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Level-3-Automation: Mercedes-Benz Drive Pilot fährt bis 60 Stundenkilometer allein

Ab 2021 will Mercedes-Benz seinen neuen Drive Pilot als Level-3-System für hochautomatisiertes Fahren anbieten. Der Stauassistent wird es erlauben, bis zu einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern die Hände vom Lenkrad zu nehmen.

2 Min. Lesezeit
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Im kommenden Jahr bringt Mercedes-Benz einen Drive Pilot nach Level 3 für seine neue S-Klasse. (Grafik: Mercedes-Benz)

Ab der zweiten Jahreshälfte 2021 wird Mercedes-Benz als erster Hersteller in Deutschland ein Fahrerassistenzsystem nach Level 3 als Sonderausstattung für die neue S-Klasse anbieten. Die soll zwar bereits am 2. September 2020 vorgestellt werden, muss aber zunächst ohne den sogenannten Drive Pilot auskommen.

Videos ja, Schlafen nein

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Nachdem in der neuen S-Klasse bereits alle Fahrerassistenzsysteme nach Level 2 serienmäßig aktiviert sein werden, will der Hersteller im kommenden Jahr auch das nächsthöhere Level 3 anbieten. Der neue Drive Pilot, der zunächst in Übereinstimmung mit der aktuellen Rechtslage als Stauassistent vorgesehen ist, wird es danach erlauben, bis zu einer Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde die Hände vom Lenkrad zu nehmen und sich anderen Tätigkeiten zu widmen.

Zu diesen „anderen Tätigkeiten“ gehören nach Vorstellung des Herstellers etwa das Anschauen von Videos oder das Arbeiten im sogenannten In-Car-Office. Wer will, lässt sich von seinem Sitz massieren. Allzu gemütlich dürfen es sich Fahrer aber auch unter Nutzung des Drive Pilot nicht machen. Innerhalb von zehn Sekunden müssen sie nach Aufforderung durch das System die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen können, sonst führt der Assistent eine kontrollierte Bremsung durch und hält das Fahrzeug an.

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Sensorik entscheidet über Einsatz

Um die Assistenzfunktionen sicher und zuverlässig ausführen zu können, setzt der Drive Pilot auf eine Kombination vielfältiger Hard- und Software. So überwacht etwa eine Kamera im Innenraum Kopf- und Augenbewegungen des Fahrers, Lidarsensoren tasten die Umgebung ab, Mikrofone in den Radkästen lauschen auf Wassergeräusche oder einen rauer werdenden Untergrund, weitere Mikrofone achten auf Klangsignale von Einsatzfahrzeugen. Eine Heckkamera beobachtet das Geschehen hinter dem Fahrzeug, das Positionierungssystem des Drive Pilot soll hochgenau – wesentlich genauer als bisherige Standortbestimmungslösungen – sein.

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Diese Sensorik hilft dem Drive Pilot vor allem bei der Erkennung für ihn ungeeigneter Situationen. So soll der Assistent etwa bei Regen, Schnee und Eis nicht zum Einsatz kommen. Wichtig ist auch die Erkennung, ob der Fahrer noch wach ist. Ebenso kann der Assistent nicht in langen Tunneln genutzt werden. All diese Faktoren muss das System selbst erkennen können, um im Zweifel die Verantwortung beim Fahrer zu lassen. Entsprechend signalisiert der Drive Pilot dem Fahrer per Lenkradbeleuchtung, wann er einsatzbereit ist und wann nicht.

Dauerhafte Datenverbindung nötig

Zu den Risikofaktoren bei der Benutzung des Drive Pilot zählt ebenso das erforderliche Kartenmaterial. Mercedes-Benz setzt hier auf zentimetergenaue Karten des Here-Dienstes. Die können indes wegen ihrer Größe nicht im Fahrzeug gespeichert werden und werden über eine dauerhafte Funkverbindung just in time geladen und wieder gelöscht. Wie groß der Puffer ist, hat Mercedes-Benz nicht verraten. Die Rede ist allerdings von „wenigen Kilometern“. Eine dauerhafte und stabile sowie schnelle Datenanbindung ist somit ein kritischer Faktor.

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Ist das System erst mal eingeführt, soll es über OTA-Updates (Over the Air, also Funk) mit weiteren Features ausgestattet werden. So käme etwa bei Anpassung der rechtlichen Gegebenheiten eine Erhöhung der Geschwindigkeit infrage, die der Drive Pilot allein bewältigen kann. Mercedes-Benz will das System so ausgelegt haben, dass Neuerungen wesentlich über die Software eingeführt werden können, ohne dabei ebenso Änderungen an der Hardware zu erfordern.

Die Kollegen von Computerbase haben sich das System intensiver angeschaut.

Passend dazu: Luxuslimousine: Mercedes EQS soll mehr als 700 Kilometer weit kommen

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