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E-Auto-Krise in Deutschland: Warum Tesla trotzdem mit einem Plus rechnet

Das deutsche Tesla-Werk trotzt der Krise am Elektroauto-Markt. Werksleiter Thierig erklärt, warum er optimistisch in die Zukunft blickt.

Quelle: dpa
3 Min.
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Trotz zahlreicher Proteste und der E-Auto-Krise in Deutschland blickt man beim Tesla-Werk in Grünheide optimistisch in die Zukunft. (Foto: picture alliance/dpa | Patrick Pleul)

Der US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide blickt trotz der deutschen E-Auto-Krise optimistisch in die Zukunft und geht von einem positiven Jahr aus. „Der deutsche E-Auto-Markt ist rückläufig, aber insgesamt konnten wir das mehr als ausgleichen“, sagte Werksleiter André Thierig der Deutschen Presse-Agentur. „Wir beliefern aktuell 37 verschiedene Märkte aus der Fabrik, zum Großteil auf dem europäischen Kontinent, aber auch im Nahen und Mittleren Osten und Taiwan.“ Der Werksleiter sieht die einzige europäische E-Auto-Fabrik von Firmenchef Elon Musk bei Berlin als „Leuchtturm in der Autoindustrie“. „Man kann in Deutschland erfolgreich E-Autos produzieren.“

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Für Tesla geht in Grünheide ein turbulentes Jahr zu Ende mit Produktionsausfällen wegen der angespannten Lage im Roten Meer und eines Anschlags auf die Stromversorgung. Dazu kam monatelanger Protest gegen die Fabrik. „Sicherlich hätten wir uns die eine oder andere Störung weniger gewünscht, aber wir werden das Jahr insgesamt trotzdem positiv abschließen“, sagte Thierig.

E-Autos in Deutschland in der Krise

Der Absatz von Elektroautos in Deutschland war im November erneut gesunken. Knapp 35.200 Batterie-Pkw kamen neu auf die Straße – das waren nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) fast 22 Prozent weniger als im November des Vorjahres. Tesla kam mit rund 2.200 Autos auf den fünften Platz, im November 2023 war es mit rund 5.000 Batterie-Pkw Platz drei. Die Wirtschaftsberatung EY rechnet indes mit einer Trendwende bei E-Fahrzeugen im kommenden Jahr.

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„Wir schauen optimistisch in die Zukunft“, sagte der Tesla-Werkschef. Er verweist auf die unbefristete Übernahme von Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmern sowie eine übertarifliche Entgelterhöhung von 4 Prozent zum 1. November. Das Unternehmen wendet sich gegen einen Tarifvertrag, was die IG Metall kritisiert. Tesla hat nach eigenen Angaben in Grünheide in Brandenburg rund 11.000 Beschäftigte, etwas weniger als vor einem Jahr.

Noch kein Startschuss für Ausbau

Der geplante Ausbau ist angesichts der unsicheren Marktlage vorerst in der Parkposition. „Wir haben noch keinen Startschuss für den Ausbau mit neuen Produktionsflächen oder Gebäuden gegeben“, sagte Thierig. „Weiteres Wachstum würde zusätzlichen Personalbedarf erzeugen.“

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Das Landesumweltamt Brandenburg hat bereits die umweltschutzrechtlichen Genehmigungsgrundlagen für den Ausbau erhalten. Es gab grünes Licht für einen ersten Antrag zur Optimierung am Bestand. Einen zweiten Antrag – etwa für eine neue Werkshalle – hat Tesla noch nicht gestellt. „Wir können auch ohne weiteren Ausbau oder Genehmigungen die Fertigung noch erhöhen.“

Die Batteriefertigung in Grünheide geht nach Angaben des Werksleiters ebenfalls weiter. „Der Fokus der Zellfertigung liegt aber – wie bisher – aufgrund der Subventionen in den USA“, sagte Thierig. „Sobald es sich wirtschaftlich lohnt, werden wir auch hier die Zellfertigung beginnen.“ Er forderte von der Bundesregierung eine kontinuierliche und verlässliche Wirtschaftspolitik.

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Bisheriger Höhepunkt des Protests

Der Protest gegen den Autobauer erreichte in diesem Jahr einen Höhepunkt. Im Februar verübten bisher unbekannte Täter einen Anschlag auf die Stromversorgung. Im Mai versuchten Umweltaktivisten bei Protesttagen, das Tesla-Gelände zu stürmen. Seit dem Bau gibt es Bedenken von Umweltschützern und Anwohnern, auch weil das Werk zum Teil in einem Wasserschutzgebiet liegt.

Tesla verweist darauf, dass der Wasserverbrauch in der Brandenburger Fabrik niedriger als im Durchschnitt der Elektroautobranche sei und das Unternehmen den Verbrauch gesenkt habe. „Es ist schon irritierend, weil sich falsche Informationen so manifestiert haben, zum Beispiel, dass wir hier das Wasser abgraben würden“, sagte Thierig.

Streit ums Wasser

Ein neuer Wasservertrag für Tesla sorgt für Kritik. Nach langem Streit einigte sich der regionale Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) mit Tesla auf einen neuen Vertrag. Dabei geht es um höhere Grenzwerte bei der Belastung von Schmutzwasser, weil das Unternehmen den Verbrauch gesenkt hat. „Der finale Vertragsentwurf wurde im Rahmen der Verbandsversammlung an einzelnen Stellen allerdings ohne unser Beisein angepasst“, kritisierte Thierig. Aber: „Ich gehe momentan aber davon aus, dass die Änderungen für uns akzeptabel sind, sodass wir dem Vertrag voraussichtlich zustimmen werden.“

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