Anzeige
Anzeige
News

Digitalisierung in Werkshallen: Thyssenkrupp vernetzt seinen Maschinenpark

Als Baustein der digitalen Transformation in den Werkshallen soll die im Konzern selbst entwickelte IIoT-Plattform Toii Maschinen verschiedenster Hersteller miteinander kommunizieren lassen.

Von Ekki Kern
3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Die neue IIoT-Plattform Toii (Bild: Thyssenkrupp)

Der deutsche Industriekonzern Thyssenkrupp hat heute bekanntgegeben, seinen Maschinenpark in der Werkstoffsparte mit der neuen digitalen Plattform „Toii“ zu vernetzen, die Anlagen direkt miteinander kommunizieren lässt. In Zukunft solle diese durch Predictive Maintenance den Wartungsbedarf der Maschinen voraussagen, heißt es.

Anzeige
Anzeige

„Toii“ sei dabei ein doppeltes Wortspiel, sagt Thyssenkrupp: Einerseits stehe der Begriff für die Umkehrung von IIoT, der Abkürzung für „Industrial Internet of Things“. Andererseits erinnere er durch den Wortklang an das englische „toy“ (Deutsch für „Spielzeug“) und vermittele damit, dass die Anbindung eines stark heterogenen Maschinenparks an vorhandene IT-Strukturen über die neue Plattform nun „spielend leicht ermöglicht“ werde, wie es heißt.

Toii wurde nach Angaben des Konzerns von Unternehmensexperten aus dem Bereich Software-Engineering komplett im eigenen Haus entwickelt und speziell auf die Gegebenheiten bei Thyssenkrupp Materials Services zugeschnitten. Der Anlagenpark der Business-Area, die sich auf den weltweiten Handel mit Werk- und Rohstoffen sowie auf sogenannte Anarbeitungsdienstleistungen konzentriert, sei eine komplexe Angelegenheit, sagt Thyssenkrupp: Die Maschinen würden verschiedene Arbeiten ausführen, von zahlreichen Herstellern stammen und unterschiedlich alt sein.

Anzeige
Anzeige

Vernetzung von Maschinen und IT-Systemen

Mit Hilfe von Toii könnten nun Bandsägen und Kantmaschinen, mobile Objekte, darunter Krane und Gabelstapler, und komplexe Produktionsanlagen wie komplette Längs- und Querteilanlagen sowie anspruchsvolle Anarbeitungslösungen durch Fräsmaschinen und Laseranlagen „ganz im Sinne des ‚Industrial Internet of Things‘ vernetzt werden“.

Anzeige
Anzeige

Die digitale Plattform ermögliche sowohl den Datenaustausch und die Kommunikation von Maschinen untereinander als auch zwischen Maschinen und IT-Systemen. So könnten Abläufe optimal und flexibel geplant und aufeinander abgestimmt werden, und zwar standortübergreifend, also auch weltweit.

Ein weiterer großer Nutzen der Plattform sei die einfache Datenanalyse. Was wurde wann in welcher Stückzahl produziert? Wo steht eine Wartung an oder wo entwickelt sich ein Problem? Welche Materialien müssen nachgeliefert werden? Alle diese und viele weitere Fragen beantworte das neue System, indem es die Daten nicht nur sammele, sondern auch analysiere. Die Ergebnisse seien per Mausklick abrufbar, anschaulich aufbereitet und leicht verständlich, sagt Thyssenkrupp.

Anzeige
Anzeige

Digitaler Wandel für die Werkshallen

Man habe eine Komplettlösung geschaffen, die es ermögliche, „die Automatisierung in der Produktion schnell voranzutreiben und unsere Abläufe deutlich effizienter zu machen“, sagt Hans-Josef Hoß, Vorstandsmitglied von Thyssenkrupp Materials Services. Damit bringe man den digitalen Wandel jetzt auch in das „Kernland“ des Geschäfts von Thyssenkrupp: die Werkshallen.

Immerhin: In mehreren Pilotprojekten habe sich Toii bereits bewährt, sagt Thyssenkrupp. So sei bei Materials Processing Europe in Mannheim beispielsweise eine neue Querteilanlage, die aus Breitband Tafelbleche herstellt, komplett mit der Plattform vernetzt worden. Das Ergebnis: Toii übermittele Arbeitsaufträge aus dem SAP-System direkt und in Echtzeit an die Maschine und steuere ihre Einstellungen von Größen, Gewicht bis zu Stückzahlen.

Zudem fragt die Plattform alle von SAP benötigten Werte automatisch bei der Anlage ab. So sei der Status der Produktion und des fertigen Produkts jederzeit einsehbar. Aber auch andere Maschinen seien bereits mit Toii digital vernetzt worden und automatisiert. Zum Beispiel die Dickenmessung von Metallstreifen zur effektiven Qualitätskontrolle sowie der maschinelle Plattenzuschnitt. Dieser habe durch die Plattform sogar komplett in eine Fertigungslinie integriert werden können.

Anzeige
Anzeige

Toii, heißt es von Thyssenkrupp, sei „hoch skalierbar“. Ein internationales Team von IT-Profis der Business-Area aus Deutschland, Indien und den USA habe die Plattform gemeinsam entwickelt. Neben diversen Projekten in Deutschland seien auch Einsätze in Großbritannien und den USA geplant. Derzeit würden alle Daten auf einem zentralen Server in Deutschland gehostet. Um alle datenschutzrechtlichen Anforderungen jedoch berücksichtigen zu können, entstünden im Zuge des weiteren Rollouts auch lokale Serverlandschaften in Großbritannien und den USA.

Trotz zahlreicher Innovationen des Konzerns schätzen Experten die wirtschaftliche Lage von Thyssenkrupp derzeit nicht durchweg positiv ein. Die Börsenzeitung etwa sprach erst kürzlich vom „wackligen Riesen“, bei dem „ein Kostensenkungsprogramm das nächste jage“. Nach der Stahlsparte, die ihre Kapitalkosten nicht verdiene und eine halbe Milliarde Euro einsparen solle, sei nun der schwächelnde Anlagenbau dran, der die Kosten um eine Viertelmilliarde drücken müsse. Das verstärke den Eindruck, dass Thyssenkrupp beim Umbau des Traditionsunternehmens zum modernen Industriekonzern nur langsam vorankomme, schrieb die Zeitung.

Mehr zum Thema: Digitale Transformation – ein praktischer Leitfaden für Unternehmen

Anzeige
Anzeige

Mehr zum Thema: Digitale Transformation – ein praktischer Leitfaden für Unternehmen

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Ein Kommentar
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

StefanM

Aha, lassen sich damit also noch schneller noch mehr Waffen herstellen?

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige