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E-Commerce

Die 5 schlimmsten Anfängerfehler im E-Commerce

Gutes Geld im E-Commerce verdienen, das klingt nach einer gar nicht so schwierigen Aufgabe. Shop eröffnen, Produkte verkaufen, fertig. Doch es gibt etliche Stolperfallen für Einsteiger. Sebastian Huke zeigt die fünf schlimmsten Anfängerfehler auf.

Von Sebastian Huke
6 Min.
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Aller Anfang ist schwer. (Bild: internethandel.de)

Der schmale Grat zwischen Erfolg und Scheitern

Aller Anfang ist schwer. (Bild: internethandel.de)

Aller Anfang ist schwer. (Bild: internethandel.de)

Aller Anfang ist schwer. Das gilt vor allem für die ersten Wochen, Monate und auch Jahre junger Unternehmer, die sich im Online-Handel selbständig gemacht haben. Jede Gründung ist von großen Hoffnungen und Träumen begleitet und bei allem Ehrgeiz und Fleiß gelingt es leider nicht jedem Unternehmen, sich an den hart umkämpften Märkten erfolgreich durchzusetzen. Das Scheitern ist dabei ein hartes Schicksal mit ernsten Konsequenzen für den Unternehmer und es sind immer wieder dieselben Fehler, die den aufstrebenden Firmen letztlich das Genick brechen.

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Wie hoffnungsvoll beginnt fast jede Gründung eines Unternehmens im E-Commerce. Da werden Pläne geschmiedet und Chancen berechnet, Prognosen erstellt und Risiken klein geredet. Ginge es lediglich nach dem guten Willen, dem Fleiß und der Disziplin der Gründer, dann müsste fast jedes Unternehmen ein voller Erfolg werden. Leider entscheiden aber noch viele andere Faktoren darüber, ob man es mit dem eigenen Betrieb tatsächlich schafft oder ob man innerhalb von kurzer Zeit und mit großer Brutalität einfach vom Markt gefegt wird.

Das Streben nach beruflicher Selbständigkeit ist vor allem mit der Sehnsucht nach Selbstbestimmung, Freiheit, Kreativität, gesellschaftlicher Anerkennung und auch einem hohen Einkommen verbunden. Geht der Plan auf, dann lassen sich diese Wünsche auch tatsächlich allesamt erfüllen. Doch was geschieht, wenn die Geschäfte weniger gut laufen, als man es sich wünschte und wenn es schließlich soweit kommt, dass die Ausgaben die Einnahmen dauerhaft übersteigen. Am Ende bleibt in diesem Fall nur der leidige Weg zum Konkursgericht, bei dem schon viele hoch fliegende Träume begraben wurden. Die Folgen des Scheiterns beschränken sich für den Unternehmer meist nicht auf den Verlust der vielen schönen Errungenschaften, die er sich von der Selbständigkeit versprochen hatte. Sie verfolgen ihn in der Regel über viele Jahre und erschweren ihm das Leben außergewöhnlich.

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Man sollte als Gründer und auch als fortgeschrittener Unternehmer von daher alles dafür tun, dass die eigene Firma nach Möglichkeit überlebt. Betrachtet man die Geschichten von Unternehmen, die es nicht geschafft haben, dann fallen immer wieder die gleichen Fehler und Schwächen auf. Von diesen Kardinalfehlern wollen wir heute berichten und euch gleichzeitig nahe bringen, wie ihr die schwerwiegenden Fehler vermeiden könnt.

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Fehler 1: Die verkehrte Geschäftsidee und die falsche Domain

Im E-Commerce sollte man eine „sprechende“ Domain wählen.

Am Anfang einer jeden erfolgreichen Firmengeschichte steht eine gute Geschäftsidee. Wird diese nicht sorgfältig genug ausgewählt und vor der Umsetzung überprüft, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass aus dem unternehmerischen Erfolg nicht viel wird. Gute Geschäftsideen verbinden den Geschmack des Publikums auf perfekte Art und Weise mit den Fähigkeiten des Unternehmers. Im E-Commerce ist es ratsam, sein geschäftliches Konzept in einer interessanten Nische ohne sonderliche Konkurrenz zu verwirklichen.

Neben der ungeschickten Wahl der Geschäftsidee zeigen viele Gründer auch kein besonders glückliches Händchen bei der Entscheidung für die URL, unter der ihr Shop erreichbar ist. Schöne, ausgefallene, fantasievolle oder exotische Wortschöpfungen machen zwar auf hübschen Schildern in Fußgängerzonen eine gute Figur. Im E-Commerce sollte man lieber eine „sprechende“ Domain wählen, die bereits wesentliche Bestandteile von Konzept und Sortiment enthält. Nur so bleibt man bei Verbrauchern im Gedächtnis.

