle Lebensmittelhändler sollten daher jetzt hinterfragen, wie sie sich am besten digital aufstellen können, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Hinweis in eigener Sache: Die letzten Wochen haben gezeigt, dass die Coronakrise eine existenzielle Herausforderung für den Einzelhandel ist. Zahlreiche stationäre Händler mussten ihre Läden plötzlich schließen, der Aufbau digitaler Absatzkanäle wurde zur Überlebensfrage. Doch es gibt Möglichkeiten, wie der Einzelhandel Corona trotzen kann! Der neue t3n Guide „Einzelhandel Digitalisieren” ist eine umfangreiche Soforthilfe für alle betroffenen Unternehmer. Einzelhandel Digitalisieren! Der Soforthilfe-Guide für den Einstieg ins Online-Business.
Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
5 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

David

Eine düstere Zukunft die hier vorran getrieben wird. Man will sich garnicht ausmalen was passieren würde. Ich finde die einseitige Präsentation der Digitalisierung als Allheilmittel, die dieser Artikel in die Welt setzt, mehr als fragwürdig. Das grenzt schon fast an Propaganda. Glaubt nicht alles was ihr lest Leute. Es muss nicht alles digitalisiert werden nur weil das jetzt der neue Trend ist. Es gibt vor und Nachteile die abgewogen werden müssen natütlich, aber wenn ich sowas lese, dann gehen die Alarmglocken des gesunden Menschenverstandes an: „Es ist wichtig, so schnell wie möglich Wege zu finden, um stationäre Kunden in Onlinekäufer zu verwandeln.“ – Reißerisches manipulatives Pamphlet. Mehr nicht.

Antworten
John Doe

Vollste Zustimmung an @David.

Antworten
Fritz

In der Tat ein einseitiger und unreflektierter Artikel. Da ist der offensichtliche Wunsch wohl Vater des Gedanken.

Man muss sich nur mal all die Menschen anschauen, die ihre Lebensmittel direkt beim Bauern oder auf dem Wochenmarkt kaufen – weil sie die Produkte, ihre Frische und Qualität erleben wollen. Kaum anzunehmen, dass die jemals Online kaufen werden – und mit dem Trend zu gesünderer und nachhaltiger Ernährung, werden das hoffentlich immer mehr

Antworten
Michael

E-Commerce im Lebensmittelhandel wird für eine älter werdende Gesellschaft wichtig, wenn in vielen ländlichen Regionen die Fahrt in den stationären Handel aus Altersgründen nicht mehr möglich ist.

Antworten
Markus

Es finde es wichtig, dass der Lebensmittelhandel auch digitalisiert wird.
Allerdings sollten hier nicht nur wirtschaftliche Aspekte betrachtet werden, sonder auch ökologische.

Antworten
Abbrechen

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige