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Analyse

Platzt die Dogecoin-Blase? Diese Zahl klammern Anleger aus

Die wahnwitzige Dogecoin-Rallye lässt Anleger vom schnellen Geld träumen. Doch Vorsicht: Die Doge-Blase ist ausgemacht.

Von BTC ECHO
3 Min.
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(Bild: Stanslavs / shutterstock)

An Dogecoin führt zurzeit kein Weg vorbei. Seit knapp zwei Wochen wirbelt der Doge-Kurs den Krypto-Markt auf und bezwingt dabei ein Rekordhoch nach dem anderen. Erst am Sonntag, dem 7. Februar, ließ die Rallye Dogecoin auf ein neues Allzeithoch von 0,082 US-Dollar steigen. Der Meme-Coin mit dem Shiba-Inu-Emblem hat sich unter die zehn größten Kryptowährungen vorgearbeitet, die Marktkapitalisierung die zehn Milliarden Dollar-Marke bereits überstiegen und der Doge-Kurs die Zehn-Cent-Marke anvisiert. Doch auch wenn die Zahlen Anlass für Euphorie sind, trübt eine Ziffer den Optimismus.

Dogecoin per Code wertlos?

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128 Milliarden: Das ist die bisherige Dogecoin-Umlaufmenge. Dass sich die Marktkapitalisierung auf einen hohen Supply streut, mag zwar zunächst kein Investment-Ausschlusskriterium sein. Eine aus Anlegersicht bedenkliche Tatsache ist jedoch die nicht vorhandene Obergrenze. Seitdem der Dogecoin-Mitentwickler Jackson Palmer ein Supply-Limit 2014 aufhob, wächst die Umlaufmenge konstant an. Knapp fünf Milliarden Coins fließen jährlich in den Doge-Supply und verwässern die Marktkapitalisierung.

Investoren, die sich vom Dogecoin-Hype ein Kursniveau wie von Bitcoin erhoffen, belehrt allein die konstante Doge-Inflation eines Besseren. Als BTC-Parodie steht Dogecoin im fundamentalen Gegensatz zum Original. Der Bitcoin Supply ist auf 21 Millionen Einheiten limitiert. Dogecoin war hingegen nie als Wertspeicher konzipiert, im Gegenteil. Dogecoin führt die Marktgesetze auf ironische Weise vor Augen. Bis auf wenige Anwendungsfälle sowie einigen PR-Gags wie dem Sponsoring der jamaikanischen Bobmannschaft bei den olympischen Winterspielen 2014, bleibt Dogecoin auf seinen Status als Spaß-Coin beschränkt – Dogecoin hat keinen intrinsischen Wert.

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Dies hält Anleger jedoch aktuell nicht davon ab, erhebliche Summen in die Kryptowährung zu transferieren. Noch am 27. Januar lag die Marktkapitalisierung unter einer Milliarde Dollar. Im Zuge der Wallstreetbets-Erosion hat sich auf den sozialen Kanälen in kürzester Zeit eine Dynamik in Gang gesetzt, die in nicht einmal zwei Wochen neun Milliarden Dollar in Dogecoin geschwemmt hat.

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Darüber hinaus ist die Doge-Rallye maßgeblich das Produkt des Tesla-Chefs Elon Musk, der die wartende Doge-Community im regelmäßigen Takt mit Doge-Tweets versorgt. Mit Gene Simmons und Snoop Dogg hat der E-Auto-Pionier zudem zwei prominente Unterstützer gefunden, die die Rallye-Glut neu entfachen.

Blasenbildung mit Fallhöhe

Diese Dynamik mag einige Anleger nun blenden. Dass sich vor allem auch jüngere Anleger für ein Dogecoin-Investment begeistern, wie sich bei der Tik-Tok-Challenge im vergangenen Jahr gezeigt hat, lässt die Rolle von Musk und Co. dabei in ein etwas anderes Licht rücken. Während eines kürzlichen Clubhouse-Auftritts sagte Musk noch: „Dogecoin wurde als Scherz gemacht, um sich über Kryptowährungen lustig zu machen. […] Das Schicksal liebt Ironie. […] Das wohl unterhaltsamste Ergebnis und das ironischste Ergebnis wäre, dass Dogecoin in der Zukunft die Währung der Erde wird.“

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Ein weniger unterhaltsames, wenngleich ebenso ironisches Ergebnis wäre jedoch der Totalverlust tausender Kleinanleger. Indem Musk den Hype beharrlich aufbläst, schafft er eine immer größer werdende Fallhöhe. Der Aufprall könnte einigen privaten Anlegern bei flächendeckenden Gewinnmitnahmen teuer zu stehen kommen. Ob Musk also eine rühmliche Rolle bei der Doge-Explosion spielt, darf bezweifelt werden – so sehr sich die Community ihn auch als Krypto-Gallionsfigur erhofft.

Ein falsches Versprechen

Neben der vom Code festgeschriebenen Inflationsrate und einer hypegetriebenen Rallye sollten Anleger, die nicht nur aus Spaß in das Asset investieren, auch die mangelnde Dezentralität berücksichtigen. Wie BTC-Echo berichtete, befinden sich 36 Milliarden Dogecoin und damit mehr als ein Viertel der gesamten Angebotsmenge auf einer einzigen Wallet. Allein die zwanzig größten Wallets halten zudem über die Hälfte aller im Umlauf befindlichen Dogecoin.

Der fragile Boden, auf dem die Rallye ohnehin schon steht, bekommt durch die Zentrierung der Bestände auf wenige Großinvestoren noch mehr Risse. Die Gefahren möglicher Pump-and-Dump-Attacken steigen schließlich mit der Einflussnahme, die Einzelpersonen auf das Kursgeschehen ausüben können. Die Rallye mag Kleinanlegern auf kurze Sicht Renditen bescheren. Die größte Gewinnmarge streichen sich aber einige wenige Investoren ein. Das Versprechen, es könne sich bei der Dogecoin-Rallye, ähnlich wie bei Wallstreetsbets gegen Hedgefonds, um ein Aufbegehren privater Anleger gegen den Markt handeln, greift fehl.

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Nichtsdestotrotz fördert die Kursexplosion eine immer größer werdende Dynamik auf den sozialen Medien zutage. Noch vor einigen Jahren war die Mobilisierung tausender Anleger undenkbar. Mit Messenger-Diensten wie Telegram und Foren wie Reddit organisieren sich Investoren zu einer Schwarmintelligenz, die die Gesetze des Markts kurzzeitig aushebeln kann. Von welcher Dauer diese Höhenflüge jedoch sind, muss sich im Einzelfall zeigen. Dass Dogecoin zurück auf Vor-Rallye-Niveau fällt, ist angesichts der steigenden Wallet-Zahl, die Doge halten, unwahrscheinlich. Doch die Binsenweisheit, dass nach jedem Hoch ein Tief folgt, sollten auch Doge-Anleger beherzigen. Wie viel Substanz der Boden letztlich hat, wird sich bei den ersten großen Korrekturphasen zeigen.

Autor des Artikels ist Moritz Draht.

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