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Fehler 2: Eine unprofessionelle Gestaltung

Steckt nicht in jedem von uns ein Künstler? Das scheinen sich zumindest diejenigen Einsteiger in den Online-Handel zu sagen, die sich offensichtlich höchstpersönlich um die Gestaltung Ihrer Shop-Seiten gekümmert haben. Bitte schenkt den Kritikern solcher autodidaktischen Ausflüge Glauben, die zu Recht bemängeln, dass man ein selbst erstelltes Design auf Anhieb erkennen kann und dass es nur wenig effektivere Möglichkeiten gibt, um einem Besucher sein gerade aufkeimendes Vertrauen in einen neuen Shop zu rauben, als ihn mit einer Gestaltung aus der Hand eines Laien zu quälen.

So wie ihr weder eure Bekannten am offenen Herzen operiert, euch als ungelernter Friseur betätigen oder ohne jegliche Vorkenntnisse selber eine Heizungsanlage in euer Haus einbaut, so solltet ihr euch auch nicht selber an der Gestaltung des Shops oder dem Design eures Logos versuchen. Hierfür gibt es schließlich Fachleute, deren Leistung ihr zudem meist preiswerter erhaltet, als ihr vermutlich denkt.

Fehler 3: Die Vernachlässigung von Online-Marketing

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Das Internet ist eine unterirdische Stadt in völliger Dunkelheit.

Viele Anfänger unter den Online-Händlern scheinen ernsthaft davon auszugehen, dass die Kunden schon auf irgendeine Art und Weise ganz von allein in den Web-Shop finden werden. Sie vergleichen Ihre Situation scheinbar mit einem neuen Ladenlokal auf einer gut besuchten Geschäftsstraße, wo man als Ladenbesitzer davon ausgehen kann, dass sich früher oder später schon ein Kunde in die eigenen Räume verirren wird. Was für den Ladenbesitzer zutrifft, ist für den Shop-Betreiber im Internet ein verhängnisvoller Irrtum.

Das World Wide Web ist nämlich, auch wenn man den Eindruck haben könnte, alles andere als eine gut besuchte Geschäftsstraße. Vielmehr handelt es sich um eine unterirdische Stadt in völliger Dunkelheit, deren einzelne Attraktionen man ausschließlich dann entdecken kann, wenn man ihre Adresse kennt. Übertragen auf den Online-Handel bedeutet das, dass ihr euch als Shop-Betreiber selber um die Vermarktung eurer Angebote und die Steigerung der Bekanntheit des Shops kümmern müsst. Vernachlässigt ihr diese wichtige Aufgabe, dann wird eure berufliche Selbständigkeit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit scheitern.

Fehler 4: Die Unsicherheiten in Sachen Internetrecht

Anwälte sind teuer, geben ohnehin nur unverständliche Äußerungen von sich und ziehen spätestens dann als erstes den Kopf aus der Schlinge, wenn es einmal zu ernsthaften Problemen kommt. Denkt ihr ungefähr so über den Berufsstand der Juristen? Nun, das ist euer gutes Recht. Lasst euch im Hinblick auf den Online-Handel allerdings sagen, dass keine Rechtsberatung mit Sicherheit auch keine Lösung ist.

Führt euch vor Augen, dass sehr viele Online-Händler bereits ihr Unternehmen nur deshalb verloren haben, weil sie durch juristische Fehler angreifbar waren. Abmahnungen oder teure Auseinandersetzungen mit streitlustigen Verbrauchern haben schon manchem Internetunternehmer wirtschaftlich das Genick gebrochen. Gebt den Anwälten, die übrigens oft wesentlich besser sind als ihr Ruf, also noch eine Chance, bevor ihr euren Web-Shop einer breiten Öffentlichkeit präsentiert und lasst überprüfen, ob dort rein rechtlich gesehen alles mit rechten Dingen zugeht.

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Fehler 5: Die Bestellabwicklung und ihre vielen Details

Das lässt sich doch prima nach Feierabend oder am Wochenende erledigen.

Ein paar Kartons packen und zur Post bringen. Was kann daran schon so schwer sein? Das lässt sich doch prima nach Feierabend oder am Wochenende erledigen. So oder ähnlich scheinen viele Online-Händler in Bezug auf die logistischen Herausforderungen ihres Berufes zu denken und begehen damit einen Fehler, der schon viele Unternehmer zu Fall gebracht hat. Vielleicht trifft es ja zu, dass sich ein oder zwei Bestellungen pro Tag noch recht gut in Eigenregie erledigen lassen. Allerdings muss auch hier bereits die Warnung ausgesprochen werden, dass es wahrscheinlich bei ein oder zwei Bestellungen bleiben wird, wenn die Abwicklung der einzelnen Sendungen nicht mit größter Sorgfalt und Pünktlichkeit erfolgt.

