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„Habe so viel Gegenwind nicht erwartet”: Duolingo-Chef schockiert über Reaktionen auf KI-Jobabbau

Ein CEO brüstet sich damit, mithilfe von KI Personal abzubauen. Die empörte Reaktion der Nutzer:innen trifft ihn völlig unvorbereitet. Ein Lehrstück über die Kluft zwischen Vorstandsetage und Community.

2 Min.
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Nutzerbasis verärgert über KI-Pläne: Duolingo-Chef zeigt sich geschockt. (Bild: Shutterstiock/Matthew Nichols1)

Luis von Ahn, Chef der Sprachlern-App Duolingo aus Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania, ist fassungslos. Er habe „so viel Gegenwind nicht erwartet“, bekennt er im Zusammenhang mit den Plänen seines Unternehmens zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Das soll er laut einem Bericht der Londoner Financial Times zugegeben haben.

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Inzwischen versucht von Ahn, die Wogen zu glätten. In öffentlichen Stellungnahmen betont er, KI sei lediglich ein Werkzeug zur Beschleunigung und er sehe nicht, „dass KI das ersetzt, was unsere Mitarbeiter tun“. Man stelle sogar im gleichen Tempo wie bisher neue Mitarbeiter:innen ein.

Vom KI-Jubel zum PR-Desaster

Diese zurückhaltenden Worte stehen in deutlichem Kontrast zu früheren Äußerungen. Anfang des Jahres hatte der CEO noch angekündigt, schrittweise auf freie Mitarbeiter:innen zu verzichten, deren sich wiederholende Aufgaben eine KI übernehmen könne. Wie Futurism berichtet, habe von Ahn dabei die Dringlichkeit über gelegentliche Qualitätseinbußen gestellt.

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Die Reaktion der Community, auf die Duolingo als Marke stark angewiesen ist, war heftig. Auf Plattformen wie Tiktok und Instagram, wo die Eule „Duo“ als Maskottchen Kultstatus genießt, riefen erboste Nutzer:innen zur Löschung der App auf. Der Vorwurf: Ein sympathisches Lern-Tool verwandle sich in ein kaltes, profitorientiertes Tech-Unternehmen.

Kein Einzelfall: Die Tech-Branche im KI-Rausch

Der Fall Duolingo steht dabei nicht allein. Er ist symptomatisch für eine wachsende Kluft zwischen den KI-Visionen von Führungsetagen, der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und den tatsächlichen Erfolgen des KI-Einsatzes, die nicht immer den Erwartungen standhalten.

So geschehen beim schwedischen Finanzdienstleister Klarna aus Stockholm. Nachdem das Unternehmen die Effizienz seines KI-Chatbots gepriesen hatte, musste es wegen Qualitätsproblemen doch wieder verstärkt auf menschliche Service-Mitarbeiter:innen setzen.

Auch der E-Commerce-Software-Entwickler Shopify aus dem kanadischen Ottawa sah sich Kritik ausgesetzt, nachdem ein internes Memo angedeutet hatte, KI-gestützte Produktivität könne Neueinstellungen überflüssig machen. Diese Fälle zeigen, wie schnell eine als rein technologisch empfundene Kommunikation das Vertrauen von Kund:innen und Mitarbeiter:innen untergraben kann.

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Lehrstück mit fragwürdiger Datenbasis

Was die Sache für von Ahn und andere CEOs noch heikler macht: Der erhoffte Effizienzgewinn durch KI ist oft schwer nachzuweisen. Laut dem US-Wirtschaftsmagazin Fortune scheitern drei von vier KI-Initiativen daran, den versprochenen Return on Investment zu liefern, wie eine Umfrage von IBM unter Führungskräften ergab.

Zudem hat eine Studie des National Bureau of Economic Research in den USA bei der Analyse von 25.000 Arbeitskräften in KI-relevanten Branchen festgestellt, dass die Technologie bisher weder für massive Produktivitätsschübe noch für höhere Einkommen gesorgt habe. Die aggressive KI-Strategie vieler Unternehmen scheint damit mehr auf dem Hype als auf gesicherten betriebswirtschaftlichen Daten zu fußen. Für Duolingo wurde dieser Umstand zu einer Lektion in Demut, die andere Unternehmen aufmerksam beobachten dürften.

 

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