Zu leise für die Straße: Dodge muss 8.390 E-Autos wegen fehlerhafter Fake-Motorengeräusche zurückrufen

E-Autos sind normalerweise nahezu lautlos unterwegs. Im Gegensatz zu Verbrennern verursachen sie keine Motorengeräusche. Das sorgt allerdings auch für Probleme. Denn andere Verkehrsteilnehmer:innen und Passant:innen können die E-Fahrzeuge so deutlich schlechter hören. Deshalb müssen E-Autohersteller künstliche Sounds in ihre Fahrzeuge integrieren, die sie für andere hörbar machen. Doch was, wenn diese Technik versagt?
Dodge muss tausende E-Autos für ein Update zurückrufen
So passiert es gerade dem Autohersteller Dodge mit dem Charger Daytona EV. Wie Mopar Insiders berichtet, startete FCA (Fiat Chrysler Automobiles) schon Mitte April 2025 eine Untersuchung zum Problem. Demnach kam es bei den Modellen des E-Fahrzeugs zu einem Fehler mit den externen Lautsprechern. Diese konnten die gewünschten Motorengeräusche gar nicht oder nur sehr leise abspielen.
Im Mai 2025 wurden die Untersuchungen beendet und festgestellt, dass das Problem bei den Modellen auftrat, die zwischen dem 30. April 2024 und dem 18. März 2025 produziert wurden. Der 30. April 2024 ist dabei gleichzeitig der Produktionsstart der gesamten Reihe. Alle Modelle, die außerhalb des Zeitraums produziert wurden, sollen nicht von dem Fehler betroffen sein. Dennoch kommt Dodge so auf 8.390 E-Autos, die fehlerhafte Motorengeräusche produzieren.
Um die Probleme zu beheben und den Gesetzen für Sicherheit im Straßenverkehr nachzukommen, ruft Dodge die betroffenen Fahrzeuge zurück. Fahrer:innen sollen sich bei den Händler:innen melden, bei denen sie ihr Fahrzeug gekauft haben. Dort soll ein Update für die Lautsprechersoftware aufgespielt werden, das die Lautstärke wieder auf ein normales Level anhebt. Das Update kostet Kund:innen nichts.
Wie Electrek berichtet, sollte der sogenannte „Fratzonic Chambered Exhaust“ des Dodge Charger Daytona EV Töne produzieren, die dem Hellcat Hemi V8 ICE ähneln, der im Dodge Challenger verbaut wird. Wenn es keine Probleme mit der Software gibt, kommt das Fake-Motorengeräusch des E-Autos auf Lautstärken von bis zu 126 Dezibel. Das entspricht etwa der Lautstärke eines Presslufthammers oder dem Start eines Düsenjets aus etwa 100 Metern Entfernung. Laut dem Bundesumweltministerium kommt es ab länger anhaltender Beschallung mit Geräuschen über 120 Dezibel zu langfristigen Schäden für das Gehör.