Verbraucher reagieren auf längere Wartezeiten, eine schlampige Verpackung, auf Fehler bei der Zusammenstellung einer Sendung oder auf sonstige Versandpannen nämlich ausgesprochen empfindlich. Und was sich bei den genannten ein oder zwei Sendungen pro Tag mit ein wenig Disziplin und gutem Willen vielleicht tatsächlich noch „nebenbei“ erledigen lässt, das findet sein jähes Ende, wenn mit einem Mal die zehnfache oder gar die hundertfache Anzahl an Bestellungen hereinkommt. In diesem Fall hat man nur dann eine Chance, wenn die Abwicklungsvorgänge rund um eingehende Bestellungen von Anfang an professionell geplant und umgesetzt wurden. Genau das sollte jeder Online-Händler vom ersten Tag seiner beruflichen Karriere an mit großer Sorgfalt tun, wenn er am Markt überleben will.

Dieser Artikel erschien zuerst auf internethandel.de. Mehr Artikel des Autors findet ihr hier.

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Dein t3n-Team

Cornelia Weiß

Es ist schon irgendwie bezeichnend, wenn sich die Geschäftsidee einen Punkt mit der Wahl der Domain teilen muss… Der Artikel warnt vor Anfängerfehlern und begeht selbst einen.

Antworten
Einwurf-Einschreiben

Wenn ich Sonntag bei Amazon(Marketplace) bestelle habe ich oft den Eindruck, das die Sachen erst am Dienstag abgeschickt werden.
Es gibt allerdings auch vorbildliche Händler mit Rechnungsdatum von Sonntag die manchmal sogar wissen welche Briefkästen Montag Morgens geleert werden so das man die Waren Dienstag hat.

Ebay und Amazon Marketplace sollte man auch bedienen.
Eigenen Shop und Domain braucht man vielleicht auch erst später.

Bei Marketplace soll man unter 2% Beschwerden bleiben glaube ich und evtl weitere Bewertungskennzahlen erfüllen. Möglicherweise bewerten die Kunden aber wesentlich seltener als bei Ebay.
Eine gewisse Lernkurve kann man durch kleines Bootstrappen erreichen. Da man bei Ebay und Amazon festlegen kann wie viele Produkte man hat, sollte man dort sparsam eintragen und ständig dazulernen wie man besser werden kann. Danach erst erhöht man die Mengen.

Auch bei Versand-Möglichkeiten und Einkauf kann man vieles lernen.

Viele Leute sitzen im Geschäft herum und andere wären froh wenn man ihnen die Waren schicken würde. Vorbestellungen per Email und Abholung im Laden ist auch eine Form von Online-Ordering.

Als Warensendung geht ja auch schon vieles. Auch Großbriefe (oder auch normale Briefe) kann man mit Einwurf-Einschreiben-Aufklebern sicher zustellen ohne beim Postamt in der Schlange zu stehen oder Päckchen nehmen zu müssen weil man kein DHL-Paket bezahlen will.

Wie „Der Ramschkönig“ und andere Doku-Sendungen zeigen, kann man auch beim Einkauf vieles lernen.

Vermutlich gibt es Foren dafür. Die Effizienz und Wirtschaftlichkeit hängt ja auch mit der Software für die bestellverwaltung, Adress-Aufkleber-Druck, Rechnungsdruck, E-Briefmarken-Druck, Zahlungs-Verwaltung, Steuer-Vorbereitung usw. zusammen.

Antworten
Komm

Der größte Anfängerfehler = hier nach Rat zu suchen!

Antworten
Christian

Ich kann dem Punkt 2 nur beipflichten. Evtl. habe ich sogar den Fehler beganngen. Ich habe meine Seite zwar selber Designt, aber nicht an verschiedene Bildschürmauflösungen angepasst, dadruch zerreißt das Layout leider. Ich glaube ich werde bei mir nochmal nachbessern lassen, dann sage ich wie wichtig Punkt 2 ist :-).

Antworten
Jochen Altvater

Danke für den Artikel, der besonders für Gründer im Online Business interessant sein dürfte …

Antworten
Sven

Bis auf Punkt 4 („Gebt den Anwälten, die übrigens oft wesentlich besser sind als ihr Ruf, also noch eine Chance“) kann ich alles so unterschreiben … :-)

Antworten
DanielGremm

Der t3n Artikel zeigt, dass E-Commerce nicht nur viele Chancen, sondern auch viele Risiken beinhaltet. Gefällt mir! Zusammen mit Rechtsanwältin Anna Kastner habe ich daran angeknüpft und die Top 10 der teuersten E-Commerce Fehler aus rechtlicher Sicht zusammengestellt: http://www.daniel-gremm.de/e-commerce-fehler/2426

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